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Präsident Erdoğan will Gülen-Bewegung nach Tod des Anführers "ausmerzen"


Regierung will Bewegung "ausmerzen"
Erdoğan bezeichnet Prediger Gülen als "Oberverräter"

Von t-online, jha

22.10.2024 - 18:42 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0709545928Vergrößern des BildesRecep Tayyip Erdoğan: Der türkische Präsident will die Anhänger der Gülen-Bewegung weiter verfolgen. (Quelle: Pool/ABACA/imago-images-bilder)

Die türkische Regierung macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch von 2016 verantwortlich. Nach dem Tod ihres Anführers will Erdoğan die Organisation "ausmerzen".

Nach dem Tod des Predigers Fethullah Gülen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan angekündigt, auch weiter gegen die Gülen-Bewegung in der Türkei vorzugehen. Laut der türkischen Regierung soll die in der Türkei als Fetö bezeichnete Organisation hinter dem gescheiterten Putschversuch von 2016 stecken. "Als Staat werden wir unseren Kampf so lange entschlossen fortsetzen, bis Fetö vollständig ausgemerzt ist", sagte Erdoğan. Gülen nannte er "Oberverräter".

In einer Fernsehansprache sprach er auch über die Anhänger des verstorbenen Predigers. "Diese Verräter haben es dank derer, die sie beschützen, geschafft, der türkischen Justiz zu entkommen. Sie sind gegangen, ohne Rechenschaft für das Märtyrerblut abzulegen", sagte Erdoğan.

Exil in den Vereinigten Staaten

Gülen, der seit 1999 in den USA gelebt hatte, war am Sonntagabend in einem Krankenhaus im Bundesstaat Pennsylvania gestorben. Gülen war bis zum öffentlichen Bruch 2013 mit Erdoğan verbündet. Eine Beteiligung an dem Putschversuch hatte er stets abgestritten und Erdoğan vorgeworfen, diesen selbst inszeniert zu haben.

Am 15. Juli 2016 hatten in der Türkei Teile des Militärs gegen die Regierung von Präsident Erdoğan geputscht. Der Aufstand wurde schließlich niedergeschlagen. Mehr als 250 Menschen starben und mehr als 2.000 wurden verletzt.

Unter dem Ausnahmezustand, den Erdogan anschließend ausrief und der erst im Juli 2018 endete, ging die Regierung gegen mutmaßliche Putschisten und Anhänger von Gülens Bewegung, aber auch gegen Oppositionelle vor. Per Dekret wurden damals mehr als 100.000 Staatsbedienstete entlassen und Zehntausende Menschen verhaftet. In der Türkei ist die Gülen-Bewegung als Terrororganisation eingestuft. Beobachter sehen die international agierende Bewegung nach dem Tod ihres Gründers als zerrissen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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