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Trump will USA-Handelsdefizit senken: Das könnte Probleme geben


Trump und das Handelsdefizit
Der Schuss könnte nach hinten losgehen

Von t-online
Aktualisiert am 03.02.2025 - 11:41 UhrLesedauer: 2 Min.
«Schöne» Zölle: Was Trumps Pläne für Deutschland bedeutenVergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump (Archivbild): Er droht mit hohen Zöllen auf Importe aus Europa. (Quelle: Alex Brandon/AP/dpa/dpa-bilder)
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Das US-amerikanische Handelsdefizit soll schrumpfen, fordert Donald Trump. Seine Lösungen verändern möglicherweise aber wenig an der Bilanz.

Donald Trump macht sich große Sorgen wegen des US-amerikanischen Handelsdefizits. Deshalb hat er es zu Beginn seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident zu einem der wichtigsten Probleme der Vereinigten Staaten erklärt. Insbesondere die Handelsbilanz mit Europa und China ist negativ. Das will Trump vor allem mit Strafzöllen kompensieren. Es ist allerdings zweifelhaft, ob das funktioniert.

Das US-amerikanische Handelsdefizit ist dabei keinesfalls eine Entwicklung der vergangenen Jahre. Bereits seit dem Anfang der 1980er-Jahre ist dies negativ. Das bedeutet, die USA kaufen seitdem jährlich mehr Güter und Dienstleistungen im Ausland, als sie selbst produzieren. Die USA sind seitdem das größte Nettoschuldnerland der Welt, denn sie haben mehr Verbindlichkeiten gegenüber dem Rest der Welt angehäuft als Forderungen.

Handelsbilanz wird immer negativer

2023 betrug der Handelsbilanzsaldo der USA rund 1,15 Billionen US-Dollar. Bei Trumps erstem Amtsantritt hatte er noch bei knapp 800 Milliarden Dollar gelegen. Trump und insbesondere sein Berater Robert Lighthizer haben in diesen Zahlen ein Problem ausgemacht. Sie befürchten, die US-Wirtschaft blute aus, weil Produktion zunehmend ins Ausland verloren geht und die Amerikaner immer mehr aus dem Ausland zukaufen, als selbst produzieren.

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Trump will die Zahlen deshalb mit Zöllen bekämpfen. Weil die Einfuhr ausländischer Produkte teurer wird, sollen die US-Amerikaner vermehrt einheimische Produkte kaufen und sich Firmen wieder in den Vereinigten Staaten ansiedeln, hofft der US-Präsident.

Allerdings ist keineswegs gesichert, dass diese Strategie die Handelsbilanz zeitnah aufbessern wird. Denn die Handelsbilanz basiert auch auf dem Kapital, das von außen in die USA kommt. Und solange ausländische Firmen in die USA investieren, bleibt die Bilanz negativ.

Die Wirkung ist fraglich

Soll die Handelsbilanz also ausgeglichen werden, muss deutlich weniger Kapital in die USA kommen. Zölle hingegen verteuern den Handel und verringern das Handelsvolumen. Das schadet der Erfahrung nach allen Beteiligten. Denn in der Regel sinken bei Zolleinführung Import und Export gleichmäßig – der Exportüberschuss bliebe also weiterhin vorhanden.

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Wenn Amerika Einfuhrzölle erhebt, kann das vielfältige Auswirkungen haben. Durch die höheren Zollabgaben wird weniger ausländische Währung nachgefragt und der Dollar wertet auf. Dies verringert die US-amerikanische Ausfuhr, da in den USA produzierte Produkte für den Rest der Welt teurer werden. Gleichzeitig führen höhere Preise für importierte Vorprodukte zu steigenden Produktionskosten in den USA, auch für Exportunternehmen. Dadurch werden deren Waren für andere Länder ebenfalls teurer.

Defizit könnte noch steigen

Damit das Handelsdefizit sinkt, müssten die USA so unattraktiv für ausländisches Kapital werden, dass kaum noch jemand in die USA investiert. Das wäre für die Wirtschaft in den USA allerdings auch nicht vorteilhaft.

Trump hat auch Deregulierung, eine Verschlankung des Staates und niedrigere Steuern versprochen. Das würde die Attraktivität der USA erhöhen und ausländische Investitionen hervorrufen, worum er darüber hinaus ausdrücklich wirbt. Die Folge: Der Dollar wertet auf, US-Amerikaner kaufen noch mehr im Ausland – und das Handelsdefizit wird noch größer.

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