Wegen Kritik am Regime Iran steckt Geschwister von Hingerichtetem ins Gefängnis
Im Iran hat das islamische Regime drei Demonstranten hinrichten lassen. Nun sollen mehrere Familienmitglieder eines Getöteten festgenommen worden sein.
Nach der Exekution dreier Demonstranten im Iran sind einem Bericht zufolge mehrere Familienangehörige festgenommen worden. Wie die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw am Sonntag mitteilte, wurden zwei Brüder und eine Schwester des hingerichteten Majid Kazemi festgenommen.
Sie sollen sich kritisch zu den regimekritischen Prozessen geäußert haben. Immer wieder beteuerten Angehörige und Menschenrechtler die Unschuld der drei Demonstranten.
Am Freitag hatte Irans Justiz Kazemi und zwei weitere Teilnehmer der Massenproteste gegen die Staatsführung hinrichten lassen. Die drei Männer sollen laut dem iranischen Regime während der landesweiten Demonstrationen in der islamischen Republik im November drei Sicherheitskräfte in der Metropole Isfahan getötet haben.
Unabhängig überprüfen lassen sich diese Vorwürfe nicht. Bei den Prozessen im Iran handelt es sich um Schauprozesse mit oft konstruierten Vorwürfen. Mehr dazu lesen Sie hier. Amnesty International berichtete, die Geständnisse der Männer seien unter Folter erzwungen worden.
Auslöser der Protestwelle im Herbst war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb Mitte September im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen angeblicher Missachtung der islamischen Kleidungsvorschriften von der Sittenpolizei festgenommen worden war. Wie Amini gestorben ist, lesen Sie hier. Ihr Tod löste die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus – zunächst im Rahmen einer Frauenbewegung gegen den Kopftuchzwang, dann gegen das gesamte islamische System des iranischen Regimes.
- Nachrichtenagentur dpa
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