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Mehr als halbe Million Euro: Deutscher EU-Politiker Wieland ließ Büro umbauen


"Hat offenbar Bodenhaftung verloren"
CDU-Politiker ließ EU-Büro für mehr als eine halbe Million Euro umbauen

Von t-online
14.01.2022Lesedauer: 1 Min.
Rainer Wieland (CDU): Der Vizepräsident des EU-Parlaments ließ offenbar sein Büro umfangreich umbauen. (Archivfoto)Vergrößern des Bildes
Rainer Wieland (CDU): Der Vizepräsident des EU-Parlaments ließ offenbar sein Büro umfangreich umbauen. (Archivfoto) (Quelle: Alexey Vitvitsky/imago-images-bilder)

An seinem Arbeitsplatz lassen sich Fenster einfärben und Türen elektronisch öffnen: Nun muss sich der stellvertretende EU-Parlamentspräsident Rainer Wieland herbe Kritik anhören.

Der stellvertretende Präsident des EU-Parlaments, Rainer Wieland (CDU), steht wegen hoher Umbaukosten seines Büros in der Kritik. Nach Informationen des "Spiegel" ließ sich Wieland seinen Arbeitsplatz für knapp 630.000 Euro umbauen. Das Magazin bezieht sich dabei auf eine Übersicht der Parlamentsverwaltung. Die Modernisierung soll im Rahmen eines sogenannten "Ideen-Labors" erfolgt sein, bei der neue Bürotechnik getestet werden soll.

Unter anderem sollen sich in Wielands Büro Fenster per Knopfdruck öffnen und schließen lassen, die Fensterscheiben können eingefärbt, die Türen elektronisch verriegelt werden. Die Einrichtung eines Raums für Onlinekonferenzen soll rund 135.000 Euro gekostet haben. Für die Ausstattung wurden etwa 490.000 Euro gezahlt, darin enthalten sind auch 50.000 Euro für Abriss- und Umbaumaßnahmen.

"Bodenhaftung verloren"

Der grüne EU-Abgeordnete und zuständige Berichterstatter für den Haushaltskontrollausschuss, Daniel Freund, kritisierte die Umbauarbeiten: "Da hat offenbar jemand die Bodenhaftung verloren." Für das Projekt habe es offenbar keine spezifische Kostenschätzung gegeben, die Summen seien für die europäischen Steuerzahler nicht zu vermitteln.

Wieland ist seit 1997 EU-Parlamentarier, seit 2009 ist er einer der Vizepräsidenten des Parlaments. Seitdem ist nicht nur für das Budget des Parlaments, sondern auch für dessen Gebäude und Infrastruktur verantwortlich.

Wieland verteidigte dagegen die hohen Kosten: "Es geht nicht um persönliche Annehmlichkeiten, sondern um eine moderne und effiziente Bürotechnik, die später auf alle Abgeordneten ausgerollt werden soll."

Verwendete Quellen
  • Spiegel-Vorabmeldung vom 14.1.2022
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