Das kostet er Ford Capri kommt als Crossover-Coupé zurück
Der legendäre Ford Capri erlebt eine Renaissance als elektrisches Crossover-Coupé. Mit ambitionierter Reichweite nimmt er die Konkurrenz ins Visier.
Der Ford Capri ist zurück – als E-Auto. Statt eines Muscle Cars ist er nun Crossover mit Coupédach, das im Kölner Werk vom Band läuft und zum Jahreswechsel auf den Markt kommen soll. Punkten will das Schwestermodell des jüngst vorgestellten Explorer mit Reichweiten oberhalb von 600 Kilometern und Leistungswerten von mehr als 300 PS.
Auch wenn sich der Capri die bei VW zugekaufte Elektro-Plattform (MEB, Modularer Elektro-Baukasten) mit dem SUV Explorer teilt, tritt er optisch eigenständig auf. Nicht nur beim coupéhaften Dachverlauf, sondern auch an der Front, die eher sportlich als bullig gestaltet ist. Der flache Kühlergrill soll, genau wie die kräftig modellierte Schulterlinie und das rund auslaufende hintere Seitenfenster in C-Form, an das namensgebende Vorbild erinnern.
Die Geschichte des Ford Capri
Während der Explorer vor allem ein amerikanisches Auto ist, ist der Capri ein europäisches Phänomen: Das seit 1969 in Köln und England gebaute Sportcoupé nahm zwar Anleihen an den US-Ponycars, wurde aber in und für Europa entwickelt. Bis Mitte der 1980er bildete es mit Opel Manta und VW Scirocco ein sportliches Trio, das angesichts relativ günstiger Preise für viel Motorleistung vordergründig bei jungen Fahrern Anklang fand.
Mit 4,63 Metern ist der Capri bei gleichem Radstand rund 15 Zentimeter länger als sein Plattformbruder, was vorwiegend auf den hinteren Überhang zurückzuführen ist. Darüber befindet sich das Gepäckabteil mit 570 Litern Fassungsvermögen (1.510 Liter mit umgeklappter Sitzbank), das von einer großen Heckklappe überdacht wird.
Beim Cockpit stammt die grundsätzliche Architektur zwar aus dem VW-Baukasten, doch Ford verzichtet nicht auf gewisse Eigenheiten wie das 14,6 Zoll große Hochkant-Display, das schwenkbar ist und als Abdeckung für ein abschließbares Geheimfach dient. Zwischen Fahrer und Beifahrer gibt es eine Mittelkonsole mit einem XL-Stauraum von 17 Litern.
Bis zu 627 Kilometer Reichweite
Bei Antrieb und Akku startet das Crossover-Coupé zunächst ausschließlich mit der mindestens 77 kWh großen Long-Range-Batterie, die wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb kombiniert wird. Im ersten Fall stehen 210 kW/286 PS zur Verfügung, die Reichweite beträgt 627 Kilometer.
Von null auf 100 km/h beschleunigt der Hecktriebler in 6,4 Sekunden. Sind zwei Motoren an Bord, steigt die Leistung auf 250 kW/340 PS, die Reichweite sinkt trotz zweier zusätzlicher Kilowattstunden Kapazität auf 592 Kilometer. In 5,3 Sekunden erreicht der Capri aus dem Stand die 100-km/h-Marke.
Laden können beide Varianten an Wallbox und Normalsäule mit bis zu 11 kW, am Schnelllader kommt das Heckantriebs-Modell auf 135 kW, die Allradvariante lädt mit 185 kWh. Von 10 auf 80 Prozent lädt der Hecktriebler in 28, der Allradler in 26 Minuten.
Warum nur 80 Prozent?
Autohersteller geben die Ladezeit von E-Autos an Schnellladesäulen meist nur bis 80 Prozent an, da das Laden über diese Grenze hinaus deutlich langsamer erfolgt, um die Batterie zu schonen und Überhitzung zu vermeiden. Das schnellere Laden bis 80 Prozent maximiert die Effizienz und reduziert die Wartezeit für Nutzer erheblich. Daher ist die 80-Prozent-Marke bei einigen E-Autos für den Ladevorgang schon voreingestellt.
Preise ab rund 52.000 Euro
Preislich rangiert der Capri rund 2.000 Euro oberhalb des Explorer: Die Preise starten bei 52.000 Euro. Mit einem kommenden Einstiegsmodell sollen die Preise bald auf 44.950 Euro sinken. Das Basismodell kommt auf 125 kW/170 PS und fährt mit einem 55-kWh-Akku bis zu 393 Normkilometer weit.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SP-X und dpa
- Ford-Pressemitteilung
- Eigene Recherche