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Zum journalistischen Leitbild von t-online.24 Produkte im Test Diese Bitterschokoladen sind mit Mineralöl belastet
Bitterschokolade punktet im Vergleich zu Vollmilchschokolade mit mehr Kakao und weniger Zucker. Allerdings hat die Stiftung Warentest in einer Untersuchung auch Schadstoffe in einigen Tafeln entdeckt.
Teuer bedeutet bei Bitterschokolade nicht unbedingt gut. In einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest ("test" 12/2020) überzeugten günstige Schokoladen zum Teil mehr als teurere. Insgesamt wurden 24 verschiedene Produkte getestet. 13 davon erhielten die Note "Gut", 9 waren "befriedigend" und 2 schafften nur ein "Ausreichend".
Das ist der Testsieger
Testsieger wurde "Edle Bitter" von Hachez ("gut", 1,99 Euro pro 100 Gramm), weil sie in Geschmack und Textur besonders überzeugen konnte. Sie habe etwa eine "komplexe, sehr starke und aromatische Kakaonote". Aber auch günstige Handelsmarken von Discounter oder Supermarkt, die bereits für 84 Cent pro 100 Gramm zu haben sind, schnitten ähnlich gut ab.
Diese Schokoladen sind mit Schadstoffen belastet
Jede vierte getestete Schokolade war allerdings mit Schadstoffen belastet. So waren etwa Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen ein Problem. Das Labor fand aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) in diesen vier Schokoladen:
- "Vietnam Edelbitter" von Heilemann Confiserie ("befriedigend")
- "Feine Welt Madagascar Edelbitter" von Rewe ("befriedigend")
- "Edel Bitter" von Zetti ("befriedigend")
- "Edelbitter Schokolade" von Rotstern ("ausreichend")
MOAH gelten als potenziell krebserregend. Die "Chocolate made in Africa Zartbitter" von Fairafric ("ausreichend") wies MOSH auf – in einer Menge, die den Orientierungswert knapp überschreitet. Diese gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe können sich im Fettgewebe und in Organen anreichern. In Tierversuchen haben MOSH Schäden zum Beispiel an der Leber verursacht. Dennoch resümiert die Stiftung: "Akut schädlich sind die Mineralölrückstände nicht, aber besser wäre, diese Schokolade nicht täglich aufzutafeln."
Eine weitere Schokolade hatte einen hohen Gehalt an Kadmium. Zu viel von diesem Schwermetall kann die Nieren schädigen.
Geschmack und Schadstoffbelastung bedingten Urteil am meisten
Geprüft wurden insgesamt 24 Schokoladen mit einem Kakaogehalt zwischen 60 und 75 Prozent, darunter sechs Bio-Produkte. Das sensorische Urteil spielte für die Gesamtnote die größte Rolle. Auch eine mögliche Belastung mit Schadstoffen hatte einen Einfluss. Deklaration, mikrobiologische Qualität und Nutzerfreundlichkeit der Verpackung wurden für das Urteil ebenfalls überprüft.
Ist Bitterschokolade gesünder als Volllmilchschokolade?
Dunkle Schokolade hat einige Vorteile gegenüber Vollmilchschokolade: Sie lässt den Blutzuckerspiegel langsamer steigen und stillt den Appetit schneller. Vor allem aber enthält sie weniger Zucker. Dadurch ist das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte geringer. Dunkle Schokolade kann sogar erhöhte Cholesterinwerte senken, erklärt Ernährungsmediziner Prof. Johannes Georg Wechsler im Gespräch mit Stiftung Warentest.
Wichtig sei aber, auf die Menge zu achten. Dem Ernährungsexperten zufolge sind pro Tag 20 Gramm dunkle Schokolade mit 70, 80 oder 90 Prozent Kakao, auch mit Nüssen, in Ordnung.