"Öko-Test" bemängelt Zutaten Aufbackbrötchen im Test: Diese schneiden am besten ab

Gleich elf Produkte erhielten von "Öko-Test" die Bestnote "sehr gut". Es gab auch Produkte, die im Test komplett durchfielen – darunter Eigenmarken der Supermärkte.
Wer an seinen freien Tagen gerne ausschläft oder einen Vorrat an Brötchen im Haus haben möchte, greift oft zu Aufbackbrötchen. Sind diese "gut" oder sollten Sie lieber auf Früchtemüsli oder Brot ausweichen? "Öko-Test" hat das in der aktuellen Ausgabe (05/2025) untersucht.
Das Ergebnis: In einigen wurden problematische Inhaltsstoffe wie ein erhöhter Gehalt an Mineralölbestandteilen und Rückstände des Antipilzmittels Captan nachgewiesen.
Diese Aufbackbrötchen sind Testsieger
Viele der getesteten Brötchen schneiden "gut" oder sogar "sehr gut" ab. Darunter folgende:
Bio-Produkt vom Discounter ist "sehr gut"
Mit der Gesamtnote "sehr gut" schnitten die "Bio Landbrötchen kernig mit Sauerteig" von Aldi Nord/Aldi Süd (Hersteller Sinnack) ab. Die Produkte haben einen geringen Salzgehalt, einen mäßigen Ballaststoffgehalt (4,2 Gramm/100 Gramm) und können ungekühlt gelagert werden. Zudem wurden weder Pestizidrückstände noch Mineralölbestandteile oder weitere bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe nachgewiesen.
Ein Brötchen kostet 0,32 Euro und ist vergleichsweise günstig.
Die günstigsten Brötchen
Die ungekühlten "Ja! Mehrkorn Brötchen" von Rewe (Hersteller: Glockenbrot Bäckerei) schnitten mit der Gesamtnote "gut" ab. Bei diesen Körner-Aufbackbrötchen ist der Salzgehalt ebenfalls gering, der Ballaststoffgehalt liegt im Mittelfeld (5,8 Gramm/100 Gramm). Bei dem Produkt wurde ein Pestizid in Spuren sowie Mineralölbestandteile in Spuren nachgewiesen. Weitere bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe fand das Labor nicht.
Mit 0,16 Euro pro Stück sind die Aufbackbrötchen der Rewe-Eigenmarke die günstigsten im Test.
Glutenfreie Aufbackbrötchen können punkten
Auch für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit hat "Öko-Test" ein paar Körner-Aufbackbrötchen untersucht. Am besten schnitten unter anderem die "Grafschafter Gluten frei Bio Korntaler" von Lidl ab. Die Produkte haben einen geringen Salzgehalt, einen sehr hohen Ballaststoffgehalt (11,0 Gramm/100 Gramm) und können ungekühlt gelagert werden. Zudem wurden weder Pestizidrückstände noch Mineralölbestandteile oder weitere bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe nachgewiesen.
Ein Brötchen kostet 0,67 Euro und ist das günstigste unter den glutenfreien Produkten.
Diese Körner-Aufbackbrötchen fallen im Test durch
Aufbackbrötchen der Eigenmarke mit bedenklichen Inhaltsstoffen
Durchgefallen im Test sind unter anderem die "Gut & Günstig vital & fit 6 Mehrkornbrötchen" von Edeka. Im Labor wurden zwei Pestizide in Spuren, darunter Glyphosat, nachgewiesen. Zudem setzt der Hersteller Gerstenmalzextrakt ein, um die Teigführung zu beschleunigen – aber auch, um "den Geschmack zu pimpen, wenn natürliche Zutaten nicht ausreichen, um Qualitätsunterschiede von Rohwaren auszugleichen oder auch um Produkte zu standardisieren." Ein weiterer Kritikpunkt ist der hohe Salzgehalt (1,3 Gramm/100 Gramm) sowie der Einsatz von Aromen.
Ein Brötchen kostet 0,27 Euro und liegt damit preislich im Mittelfeld.
Gesamtnote für die "Gut & Günstig vital & fit 6 Mehrkornbrötchen" von Edeka: "ungenügend"
Glutenfreie Brötchen fallen durch
Ebenfalls mit der Gesamtnote "ungenügend" schneiden die "Schär Gluten-Free Mehrkornbrötchen" von Dr. Schär ab. Der Hersteller verwendet statt Gerstenmalzextrakt färbenden und süßenden Apfelextrakt. Das ist jedoch nicht der einzige Kritikpunkt. Auch der Einsatz von Aromen – wenn auch natürlich – sowie der erhöhte Anteil an Mineralölbestandteilen führt zu einem Punktabzug. Ein weiterer Kritikpunkt: Das Labor konnte ein Pestizid in Spuren nachweisen: Captan-Metabolit. Captan ist ein weitverbreitetes Fungizid. Es ist ein potenzielles Karzinogen, weshalb die Europäische Union dessen Verwendung eingeschränkt hat.
Ein Brötchen kostet 0,71 Euro und liegt damit preislich im oberen Segment.
Körner-Aufbackbrötchen: Die Gesamtergebnisse
Insgesamt hat "Öko-Test" 36 Körner-Aufbackbrötchen untersucht. Das Ergebnis fällt wie folgt aus:
- 11 x Körner-Aufbackbrötchen mit der Gesamtnote "sehr gut", darunter 8 x Bio-Produkte und 3 x glutenfreie Körner-Aufbackbrötchen
- 10 x Körner-Aufbackbrötchen mit der Gesamtnote "gut", darunter 4 x Bio-Produkte
- 8 x Körner-Aufbackbrötchen mit der Gesamtnote "befriedigend"
- 3 x Körner-Aufbackbrötchen mit der Gesamtnote "ausreichend"
- 1 x Körner-Aufbackbrötchen mit der Gesamtnote "mangelhaft"
- 3 x Körner-Aufbackbrötchen mit der Gesamtnote "ungenügend", darunter 3 x glutenfreie Körner-Aufbackbrötchen
So lief der Test ab
"Öko-Test" hat 36 Körner-Aufbackbrötchen getestet – darunter klassische, glutenfreie und 17 Bio-Produkte. Die Brötchen wurden im Januar und Februar 2025 im Einzelhandel eingekauft: in Discountern, Supermärkten, Biosupermärkten und Drogerien. Die Preise lagen zwischen 0,16 und 1,12 Euro pro Stück.
Ein unabhängiges Labor untersuchte die Produkte auf Pestizide wie Glyphosat, Chlormequat und Mepiquat und deren Rückstände. Sowie auf Mineralölbestandteile (MOSH/MOSH-Analoge), Zusatzstoffe, Salzgehalt sowie Acrylamid, Schimmelpilzgifte und Schwermetalle.
Transparenzhinweise
Laut Vereinbarung darf t-online ein Viertel – maximal fünf – der getesteten Produkte namentlich nennen. Bei der Auswahl orientieren wir uns an Markenbekanntheit, besonderen Auffälligkeiten und/oder dem Preis. Für die Nennung der Hersteller und Marken erhält t-online keine Gegenleistung.
- oekotest.de "Testergebnisse Körner-Aufbackbrötchen" (kostenpflichtig)