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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Öko-Test" prüft Farbshampoos Das teuerste Shampoo im Test fällt durch
"Öko-Test" hat 20 Shampoos für coloriertes Haar genauer unter die Lupe genommen. Die Liste der gefundenen, umstrittenen Inhaltsstoffe ist lang.
Bei einer Untersuchung von Shampoos für coloriertes Haar hat Naturkosmetik am besten abgeschnitten. Die Zeitschrift "Öko-Test" (7/2021) testete insgesamt 20 Produkte für gefärbtes und getöntes Haar. Die drei Shampoos mit Naturkosmetikzertifikat schnitten mit "sehr gut" ab.
Unter den konventionellen Produkten fanden sich fünf "gute", drei "befriedigende" und vier "ausreichende" sowie fünf, die durch den Test gefallen sind.
PEG/PEG-Derivate in fast jedem Farbshampoo
In fast allen konventionellen Shampoos kritisierten die Tester das anionische Tensid Sodium Laureth Sulfate (SLES), nur eines war frei davon. Bei dem Tensid handelt es sich um Polyethylenglykol (PEG) beziehungsweise seine Derivate, die die Haut durchlässiger machen können für Fremdstoffe. Die Tester merkten an, dass es deutlich mildere Tenside gibt – die auch die Farbe schonen.
Die Liste der von "Öko-Test" kritisch gesehenen Inhaltsstoffe in Farbshampoos ist aber noch länger. In mehr als der Hälfte der Produkte waren synthetische Polymere oder Silikone enthalten. Silikone lassen das Haar zwar kurzfristig glänzen, auf Dauer können sie es aber stumpfer wirken lassen. Zudem können sie der Umwelt schaden, weil sie sich nur schwer wieder abbauen. Gleiches gilt für synthetische Polymere.
Vier Produkte enthielten zudem den künstlichen Duftstoff Hydroxycitronellal, der Allergien auslösen kann. Und damit nicht genug zum Thema Duftstoffe: In drei Farbshampoos entdeckte das Labor künstliche Moschusdüfte. Diese können sich im menschlichen Fettgewebe anreichern und verbreiten sich überall in der Umwelt.
Zudem entdeckten die Tester einige Stoffe, die nur in ein oder zwei Produkten im Test enthalten waren:
- Lilial, ein Duftstoff, der möglicherweise fortpflanzungsschädigend ist.
- Chlormethylisothiazolinon (CIT), ein Konservierungsstoff, der Hautreizungen hervorrufen kann.
- Butylhydroxytoluol (BHT), ein Antioxidans, das vom wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission (SCCS) als sehr bedenklich eingestuft worden ist. Es wird eine allergieauslösende und sensibilisierende Wirkung vermutet. Zudem ist der Stoff biologisch schwer abbaubar.
- Diethylphthalat (DEP), welches laut der Verbraucher-App Codecheck den natürlichen Schutzmechanismus der Haut beeinträchtigen und den Hormonhaushalt stören kann.
"Öko-Test": Diese fünf Shampoos fallen durch
Durch den Test fielen folgende fünf Produkte, in denen mehrere der genannten umstrittenen Stoffe steckten:
- "Pantene Pro-V Vita Glow Color Protect Shampoo" von Procter & Gamble: Hat "ungenügend" abgeschnitten. Es enthält Hydroxycitronellal und künstlichen Moschusduft sowie den Konservierungsstoff CIT. Zudem stecken weitere synthetische Polymere/Silikone darin.
- "Hair Biology Full & Shining Shampoo Feines & Coloriertes Haar" von Procter & Gamble: Hat "ungenügend" abgeschnitten. Es enthält Hydroxycitronellal sowie den Konservierungsstoff CIT. Zudem stecken weitere synthetische Polymere/Silikone darin.
- "Guhl Color Schutz & Pflege Shampoo" von Guhl Ikebana: Hat "ungenügend" abgeschnitten. Es enthält Lilial, künstlichen Moschusduft, Ethylhexylmethoxycinnamat und das Antioxidans BHT. Zudem stecken weitere synthetische Polymere/Silikone darin.
- "Avocado Farbschutz-Shampoo" von Rausch: Hat "mangelhaft" abgeschnitten. Enthält Hydroxycitronellal und DEP. Zudem stecken weitere synthetische Polymere/Silikone darin. Ist mit 15,63 Euro pro 250 Milliliter das teuerste Produkt, das getestet wurde.
- "Elvital Color-Glanz Farbschutz Pflegeshampoo" von L'Oréal: Hat "mangelhaft" abgeschnitten. Es enthält künstlichen Moschusduft. Auch in diesem Produkt stecken weitere synthetische Polymere/Silikone.
Getestet wurden insgesamt 20 Shampoos für coloriertes Haar, darunter drei Naturkosmetikprodukte. Sie kosteten zwischen einem Euro und fast 16 Euro pro 250 Milliliter. Das Gesamturteil basiert auf der Bewertung der Inhaltsstoffe, die Shampoos wurden auf verschiedene umstrittene Stoffe analysiert. Die Tester schauten aber auch, ob die Verpackungen ganz oder teilweise aus Recycling-Materialien bestehen und ob sie chlorierte Verbindungen wie PVC enthielten.