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Dieser Testsieger erhält wenig Schadstoffe: Kaffeepads bei "Öko-Test"


"Öko-Test" kritisiert
Beliebte Kaffeepads mit Schadstoffen belastet

Von t-online, jb

Aktualisiert am 29.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Kaffeepads und Kaffeekapseln werden schnell zur Kostenfalle.Vergrößern des BildesKaffeepads: Die meisten Produkte können im Test nicht überzeugen. (Quelle: imago)

Öko-Test hat in einer aktuellen Untersuchung zahlreiche Kaffeepads auf Schadstoffe getestet. Die Ergebnisse sind teils alarmierend. Es geht auch um bekannte Marken mit bedenklichen Inhaltsstoffen.

Kaffee ist gesund – allerdings nur in bestimmten Mengen und wenn die Bohnen nicht mit Schadstoffen belastet sind. Dass Letzteres nicht immer der Fall ist, hat "Öko-Test" nun herausgefunden und die Ergebnisse in seiner September-Ausgabe veröffentlicht (9/2024).

Kaffeepads bei "Öko-Test": Markenprodukt ist "ungenügend"

Glyphosat im Markenprodukt

Die Kaffeepads "Melitta Bella Crema La Crema, 16 Pads" von Melitta überzeugten "Öko-Test" nicht. Das Labor konnte einen erhöhten Acrylamid-Wert sowie Glyphosat nachweisen.

Bei Acrylamid handelt es sich um schädliche Verbindungen, die durch die hohen Temperaturen bei der Kaffeeröstung entstehen. Zwar hat die EU Richtwerte für Acrylamid festgelegt. Doch laut den Laboruntersuchungen von "Öko-Test" wurden diese bei einigen Kaffeepads überschritten – so auch bei "Melitta Bella Crema La Crema, 16 Pads". Kritisch ist das laut den Verbraucherschützern, da in Tierversuchen nachgewiesen wurde, dass Acrylamid krebserregend ist. Zudem schädigt es das Erbgut.

Weiterhin wies das Labor bei den Pads Pestizide nach. Der gemessene Anteil des Unkrautvernichters Glyphosat bewege sich zwar noch im tolerierbaren Bereich. Die Verbraucherschützer sehen den Fund jedoch als kritisch an und stuften das Produkt in der Bewertung eine Note tiefer ein.

Es gibt noch einen weiteren bedenklichen Inhaltsstoff, der bei den genannten – und bei weiteren – Kaffeepads nachgewiesen wurde: Furan. Dieses ist – wie Acrylamid – temperaturabhängig und entsteht bei der Röstung. Das Problem bei dem Inhaltsstoff: Er kann die Leber schädigen und zeigte sich in Tierversuchen als krebserregend. Bereits ab vier kleinen Tassen Kaffee am Tag sei die aufgenommene Menge an Furan bedenklich, so "Öko-Test".

Weiterer Kritikpunkt der Tester sind die mangelnde Transparenz des Herstellers bei der Belegung der Lieferketten sowie der fehlende Einsatz für faire Arbeitsbedingungen in den Anbaugebieten.

Gesamtnote für die "Melitta Bella Crema La Crema, 16 Pads" von Melitta: "ungenügend"

Discounter-Produkt mit Schadstoffen belastet

Mit der Gesamtnote "mangelhaft" schnitten die "Barissimo Coffee Pads Crema, 20 Pads" von Aldi Süd (Hersteller: New Coffee) ab. Wie auch bei dem Produkt von Melitta sowie einigen anderen Herstellern wurden bei den Kaffeepads Acrylamid, Glyphosat und Furan nachgewiesen.

Teures Produkt überzeugt nicht

Mit 0,17 Euro pro Pad zählen die "Lavazza Caffè Crema Classico, 18 Pads" von Luigi Lavazza zu den teuersten im Test. Überzeugen können sie allerdings nicht. Zum einen war ihr Acrylamid-Gehalt erhöht. Zum anderen konnte das Labor auch bei diesem Kaffee den bedenklichen Inhaltsstoff Furan nachweisen.

Weiterhin kritisiert "Öko-Test" die mangelnde Transparenz. Der Hersteller belege weder seine Lieferketten, noch mache er Angaben zu den Arbeitsbedingungen beim Kaffeeanbau sowie zum Einsatzverbot von Pestiziden.

Gesamtnote daher: "mangelhaft"

Günstige Kaffeepads sind Testsieger bei "Öko-Test"

"Gute" Kaffeepads für 0,12 Euro pro Stück

Überzeugen konnten unter anderem die "Fairglobe Faire Bio Kaffeepads Crema, 40 Pads" der Lidl-Eigenmarke (Hersteller: Röstfein Kaffee). Bei Laboruntersuchungen wurde Acrylamid lediglich in Spuren nachgewiesen. Eine Pestizidbelastung gab es nicht. Allerdings fanden die Experten bei dem Produkt ebenfalls den bedenklichen Stoff Furan.

Den Geruch und Geschmack beschrieben die Tester als ausgewogen. Der Kaffee "riecht und schmeckt aromatisch und röstig", leicht nach "dunkler Schokolade". Die Säure sei erkennbar.

Ein weiterer Pluspunkt: Für den Bio- und Fairtrade-Kaffee zahlen Kunden 0,12 Euro/Stück.

Gesamtnote: "gut".

Kaffeepads: Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 1-mal Kaffeepads mit der Gesamtnote "gut", darunter 1 Bioprodukt
  • 6-mal Kaffeepads mit der Gesamtnote "ausreichend", darunter 3 Bioprodukte
  • 9-mal Kaffeepads mit der Gesamtnote "mangelhaft", darunter 2 Bioprodukte
  • 5-mal Kaffeepads mit der Gesamtnote "ungenügend"

So lief der Test ab

Für die Untersuchung hat "Öko-Test" insgesamt 21 Kaffeepads – darunter sechs Bioprodukte – auf Schadstoffe, Geschmack und Sensorik hin kontrolliert. Die Inhaltsstoffe und Schadstoffe wurden von einem unabhängigen Labor überprüft. Den Sensoriktest führen geschulte Experten durch.

Ebenfalls in die Bewertung floss die Auskunftsfreudigkeit der Hersteller, unter anderem in Bezug auf die Lieferkette und die Anbau- und Arbeitsbedingungen, aber auch allgemein bezüglich des sozialen Engagements in den Anbaugebieten mit ein.

Transparenzhinweis

Laut Vereinbarungen darf t-online ein Viertel der getesteten Produkte namentlich nennen. Bei der anschließenden Wahl orientiert sich t-online an der Markenbekanntheit, besonderen Auffälligkeiten und/oder dem Preis. t-online wird für die Nennung der Hersteller und Marken nicht bezahlt.

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