Stiftung Warentest Nur jedes dritte Forellenfilet ist gut
Ob mit Gurke, ein paar Spritzern Zitrone oder einfach pur - Forellen gelten gerade zu Weihnachten als Leckerbissen. Doch wird dieser Ruf dem geräucherten Fisch auch gerecht? Das wollte das Verbrauchermagazin "Test" wissen und ließ 20 Produkte überprüfen. Das Ergebnis ist jedoch ernüchternd: Viele Filets konnten weder optisch noch geschmacklich überzeugen. Von 20 Produkten bekamen sieben die Note "Gut". Ein Produkt fiel mit "Mangelhaft" durch, da es am Mindesthaltbarkeitsdatum verdorben war. Wir stellen Auszüge aus dem Testergebnis vor.
20 Forellen im Test
Die Tester nahmen 20 abgepackte, geräucherte Forellen-Filets zu Preisen von 1,19 bis 4,30 Euro pro 100 Gramm genauer unter die Lupe. Darunter ein an der Frischetheke gekauftes Produkt. Testsieger wurden die losen Forellenfilets "Karstadt Feinkost Perfetto" von der Karstadt-Theke. Sie erhielten das Gesamturteil "Gut".
Delikatesse erhält "Mangelhaft"
Enttäuschend hingegen das "Forellenfilet Alpenland Forelle" von Gräflich Castell'sche Delikatessen für stolze 2,99 Euro pro 100 Gramm. Die Filets waren am angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum verdorben, rochen faulig und die Oberfläche sogar schmierig. Dafür gab es die Note "Mangelhaft" von den Testern.
Auch ein Bio-Produkt konnte die Tester nicht überzeugen. Das "Delikatess-Forellen-Filet" von Bio-Verde schmeckte am Verbrauchsdatum fischig und bitter und erhielt dafür nur ein "Ausreichend".
Forellen mit unappetitlichen Blutergüssen
Auch für Verbraucher, die abgepackte Forellen-Filets auf dem Buffet anbieten möchten, hält der Test eine unappetitliche Überraschung bereit. Denn laut Stiftung Warentest wies jedes zweite Produkt dunkle Hämatome auf, hatte grobe Gräten oder fiel auf dem Teller auseinander. Das Urteil der Tester: "Ein festlicher Anblick ist das nicht".
Forellen von Lidl überzeugen im Test
Nur fünf der getesteten Produkte wiesen keine optischen Mängel auf. Darunter befinden sich vor allem die besten Produkte im Test. Dazu gehören auch, die "Vejle Forellen Filets mit Wacholder geräuchert" von Lidl. Das Discounter-Produkt schnitt im Test unter den verpackten Forellen am besten ab. Die Tester gaben die Note "Gut", da die Forellen geschmacklich und optisch überzeugen konnten.
Ebenfalls mit gut bewertet wurden die "Almare Seafood Regenbogen Forellenfilets" von Aldi Süd sowie die "Rookhus Regenbogen Forellen Filets natur" von Aldi Nord. Alle drei Produkte waren mit 1,99 Euro pro 100 Gramm zudem die günstigsten im Test.
Geruchsprobe gibt Aufschluss
Damit Verbraucher an den Feiertagen keine böse Überraschung erleben, empfiehlt die Stiftung Warentest, geräucherte Forellen nicht auf Vorrat zu kaufen, sondern schnell nach dem Kauf zu verzehren. Zudem sei es ratsam, die Produkte einem Geruchstest zu unterziehen. Riechen die Forellen fischig und fühlen sie sich bereits schmierig an, sollten Verbraucher davon besser die Finger lassen.
Achten Sie auf die angegebenen Daten
Ein weiterer Hinweis: Auf den Produkten ist entweder ein Verbrauchsdatum angegeben, das aussagt, bis zu welchem Datum die Forellen verzehrt sein müssen oder ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das angibt, bis, zu welchem Tag das Produkt mindestens haltbar und essbar ist. Bis zu diesem Datum muss auch die Qualität in Ordnung sein. Beide Angaben sind in der EU zulässig, bergen aber auch Probleme: "Die Verwendung von zwei Standards führt beim Käufer zu Verwirrung", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg gegenüber der Zeitschrift "Test".
Die Stiftung Warentest stuft die Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums als "weniger streng ein". Im Test trugen 14 der 19 getesteten Produkte übrigens ein Verbrauchsdatum und fünf Filets ein Mindesthaltbarkeitsdatum.