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Gemüsebeet anlegen: Mischkulturen richtig planen


Gute Partner im Garten
Mischkultur: Was im Beet zusammenpasst

"Es kann das schönste Gemüse nicht ordentlich wachsen, wenn ihm sein Pflanzen-Nachbar nicht gefällt." So ist das Zusammenleben von Pflanzen treffend beschrieben. Heute weiß der Kenner: Mit dem richtigen Nachbarn entwickeln sich Pflanzen in der Mischkultur besonders gut und setzen sich sogar gemeinsam gegen Schädlinge zur Wehr. Welche Pflanzen gut und welche überhaupt nicht zueinander passen, haben wir für Sie zusammengestellt.

Aktualisiert am 08.09.2017|Lesedauer: 5 Min.
dpa-tmn, t-online, bas
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Eine bunte Mischung aus Salat, Kräutern und schönen Sommerblumen ist ein wahrer Augenschmaus. Stellt man den Pflanzen dann noch den richtigen Nachbarn an die Seite, gibt es keine Konkurrenz um die vorhandenen Nährstoffe.

"Auf gute Nachbarschaft": Mischkulturen im Gemüsebeet.Vergrößern des Bildes
"Auf gute Nachbarschaft": Mischkulturen im Gemüsebeet. (Quelle: Redeleit/imago-images-bilder)

Faustregel für die Mischkultur

Also Harke und Spaten weg von eintönigen Monokulturen, die langweilig aussehen und für den Gärtner keine Vorteile bringen. Eine sinnvolle Mischkultur sollte gut geplant sein, um gute Nachbarschaften zu nutzen und schlechte zu vermeiden. Eine Faustregel besagt: Gemüse, dessen Früchte oberirdisch reifen, passt gut zu Pflanzen, die ihre Früchte unterirdisch ausbilden. So können Pflanzen auch enger gesetzt werden, ohne dass sie sich mit ihren Blättern und Früchten gegenseitig bedrängen - und gleichzeitig wird der Ertrag deutlich gesteigert.

Von der Natur lernen

Mutter Natur macht es dem ehrgeizigen Gärtner vor. Auf vom Menschen unbeeinflussten Flächen rotten sich automatisch immer die Gewächse zusammen, die sich optimal ergänzen. Denn ein schlechter Pflanzen-Nachbar kann zu Wuchshemmungen führen – solche Missgeschicke kann sich die Natur einfach nicht leisten.

Gemeinsam gegen Schädlinge

Im Gemüsebeet spielen neben dem Nährstoffbedarf vor allem Wurzelausscheidungen und Düfte benachbarter Pflanzen eine wichtige Rolle und entscheiden darüber, ob eine gute, "befruchtende" Nachbarschaft entsteht oder Nachbar-Gewächse gegebenenfalls sogar verkümmern. So tragen Würzpflanzen mit einem intensiven Geruch sogar zum Aroma seiner pflanzlichen Nachbarn bei. Aus diesem Grund werden beispielsweise Frühkartoffeln gerne zusammen mit Kümmel oder Koriander gepflanzt.

Andere intensiv duftende Kräuter können wiederum Schädlinge abwehren oder vorbeugend gegen fiese Pflanzenkrankheiten wirken. So passt Knoblauch beispielsweise gut zu Erdbeeren, weil er die Erdbeermilben vertreibt. Die Möhrenfliege hält sich von Karotten fern, wenn Petersilie in der Nähe wächst.

Schnittlauch ins Rosenbeet

Dabei kann man nicht nur Nutzpflanzen kombinieren. Manchmal bilden auch Zier- und Gemüsepflanzen das perfekte Paar und schützen sich vor gegenseitig vor Schädlingen. Rosen sind beispielsweise weniger anfällig für den Befall mit Rostpilzen, wenn Schnittlauch neben ihnen gedeiht, erklärt der Zentralverband Gartenbau in Bonn. Ein anderes Beispiel sind Ringelblumen. Sie halten Schnecken von Salatköpfen ab. Und neben Basilikum werden Tomaten weniger von Mehltau befallen.

Daneben gibt es auch verschiedene Gemüse-Sorten, die sich als Beet-Nachbarn gar nicht vertragen. So sollte man Tomaten auf keinen neben Kartoffeln anbauen. Beide sind anfällig für Krautfäule und könnten sich gegenseitig anstecken.

Steppensalbei im Rosenbeet

Die Wuchsform und Blüte des Steppensalbeis ähnelt dem Lavendel, er ist allerdings viel robuster. Und er liebt zwar wie Lavendel magere Böden, ein nährstoffreicherer Standort schadet ihm aber auch nicht. Deshalb lässt sich der Steppensalbei besonders gut zusammen mit Rosen pflanzen.

Die Sorte "Blauhügel" zum Beispiel beeindruckt mit lavendelblauen Blüten und bleibt mit 40 Zentimetern eher niedrig. Auf stattliche 70 Zentimeter Höhe bringt es hingegen zum Beispiel die Sorte 'Amethyst', deren Blütenfarbe an den Halbedelstein erinnert.

Was sich Hobbygärtner am besten schon vormerken für den Herbst: In der Regel kommt Steppensalbei auch mit Frost gut zurecht. Bei arktischen Temperaturen ohne schützende Schneedecke ist jedoch ein Schutz aus Reisig angebracht.

Der richtige Zeitpunkt zum Säen

Vor dem Ernten steht das Säen. Doch ab wann dürfe die Pflanzen ins Beet? Der Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn hat die Zeiten zusammengestellt.

  • Aubergine: Kleine Pflanzen kommt Mitte Mai bis Mitte Juni ins Beet.
  • Salat: Vorzucht März bis Juli, Direktsaat Ende März bis Ende Juli und Pflanzung ins Beet von Anfang April bis Ende August. Für Eissalat bereits von Ende März an Direktsaat im Beet. Sommerendivie von Mitte April bis Mitte Juni vorziehen, Mitte Mail bis Mitte Juli pflanzen. Herbstendivie von Mitte Juni bis Ende Juli vorziehen, von Mitte Juli bis Mitte August setzen. Feldsalat von Ende Juli bis Anfang September direkt setzen.
  • Bohnen: Direktsaat von Buschbohnen zwischen Anfang Mai bis Mitte Juli, Stangenbohnen von Mitte Mai bis Anfang Juli.
  • Erbsen: Ab Mitte März bis Mitte Juni Direktaussaat im Garten.
  • Grünkohl: Pflanzung von Anfang Juni bis Anfang August.
  • Karotten: Direktaussaat früher Sorten noch bis Mitte Juli, später von Anfang Mai bis Anfang Juli.
  • Kartoffel: Pflanzung noch bis Ende Mai.
  • Knoblauch: Pflanzung im September/Oktober sowie März/April.
  • Kohl: Sommersorten des Blumenkohls noch bis Mitte Mai vorziehen, Direktpflanzung von Ende April bis Ende Juni. Winterblumenkohl von Mitte Juni bis Anfang Juli vorziehen, von Anfang August bis Mitte August setzen.
  • Kohlrabi: Frühe Sorten ab Anfang April bis Anfang Juni aussetzen, späte von Anfang Juni bis Mitte Juli. Späte Sorten von Ende April bis Mitte Juni vorziehen, aussetzen zwischen Anfang Juni und Mitte Juli.
  • Kürbis: Ab Mitte April mit Samen vorziehen, ab Mitte Mai Direktaussaat im Beet oder Pflanzung.
  • Paprika: Pflanzung Mitte Mai bis Anfang Juni.
  • Radieschen: Bis Mitte August noch direkte Aussaat im Beet.
  • Rettich: Sommerrettich von April bis Mitte Juni ins Beet säen, Winterrettich von Mitte Juni bis Mitte August.
  • Rhabarber: Pflanzung von Oktober bis Ende November oder im März.
  • Rosenkohl: Pflanzung von Ende April bis Anfang Juni.
  • Salatgurke: Ab Mitte Mai Direktsaat im Beet.
  • Sellerie: Ende März pflanzen.
  • Tomaten: Pflanzung von Mitte Mai bis Anfang Juni.
  • Zucchini: Ab Mitte Mai Direktaussaat im Beet oder Pflanzung.

Den Winter über Roggen auf das Gemüsebeet säen

Wenn das Gemüsebeet abgeerntet ist, sollte der Gärtner etwas für den Boden tun. Ein Weg ist Grüneinsaat. Dazu sät man meist Lupinen, Senf oder Klee aus, die den Winter über auf dem Beet bleiben und im Frühjahr als Nährstoffquelle in den Boden eingearbeitet werden. Eine gute Alternative ist laut der Bayerischen Gartenakademie winterharter Roggen.

Wird Roggen im September gesät, bildet die Pflanze den ganzen Winter über eine grüne Decke auf dem Gemüsebeet. Dabei lockert sie den Boden auf. Im Frühjahr muss der Roggen dann nur noch mit einem flach geführten Spaten umgewendet werden. Anschließend eine Woche warten, bevor das Gemüsebeet bepflanzt wird.

Getreide hat als sogenannte Grüneinsaat für den Winter einen besonderen Vorteil: Es ist – ausgenommen Zuckermais - mit den allermeisten Gemüsearten nicht verwandt, erklärt die Gartenakademie. Daher kann Getreide jederzeit in der Fruchtfolge gesetzt werden, während verwandte Pflanzen erst wieder mit zeitlichem Abstand auf den gleichen Standort kommen dürfen. Sonst droht bei letzteren, dass zurückgebliebene Schaderreger der früheren Generation im Boden auch auf sie übergehen.

Das ist vor allem ein Problem bei Schmetterlingsblütlern wie Wicke, Lupine, Klee, Erbsen sowie Bohnen. Die auch als Leguminosen bekannten Pflanzen sind beliebte Düngerpflanzen.

Und wenn Sie lieber ein Kräuterbeet wünschen, finden Sie hier Inspiration.

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