Ihr wurde mit dem Tod gedroht Prostituierte auf Mallorca packt aus

Ein völlig fremder Mann gewinnt das Vertrauen einer arbeitslosen Frau in Venezuela. Er lockt sie nach Mallorca, dort tappt sie in die Falle: Er erpresst sie und zwingt sie zur Prostitution.
Eine Frau, die auf Mallorca zur Prostitution gezwungen worden sein soll, hat in dieser Woche vor Gericht ihr Schweigen gebrochen. Wie die spanische Zeitung "Última Hora" berichtet, sind in diesem Fall zwei Männer auf der Baleareninsel angeklagt. Ihre Aussage machte die Klägerin am Freitagmorgen per Videokonferenz vor dem Provinzgericht von Palma. Bei der Verhandlung, die nächste Woche fortgesetzt wird, schilderte sie, dass einer der Angeklagten sie überredet hatte, aus Venezuela auf die Insel zu kommen.
Einer der Angeklagten weigerte sich zwar, diesbezüglich Fragen zu beantworten. Er behauptete jedoch, dass das Opfer darauf bestanden habe, nach Spanien zu kommen. Das Flugticket habe er für die Frau bezahlt.
Der Fremde gewinnt das Vertrauen der Frau
Kaum auf Mallorca angekommen, habe der Mann die Frau bedroht und ihr gesagt, er wisse, wo ihre Familie wohne. "Dann sagte er, dass das Leben meiner Tochter von meiner Arbeit abhängt", berichtete die Frau unter Tränen. Später habe er ihr erzählt, dass "Frauen, die nicht gut arbeiten, am Ende tot sind und ins Meer geworfen werden", behauptete sie weiter.
Die Ereignisse spielten sich laut Staatsanwaltschaft im Jahr 2019 ab. Damals habe einer der Angeklagten über eine dritte Person Kontakt zum Opfer aufgenommen. Nachdem der nun Angeklagte das Vertrauen der Frau gewonnen hatte, verriet sie ihm private Details: So erfuhr er, dass die Frau arbeitslos war, eine Tochter zu versorgen hatte und gerade eine Krebsbehandlung hinter sich gebracht hatte. Daraufhin habe er ihr eine Reise nach Mallorca angeboten und versprochen, ihr bei der Arbeitssuche zu helfen.
Die Frau nahm das Angebot an und landete am 23. November desselben Jahres auf dem Flughafen von Mallorca. Nach der langen Reise habe der Angeklagte sie zu einem Haus in der Stadt Alcudia gebracht, wo sie zur Prostitution gezwungen worden sei. Später sei sie zum Arbeiten in die Gemeinde Inca gebracht worden. "In beiden Fällen musste ich den ganzen Tag erreichbar sein, außer sonntags", schilderte die Klägerin. Den Angeklagten drohen jeweils elf Jahre Haft und die Verpflichtung, dem Opfer 15.000 Euro Entschädigung zu zahlen.