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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zier- und Gemüsegarten Kapuzinerkresse pflanzen und pflegen
Kapuzinerkresse ist unempfindlich, blüht reichlich und und vertreibt sogar Schädlinge. Wer will da noch auf die Kapuzinerkresse im Garten verzichten?
"Wohl kaum eine Pflanze vereint so viele Vorzüge wie die Kapuzinerkresse", sagt Tanja Beddies, Diplom-Biologin und Fachautorin. Die Pflanze wächst rasant, begrünt im Handumdrehen Spaliere, Zäune oder etwa ein Tipi zum Spielen für die Kinder, und sie bedeckt kahlen Gartenboden. Darüber hinaus vertreibt sie Schädlinge, wird von Schnecken verschont und blüht unermüdlich bis zum Frost.
Ihren deutschen Namen hat die Kapuzinerkresse dank ihrer Blütenform, denn sie erinnert an die Kopfbedeckung der Kapuzinermönche. Sie stammt aus Südamerika, ist verbreitet von Peru bis Kolumbien. Dort gedeihen die Pflanzen auf kargen Felsfluren in der Sonne. Im Schatten lässt die Blüte daher nach.
Tipps zur Aussaat
Je nach Witterung blüht die Kapuzinerkresse bis in den November hinein. "Der erste Frost lässt die Pflanzen über Nacht komplett absterben", sagt Beddies. Aus diesem Grund sollte der Hobbygärtner mit der Aussaat im Frühjahr auch bis Mai warten oder die Pflanzen an einem frostgeschützten Ort vorziehen. Die Fachautorin rät bei der Direktsaat im Garten, den Boden stets feucht zu halten. "Zur Ausbildung ihrer fleischigen Ranken benötigt die Kapuzinerkresse steten Wassernachschub."
Kapuzinerkresse nur vorsichtig düngen
Mit Dünger muss der Hobbygärtner vorsichtig sein. Stehen den Pflanzen Nährstoffe im Überfluss zur Verfügung, produzieren sie fast nur noch Blätter. "Wird der Boden hingegen nicht gedüngt, bilden sich vermehrt Blütenknospen", erklärt Beddies. Und auch wenn der Gärtner regelmäßig Verblühtes entfernt, entwickelt die Pflanze immer wieder neue Knospen statt Samen. Später im Jahr kann der Gärtner durchaus einige Samenkapseln ausreifen lassen - die Pflanze sät sich dann selbst aus und einige Samen bringen im folgenden Jahr einen farbenfrohen und dichten grünen Teppich im Garten hervor.
Kapuzinerkresse ist gut für die Gesundheit
Die Kapuzinerkresse ist verwandt mit Kreuzblütlern wie Kresse oder Radieschen. Sie alle schmecken auch ähnlich scharf, erklärt Corinne Buch, Erste Vorsitzende des Bochumer Botanischen Vereins. Kresse wird daher gerne in den Salat gegeben. Die Senföle sind aber nicht nur geschmacklich eine Bereicherung, sondern machen die Pflanze auch zu einer wichtigen Arzneipflanze. "Die Senföle hemmen erwiesenermaßen das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen", erklärt Beddies. Auch die körpereigene Durchblutung wird angeregt. "Im 18. Jahrhundert wurde die Kapuzinerkresse sehr wirkungsvoll gegen die Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut eingesetzt."
Verschiedene Sorten der Kapuzinerkresse
Etwa 90 Arten der Kapuzinerkresse sind bekannt, doch in unseren Gärten kommen nur einige wenige vor. Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) spielt meist die Hauptrolle. Liebhaber säen auch die Kanarische (T. peregrinum) und die Dreifarbige Kapuzinerkresse (T. tricolor) aus.
Es gibt Sorten, die einen buschigen Wuchs haben, und solche, die klettern können. Zu letzteren zählen die lachs- und rosablühende Sorte 'Salmon Gleam', die relativ neue rotviolette Sorte 'Purple Emperor' sowie die cremefarbene 'Milkmaid' und 'Jewel of Africa' mit einem Mix aus roten, orangenen und gelben Blüten. Für die rankend wachsenden Arten empfiehlt Beddies ein Klettergerüst. Gut geeignet für Töpfe und kleine Beete sind die sogenannten Whirlybird-Kressen in verschiedenen Farben. Ihre Blüten stehen über dem Laub und verstecken sich nicht wie üblich darunter.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn