Nach dem Laubharken So wird aus Ihrem Abfall wertvolle Erde
Im Garten kommt viel Laub und der Rückschnitt von Hecken, Bäumen und Sträuchern zusammen – schnell ist die Biotonne überfüllt. Es gibt aber einen besseren Weg.
Laub und Pflanzenreste beinhalten eine große Menge wertvoller Nährstoffe, die dem Garten wieder zugeführt werden können. Und zwar über die Verrottung in einem Kompost.
Dabei werden im Laufe der Zeit die Grünabfälle zu Humus, der die Nährstoffe zurück in den natürlichen Kreislauf bringt und die Bodenfruchtbarkeit erhält oder diese sogar verbessert. Man kann im eigenen Garten damit weitestgehend auf ressourcenzehrende Kunstdünger oder umweltschädigende Torfprodukte verzichten, erklärt Ralf Menzel vom Umweltbundesamt.
Was darf auf den Komposthaufen?
Grundsätzlich darf jeder Grünabfall auf den Komposthaufen. Bei Pflanzenresten von einigen Laubarten wie Eiche, Kastanie und Birke sollten Sie allerdings Kalk oder Tonmineralien hinzugeben. Die Blätter von den Bäumen verrotten schwer und setzen Gerbsäure frei, die zur Versauerung führen können.
Was darf auf keinen Fall auf den Kompost?
Pflanzenteile mit Pilzbefall oder Krankheiten kommen besser nicht auf den Komposthaufen. Unkräuter, die Wurzeln oder Samen haben, haben dort auch nichts zu suchen. Denn: "Der Temperaturverlauf ist, was Höhe und Zeitverlauf betrifft, natürlich nicht mit großen Kompostierungsanlagen vergleichbar", sagt Menzel. Keimfähige Samen, Sporen und Krankheitserreger werden daher nicht sicher abgetötet.
Was ist mit anderen Abfällen?
Bei grünen Küchenabfällen sind sich alle Experten einig: Sie dürfen auf den Kompost. Zu anderen Abfällen aber gibt es verschiedene Meinungen: Das Umweltbundesamt hält sogar Küchen- oder Zeitungspapier in kleinen Mengen für geeignet, auch Kleintierstreu, Kaffee- und Teefilter sowie Eierschalen sind kompostierbar. Hagen Knafla, Fachberater für die Substratbranche aus Telgte (NRW), rät hingegen, auf Gekochtes und tierische Produkte zu verzichten. Sonst werden Ratten angelockt.
Wie lege ich den Kompost an?
Legen Sie Ihren Komposthaufen auf offenen Boden an. Nur so können vom Erdboden Insekten in den Haufen aufsteigen und mitarbeiten. Eine dicke Schicht aus dünnen Ästen oder Reisig bilden eine weitere wichtige Grundlage. Sie sorgt dafür, dass sich Regen nicht aufstaut und an die Grünabfälle noch Luft kommt. Darüber kommen dann feinere Abfälle abwechselnd mit groben Materialien. Auch das sorgt für Belüftung.
Wann kann ich meinen Kompost nutzen?
In der Regel dauern die Umsetzungsprozesse zwischen sechs und zwölf Monaten. Man merkt es, wenn sie beendet sind – denn "fertiger Kompost riecht nach frischer Walderde", erklärt Menzel. Auch über den so genannten Kressetest kann man den Kompost-Reifegrad bestimmen. Dafür wird eine Hand voll Kompost mit Gartenerde gemischt, und in ein kleines Gefäß gefüllt und darauf Kressesamen verteilt.
Wenn die Samen normal keimen und keine Auffälligkeiten in Färbung und Wachstum zeigen, ist der Kompost reif. Andernfalls ist er noch zu frisch, um als Kultursubstrat verwendet zu werden. Man kann ihn dann aber bereits als Mulch, also oben auf der Erde, oder untergemischt zur Bodenverbesserung verwenden.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Verbraucherzentrale NRW