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Tomatenjahr 2021: Regen, Pech und Pannen | Wie wird 2022?


Der t-online-Tomatenblog
Tomatenjahr 2021: Regen, Pech und Pannen

Von t-online, ron

Aktualisiert am 08.10.2021Lesedauer: 21 Min.
Balkontomaten: Verfaulte statt rote Früchte hängen an den Zweigen.Vergrößern des BildesBalkontomaten: Verfaulte statt rote Früchte hängen an den Zweigen. (Quelle: Ron Schlesinger/t-online)

Das war gelinde gesagt kein gutes Tomatenjahr. Die Kraut- und Braunfäule setzte den Früchten zu. Ein Grund: das feuchte Wetter. Doch wie wird die Tomatensaison 2022? Ein Rück- und Ausblick.

Sie ist das beliebteste Gemüse der Deutschen: die Tomate. Selbst angebaut schmeckt die rote Frucht besonders gut. Doch welche Sorte eignet sich als Balkongemüse? t-online hat Tomatensamen getestet: vom Vorziehen bis zum Ernten.

++ Das war unser Tomatenjahr 2021: Regen, Pech und Pannen (8.10.2021) ++

Zwar hängen an unseren drei Stabtomaten die letzten roten und grünen Früchte. Aber auch sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere Tomatenernte schlecht ausgefallen ist. Mehr noch: Die letzten Früchte stehen geradezu beispielhaft für die Folgen der Wetterkapriolen, mit denen wir – und die ganze Republik – dieses Jahr zu kämpfen hatten. So ein Pech.

Denn wie auf den Fotos gut zu erkennen ist, setzt(e) die Braun- und Krautfäule den Früchten arg zu. Schuld war vor allem die feuchte Witterung – allerdings nicht nur in den vergangenen Wochen, sondern in einigen Regionen Deutschlands die ganze Tomatensaison 2021 hindurch.

Kein gutes Tomatenjahr 2021

Dabei fing es im Frühjahr schon alles andere als vielversprechend an. Eigentlich wollten wir unsere drei getesteten Sorten – Lidl-Tomate "Hellfrucht", Sperli Bio-Tomate "Diplom" und Kiepenkerl-Tomate "Phantasia" – nach den Eisheiligen auf den Balkon setzen. Damit sie keine Nachtfröste abbekommen.

Doch die niedrigen Temperaturen sowie das kühle und regnerische Wetter machten uns damals einen Strich durch die Rechnung. Erst Ende Mai haben wir uns endlich getraut, die Tomatenpflanzen ins Freie zu stellen. Wir waren allerdings nicht allein mit unseren Erfahrungen: In Gärtner-Foren sprach man schon vom "Einstieg in das schlechteste Tomatenjahr überhaupt".

Gut zwei Wochen hatten die Pflanzen da schon in ihrem Wachstumsprozess verloren. Das machte sich auch an der späten Tomatenblüte bemerkbar, die bei unseren Pflanzen erst Ende Juni (!) begann.

Zwar zeigte sich das Berliner Wetter in den Wachstumsmonaten Juni und Juli von seiner guten Seite – viel Sonne, wenig Regen –, doch gerade im Erntemonat August sanken die Temperaturen wieder und die Witterung schlug um. Die Reifung der Früchte verzögerte sich. Lange, viel zu lange, hingen die Früchte an den Zweigen und wurden einfach nicht reif. Und als wir sie endlich ab Ende August ernteten, schmeckten sie mehlig und waren aufgeplatzt. Ein Jammer!

Welche Sorten eignen sich für Balkon?

Doch lag es wirklich nur am Wetter? Obwohl generell jede Sorte für den Anbau im Topf geeignet ist, empfehlen wir für den Balkon auch einmal Sorten, die extra dafür gezüchtet wurden. Das sind zum Beispiel:

  • 'Balconi Red'
  • 'Balconi Yellow'
  • 'Vilma'
  • 'Bajaja'
  • 'Losetto'

Diese werden nur zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch und sind deshalb bei Regen besser abzudecken. So werden die Pflanzen nicht nass – und typischen Tomatenkrankheiten wie der Kraut- und Braunfäule wird vorgebeugt.

Ausblick auf das Tomatenjahr 2022

Weil uns das Jahr 2021 wettermäßig so enttäuscht hat, hoffen wir auf das kommende Tomatenjahr 2022. Aber welche Prognosen gibt es? Einige schwören auf den sogenannten Hundertjährigen Kalender. Er beruht auf detaillierten Wetterbeobachtungen (1652–1658) des Abtes Moriz Knauer.

Auch wenn diese Vorhersagen aus meteorologischer Sicht nur rein zufällig und in keiner Weise wissenschaftlich begründet sind, werfen wir mal einen Blick darauf. Aber ach: Obwohl das kommende Jupiter-Jahr (22.3.2022–21.3.2023) warm und mehr feucht als trocken werden soll, fällt der Sommeranfang 2022 wohl ins Wasser. Denn es soll kalt und feucht, im August aber wenigstens sehr heiß werden. Lassen wir uns überraschen!

++ Tomaten nachreifen lassen: So klappt es garantiert (21.09.2021) ++

Die Tomatensaison geht nun langsam dem Ende zu. In den letzten Wochen haben wir von unseren drei Stabtomaten in Kübeln – Kiepenkerl-Sorte "Phantasia", Sperli-Bio-Sorte "Diplom" und Lidl-Sorte "Hellfrucht" – regelmäßig geerntet. Leider schmecken die meisten Früchte weiterhin mehlig und sind häufig aufgeplatzt. Schade.

Schuld an den Rissen sind vor allem die Wetterwechsel der vergangenen Wochen. Diese setzen den Tomaten zu. Dabei macht es aber einen Unterschied, wie die Früchte aufplatzen. So verschieden können die Risse aussehen:

  • ringförmig
  • kreisförmig
  • streifig
  • sternförmig

Lesen Sie hier, welche Ursachen diese Veränderungen haben und was Sie dagegen tun können. Unsere Tomaten platzen meist ringförmig auf. Hier soll es helfen, große Temperaturschwankungen – kühle Nächte mit unter zehn Grad Celsius, warme Tage mit über 25 Grad Celsius – abzumildern. Zum Beispiel mit einer Folie, die man um die Pflanzen legt. Wir werden das probieren.

Tomaten nachreifen lassen: Die besten Methoden

Uns bewegt noch ein anderes Problem: Die Sonnenstunden werden immer weniger. Der Herbst steht schließlich vor der Tür. Am 22. September beginnt kalendarisch die dritte Jahreszeit. Das sind für unsere noch gelben und grünen Tomaten ziemlich schlechte Aussichten, am Strauch noch rot und prall zu werden. Können wir die Früchte wegen des fehlenden Sonnenlichts schon abschreiben?

Nein, denn es gibt ein paar Tricks, Tomaten nachreifen zu lassen. Es macht aber einen Unterschied, ob sie bereits hellrot, gelb oder noch gänzlich grün sind. Zudem sollten die Früchte gesund sein, keine Risse haben sowie weder Druckstellen noch Schimmel aufweisen. Die ideale Lagertemperatur fürs Nachreifen liegt zwischen 16 und 25 Grad Celsius. Das sind die vier Möglichkeiten:

  • Fensterbank
    Hellrote unreife Tomaten können Sie einzeln auf die Fensterbank legen. Hier bietet sich ein warmes Südfenster an. Mit Hilfe des Sonnenlichts reifen die Früchte nach und entwickeln ihr typisches Aroma.
  • Zeitungspapier
    Grüne Tomaten sollten Sie einzeln in Zeitungspapier einwickeln oder in eine Papiertüte stecken und an einem warmen Platz lagern. Belassen Sie einen Teil des Stängels dabei an der Frucht. Nach zwei bis drei Wochen sollten sich die grünen Tomaten in rote, schmackhafte Früchte verwandelt haben.
  • Karton oder Korb
    Haben Sie viele unreife Tomaten geerntet, empfiehlt sich eine Lagerung im Karton oder Korb. Polstern Sie das Behältnis mit Zeitungspapier aus und legen Sie die Tomaten mit einem Teil des Stängels einzeln hinein. Achten Sie darauf, dass sich die Früchte nicht berühren. An einem um die 16 Grad Celsius nur mäßig warmen, leicht feuchten und dunklen Ort sollten die Tomaten schnell nachreifen.
  • Tomatenpflanze kopfüber aufhängen
    Befinden sich noch viele unreife Früchte an der Tomatenpflanze, können Sie diese komplett ausgraben und kopfüber in einem warmen und trockenen Raum aufhängen. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Waschküche oder ein Heizkeller. Zuvor sollten noch alle Blätter entfernt werden. Auch mit dieser Methode sollten sich die unreifen Früchte rot verfärben.

Wir entscheiden uns für die Fensterbank- und Zeitungspapiermethode und sind gespannt, ob und wie unsere Tomaten nachreifen. Beim nächsten Mal dazu mehr.

Unser Tipp
Wenn auch Sie eine der drei ersten Methoden ausprobieren möchten, legen Sie neben die Tomaten eine Banane oder einen Apfel. Beide Obstsorten verströmen das Reifegas Ethylen. Es unterstützt den Reifeprozess. Die Tomaten reifen schneller.

++ Mehlige Tomaten und schimmelige Blätter: Was hilft dagegen? (24.08.2021) ++

Am vergangenen Wochenende haben wir das erste Mal frische rote Tomaten von unserem Balkon geerntet. Dabei waren wir schon ein wenig stolz auf uns. Einige Früchte der Kiepenkerl-Sorte "Phantasia" sind am schnellsten gereift, deshalb wurden sie zuerst geerntet. Aber auch die Sperli-Bio-Sorte "Diplom" zieht nach.

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Bloß die Lidl-Stabtomate "Hellfrucht" – unsere dritte Testsorte – hält die rote, oder besser gesagt, die grüne Laterne, um im Bild zu bleiben. Dennoch sehen die noch grasgrünen Früchte gesund aus, was uns zuversichtlich stimmt.

Tomaten ernten: Warum schmecken sie mehlig?

Leider waren wir aber vom Geschmack nicht so ganz überzeugt. Die geernteten Kiepenkerl-Tomaten – deren fünf Samenkörnchen im Frühjahr mit 5,49 Euro am teuersten waren – schmeckten teilweise mehlig, fast schon langweilig. Liegt's an der Sorte? Oder am Erntezeitpunkt?

Unser Gedanke war: Die Tomaten so lange wie möglich an der Pflanze reifen lassen, damit sich das Aroma optimal entwickeln kann. Was wir nicht wussten: Werden Tomaten kurz vor oder bei beginnender Vollreife geerntet, ist ihr Zucker-Säure-Verhältnis ideal. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die Duft- und Aromastoffe voll ausgebildet und die Früchte schmecken fantastisch.

Wenn die Früchte aber zu lange hängen und ihre Vollreife bereits erreicht haben, kann es passieren, dass sie fad und mehlig schmecken. Denn mit zunehmender Reife wird der Säuregehalt abgebaut, der für den Geschmack eine wichtige Rolle spielt. Offenbar gilt das gerade bei der Kiepenkerl-Tomate "Phantasia". Das heißt: Diese Sorte lieber einen Tick früher ernten und mehr Aroma genießen.

Was hilft bei schimmeligen Tomatenblättern?

Beim Ernten ist uns allerdings aufgefallen, dass viele Blätter unserer drei Stabtomaten krank aussehen. Sie sind entweder gelb-lila verfärbt, eingerollt oder mit Schimmel überzogen. Besonders hat es die Sorten Lidl "Hellfrucht" und Sperli-Bio "Diplom" erwischt. Die Kiepenkerl-Sorte "Phantasia" scheint etwas weniger befallen zu sein. Welche Tomatenkrankheiten können dahinterstecken?

Die schimmligen Tomatenblätter deuten mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass sich hier der Echte Mehltau (Oidium neolycopersici) ausgebreitet hat. Sie erkennen ihn an weißen Flecken auf den Blattoberseiten. Im Laufe der Zeit verwelken die Blätter und fallen ab. Der Echte Mehltau breitet sich besonders bei warm-feuchter Witterung aus. Zwar greift er nicht auf die Früchte über, aber die Tomatenpflanze kann trotzdem absterben. Das ist zu tun:

  • Entfernen Sie infizierte Tomatenblätter umgehend.
  • Entsorgen Sie das befallene Laub nicht auf dem Kompost, sondern im Restmüll.
  • Behandeln Sie die verbleibenden Blätter mit Ackerschachtelhalm-Brühe. Dieser Sud macht Ihre Pflanzen robust. So bereiten Sie Schachtelhalm-Brühe zu. Experten empfehlen auch, die Pflanzen mit dem Sud – 1:10 mit Wasser verdünnt – zwei- bis dreimal in der Woche zu gießen.

Weil unsere drei Tomatenpflanzen unterschiedlich stark vom Mehltau befallen sind, haben wir uns noch mal die Herstellerangaben auf den Samentütchen angesehen. Hier steht zum Beispiel, dass die Kiepenkerl-Sorte "Phantasia" besonders resistent gegen eine andere Tomatenkrankheit, die Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans), ist. Gut möglich, dass sie auch dem Echten Mehltau erfolgreicher trotzt.

Die Sorten Lidl "Hellfrucht" und Sperli-Bio "Diplom" enthalten keine Hinweise auf Resistenzen gegenüber Krankheiten. Allerdings ist auch die Sperli-Bio-Sorte – neben der Kiepenkerl-Sorte – ein sogenannter F1-Hybrid. Diese Kreuzung zwischen zwei samenfesten Sorten gilt als robuster und wachstumsfreudiger. Deshalb sollte die Bio-Sorte auch Krankheiten besser überstehen. Wir werden das weiter beobachten.

Übrigens, der ständige Wetterwechsel belastet nicht nur die Gesundheit von uns Menschen. Auch Tomaten leiden darunter und können aufplatzen. Das können Sie dagegen tun.

++ Was tun bei gelben und eingerollten Tomatenblättern? (28.07.2021) ++

Jetzt Ende Juli bilden sich an unseren Stabtomaten im Kübel bereits sehr viele Früchte. Einige haben schon eine staatliche Größe erreicht – sind aber noch gänzlich grün. Wenn wir den Infos auf den Verpackungen von Lidl-, Sperli-Bio- und Kiepenkerl-Tomatensamen glauben, sollten die Früchte eigentlich schon ab Juli erntereif sein.

Doch wegen des kühlen und regnerischen Frühjahrs hat sich in der Vegetation bekannterweise alles um etwa zwei Wochen nach hinten verschoben. Wir müssen also in diesem Jahr noch ein bisschen auf den Tomatensalat aus selbst angebauten Früchten warten.

Währenddessen bereiten uns die Blätter unserer Kübeltomaten Sorgen. Einige verfärben sich gelb, besonders ältere im mittleren und unteren Drittel der Pflanze. Andere Blätter wiederum kräuseln beziehungsweise rollen sich ein. Haben wir etwas falsch gemacht?

Kräuselnde Tomatenblätter: Ursachen und Tipps

Stark eingerollte (Gipfel-)Blätter an Tomatenpflanzen können viele Gründe haben. In den meisten Fällen handelt es sich um eine falsche Pflege, in den wenigsten Fällen um Schädlinge und Krankheiten. Das können vier mögliche Ursachen sein:

Überdüngung
Regelmäßiges Düngen ist gut, aber zu viele Nährstoffe können der Pflanze im Kübel schaden. Deshalb sollte immer auch auf die Dosierung geachtet werden. Tipp: Wir haben bisher wöchentlich gedüngt und werden testweise deshalb jetzt nur noch 14-täglich düngen. Probieren Sie das auch einmal.

Starkes Ausgeizen
Das Entfernen von Seitentrieben (Ausgeizen) gehört zu den wichtigsten Aufgaben beim Tomatenziehen. Wird die Pflanze aber zu sehr ausgegeizt, kann das einen sogenannten Nährstoffstau zur Folge haben. Der Grund: Die mit dem Dünger aufgenommenen Nährstoffe können wegen der fehlenden Triebe und Blätter nicht mehr verwertet werden und die vorhandenen Blätter kräuseln sich. Tipp: Weniger ausgeizen!

Wassermangel oder Staunässe
Tomaten in Kübeln haben verständlicherweise nur wenig Erde zur Verfügung, um zu wachsen. Umso wichtiger ist es, dass sie regelmäßig und reichlich gegossen werden. Fehlt den Wurzeln Feuchtigkeit und sind sie starker Trockenheit ausgesetzt, können sich in der Folge die Blätter kräuseln. Andererseits rollen sich auch beim anderen Extrem, der Staunässe, oftmals die Blätter ein. Tipp: Beobachten Sie die Wasserzufuhr und ergreifen Sie entsprechende Maßnahmen.

Fehlender Windschutz
Auf unserem Südwestbalkon ist nur das untere Drittel durch die Balkonmauer vor allzu starkem Wind geschützt. Die oberen zwei Drittel und vor allem die Gipfelblätter sind weitgehend schutzlos Wind und Wetter ausgesetzt. Aber: Tomatenpflanzen mögen das nicht und können als Reaktion darauf, ihre Blätter einrollen. Tipp: Ein anderer, windgeschützter Standort kann hier Abhilfe schaffen.

Wichtig: Falls Sie an Ihren Tomaten dennoch Krankheiten wie Echter Mehltau oder Braunfälle entdecken, sollten Sie dieses Hausmittel kennen.

Gelb-lila Tomatenblätter: Was tun?

Neben jungen eingerollten Blättern haben wir vereinzelt auch ältere Blätter mit sogenannten Blattblasen und gelb-lila Flecken entdeckt. Zum Glück sind es noch sehr wenige, je Pflanze vielleicht ein oder zwei. Dennoch beunruhigt uns das ein wenig. Eigentlich entstehen Blattblasen häufig durch Blattlausbefall. Doch in unserem Fall trifft das nicht zu. Es sind auch keine anderen Schädlinge wie

  • Larven der Gemüseeule ("Tomatenmotte")
  • Thripse
  • Tomatenminierfliege
  • Tomatenrostmilbe oder
  • Weiße Fliege

zu entdecken. Gelb-lila verfärbte Blätter können aber auch einen Hinweis darauf geben, dass der Tomatenpflanze ganz bestimmte Nährstoffe fehlen, zum Beispiel Phosphor. Ebenso kann der pH-Wert des Bodens ein Grund für die Verfärbung sein. Ein zu saurer Boden ist für Tomaten ungünstig. Wir werden das in den nächsten Wochen weiter beobachten und vorsichtshalber die betroffenen gelben Blätter entfernen.

++ Tomaten richtig ausgeizen: Diesen Fehler vermeiden (13.07.2021) ++

Gut anderthalb Monate stehen unsere Stabtomaten mittlerweile auf dem Balkon. Die Kübelpflanzen aus Sperli-Bio- und Kiepenkerl-Samen haben eine stattliche Höhe von etwa 1,80 Meter erreicht. Die Lidl-Sorte ist mit einem Meter Wuchshöhe deutlich kleiner. Dennoch entwickeln sich an allen drei Pflanzen regelmäßig Blüten, aus denen wenige Tage später kleine grüne Früchte entstehen.

Was bedeutet ausgeizen?

Damit die Tomaten in einigen Wochen zu großen Früchten heranwachsen, ist das sogenannte Ausgeizen wichtig. Der Begriff kommt aus der Fachsprache und bedeutet eigentlich nur, dass man kleine Seitentriebe entfernt beziehungsweise ausbricht. Die Triebe befinden sich jeweils zwischen dem Stamm und einem Blattstiel beziehungsweise in den Blattwinkeln.

Ab wann und wie oft muss man ausgeizen?

Sobald zwischen Blatt und Haupttrieb kleine Geiztriebe wachsen und greifbar sind, sollten diese entfernt werden. Das heißt, ab Anfang Juni – wenn die Kübeltomaten ihren Wachstumsturbo starten – bis in den September hinein.

Unser Tipp
Kontrollieren Sie regelmäßig, am besten zweimal wöchentlich, ob sich Geiztriebe entwickelt haben. Untersuchen Sie die Pflanzen möglichst genau, um keine zu übersehen. Das kann leicht passieren, wenn die Kübeltomaten größer sind.

Wie geizt man Tomaten richtig aus?

Sie knipsen die Triebe am besten mit zwei Fingern ab. Sind die Geiztriebe schon zu groß, können Sie diese auch mit einer Schere entfernen. Lesen Sie hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung oder schauen Sie sich unsere Fotoshow an.

Welcher Fehler passiert beim Ausgeizen häufig?

Einerseits ist das Ausgeizen wichtig und richtig, andererseits können Sie die Pflanze auch schwächen. So ist der beste Zeitpunkt dafür morgens an einem niederschlagsfreien, leicht windigen Tag. In diesem Fall können die kleinen Wunden dank der Sonne tagsüber gut abtrocknen.

Bei Regenwetter heilt die Schnittwunde langsamer. Dadurch kann es passieren, dass Krankheitserreger wie Bakterien und Viren leichter in die Schnittwunden gelangen können – und der Tomatenpflanze Schaden zufügen.

Was passiert, wenn man nicht ausgeizt?

Lassen Sie die zusätzlichen Triebe an der Pflanze, verbraucht sie zu viele Nährstoffe. Zudem wird das Blätterdach zu dicht. Die grünen Tomatenfrüchte bekommen so nicht mehr genug Licht und Sonne. Wenn es regnet und die Pflanzen nicht mit Folien oder Hauben abgedeckt sind, trocknen die vielen zusätzlichen Blätter langsamer ab. Oft machen sich dann wegen der Feuchtigkeit Schadpilze breit, die Krankheiten begünstigen. Dazu gehört vor allem die Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans).

Welche Tomaten sollte man ausgeizen?

Besonders Stabtomaten sollten regelmäßig ausgegeizt werden, um im Spätsommer pralle Früchte zu ernten. Denn ihre Seitentriebe können äußerst lang werden und dem Haupttrieb schaden. Andere Tomatenarten, wie Busch-, Strauch- und Wildtomaten, brauchen nicht ausgegeizt zu werden.

++ Tomatenpflanzen blühen nicht: Was tun? (28.06.2021) ++

Seitdem wir unsere Tomatenpflanzen in Kübeln auf den Balkon gesetzt haben, sind gut viereinhalb Wochen vergangen. Im Hinblick auf das Wetter hatten wir im Nordosten Deutschlands bisher viel Glück. In Berlin, wo wir unsere Tomaten ziehen, war es zumeist sonnig und warm – im Unterschied zu anderen Regionen im Süden, die von schweren Gewittern und Starkregen heimgesucht wurden.

Warum müssen Tomaten vor Nässe geschützt werden?

Denn Regen mögen Tomatenpflanzen gar nicht. Vor allem die Blätter reagieren auf feuchte Witterung mit Krankheiten wie die Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans). Diese wird durch einen speziellen Pilz verursacht, wenn die Blätter über längere Zeit nass bleiben und zum Beispiel über Nacht nicht abtrocknen.

Ist eine Pflanze vom Pilz befallen, zeigt sich das durch schwarz-braune Flecken auf den Blättern. Später kann die Krankheit auch die Ernte beeinträchtigen. Deswegen sollten Tomaten unbedingt vor Extremwetter mit zu viel Nässe geschützt werden. Aber wie macht man das am besten auf dem Balkon mit Kübeltomaten? Diese Möglichkeiten gibt es:

  • Geschützte Balkonecke
    Wer einen Freisitz mit Dach sein eigen nennt, ist im Vorteil. Kündigen sich ein Gewitter oder mehrere Regentage an, rücken Sie die Tomatenpflanzen einfach in die Balkonecke oder Hauswand, die vor Nässe weitgehend geschützt ist.
  • Mit Tomatenfolie abdecken
    Wer eine Dachterrasse oder einen dachlosen Balkon besitzt, kann die Tomatenpflanzen bei feuchter Witterung mit einer Plane oder Tomatenfolie (gibt's im Baumarkt) abdecken. Das obere Folienende wird mit Bindedrähten verschlossen. Wichtig: Die Folie sollte die Pflanzen nicht zu stark einengen und nach dem Regen möglichst rasch wieder entfernt werden.
  • Tomatenhaube aufsetzen
    Im Unterschied zu Buschtomaten lassen sich Stabtomaten in Kübeln nur schwerlich mit Folien abdecken. Das gilt vor allem dann, wenn diese an einem meterlangen Tomatenstab ranken. Hier haben sich sogenannte Tomatenhauben oder Tomatenhüte (gibt's im Baumarkt) bewährt. Das sind schlauchähnliche Folien oder Vliese mit Löchern, die Sie einfach über die Pflanzen stülpen.

Wir werden uns – im Fall der Fälle – für die Tomatenhaube oder die Tomatenfolie entscheiden. Das ist die beste Lösung für unsere Stabtomaten, die derzeit an Tomatenspiralstäben ranken. Im Übrigen hat jetzt auch die Lidl-Sorte ihre 1,80 Meter lange Rank- und Kletterhilfe erhalten. Dennoch sind die beiden anderen Tomatenpflanzen aus Sperli-Bio- und Kiepenkerl-Samen doppelt so groß.

Tomatenpflanzen blühen nicht: Was tun?

Unsere Kiepenkerl-Pflanze zeigt als erste Blüten, aus denen jetzt schon kleine grüne Früchte entstehen. Doch die anderen zwei Sorten, Lidl und Bio Sperli, tragen bisher nur grüne Blätter. Woran kann das liegen? Ein Blick in die Fachliteratur sagt, dass das viele Gründe haben kann: zum Beispiel ein falscher Standort (zu sonnig, zu schattig) oder dass zu viel, zu wenig oder falsch (nicht von oben!) gewässert beziehungsweise gedüngt wurde. Auch Schädlinge können daran schuld sein.

Unser Tipp
Überprüfen Sie diese möglichen Ursachen und ändern Sie gegebenenfalls den Standort sowie den Gieß- und Düngerhythmus. Suchen Sie Ihre Pflanzen auch nach Schädlingen ab. So hilft zum Beispiel Brennnesseljauche gehen Läuse und Spinnmilben.

Eine Faustregel besagt, dass sich bis Mitte Juni Blüten gebildet haben sollten. Aber: Unsere Kübeltomaten wurden erst Ende Mai ins Freie gesetzt, also etwa zwei Wochen später als üblich. Grund waren die niedrigen Temperaturen im Mai. Damit verschieben sich auch die Blüte beziehungsweise Ernte nach hinten. Dennoch geben wir Obacht, wie sich die Pflanzen weiter entwickeln.

Was tun, wenn Tomatenpflanzen blühen?

Wenn sich Tomatenblüten zeigen, kann es aber auch zu Problemen kommen. Zwar sind Tomaten Selbstbefruchter, aber manchmal gelangen die Pollen nicht von der einen zur anderen Blüte. Einerseits, weil die Tomate windgeschützt steht, andererseits, weil sich Bienen, Hummeln und Co. einfach nicht auf Ihren Balkon verirren.

Was tun? Sie können bei der Befruchtung ein wenig nachhelfen, zum Beispiel, indem Sie die Pflanze vorsichtig schütteln oder auf dem Boden ein wenig hin- und herschieben. Das sollte die Pollen verbreiten. Darüber hinaus gibt es den Vibratortrick mit einer elektrischen Zahnbürste. Oder sogenannte Tomatentriller. Das sind kleine Geräte mit einem vibrierendem Stift. Lesen Sie hier, wie diese Methoden funktionieren.

++ Tomaten düngen: Das sind die drei häufigsten Fehler (15.06.2021) ++

Vor zweieinhalb Wochen haben wir unsere Tomaten auf den Balkon ins Freie gesetzt beziehungsweise in 12,5-Liter-Töpfe gepflanzt. Damals bereiteten uns leicht ins Gelb gehende Blätter große Sorgen.

Die gute Nachricht: Alle drei Tomatenpflanzen haben sich in dieser Zeit prächtig entwickelt. Die Blätter zeigen ein gesundes Grün – auch weil die Jungpflanzen im Kübel dank der besonderen Tomaten- und Gemüseerde viel mehr Nährstoffe erhalten als in den kleinen Anzuchttöpfchen.

Dennoch: Die Lidl-Sorte ist im Vergleich zur Sperli Bio- und Kiepenkerl-Tomatenpflanze in Größe und Umfang deutlich kleiner. Wir sind gespannt, wie sich das weiterentwickelt.

Tomaten im Kübel düngen: Ab wann, womit und wie oft?

Tomaten gelten als sogenannte Starkzehrer, sowohl im Freiland als auch im Topf. Das bedeutet: Die Pflanzen benötigen viele Nährstoffe, um optimal zu wachsen und Blüten sowie Früchte zu bilden. Leider sind die Nährstoffe auch im speziellen Tomaten- und Gemüsesubstrat im Kübel schnell aufgebraucht. Deshalb muss gedüngt werden.

Ab wann düngen?

In der Fachliteratur gibt es aber unterschiedliche Antworten darauf, ab wann die Pflanzen mit der ersten Dosis Dünger versorgt werden müssen. Die Angaben schwanken zwischen einer Woche und vier Wochen nach dem Auspflanzen. Wir haben unsere Tomatenpflanzen deshalb zwei Wochen nach dem Aussetzen erstmals gedüngt.

Womit düngen?

Für Tomaten im Kübel empfiehlt sich organischer Flüssigdünger. Er ist einfach und leicht zu dosieren, weil Sie ihn nur dem Gießwasser beimischen müssen. Zudem ist es nicht notwendig, ihn – wie bei granuliertem oder Pulverdünger – extra in die Erde einzuarbeiten. Denn dabei werden nicht selten Pflanzenwurzeln verletzt.

Im Fachhandel gibt es spezielle Tomaten- und Gemüsedünger in 1-Liter-Flaschen. Wir haben uns für Bio-Dünger entschieden. Dieser ist unbedenklich für Mensch und Tier.

Unser Tipp
Tomatenpflanzen können Sie auch mit Hausmitteln düngen. Selbstgemachter Flüssigdünger aus sogenannten Bokashi-Eimern – eine besondere Form, Bio- und Küchenabfälle zu fermentieren – bietet sich beispielsweise an. Ebenso hat sich Brennnesseljauche bewährt. Auch Kaffeesatz im Gießwasser soll als alternativer Dünger die Tomatenpflanze stärken. Wofür Kaffeesatz noch gut ist, erfahren Sie hier.

Wie oft düngen?

Wie oft Sie Tomaten im Kübel düngen sollten, ist nicht pauschal zu beantworten. Denn auch hier ist sich die Fachliteratur uneins. Allgemein gilt, dass die Pflanze bis zur Blüte weniger (14-täglich bis 3-wöchentlich), aber während der Blüte häufiger (wöchentlich) gegossen werden sollte. Wenn Sie Flüssigdünger verwenden, ist die Dosierungsanleitung auf der Verpackung entscheidend. Wir düngen unsere Tomaten deshalb einmal wöchentlich.

Tomaten düngen: Das sind die drei häufigsten Fehler

Die richtige Düngung ist für gesunde Tomatenpflanzen und eine reiche Ernte das A und O. Dennoch passieren immer wieder Fehler, vor allem auch beim Kultivieren von Tomaten im Topf. Das sollten Sie wissen:

  1. Nicht zu früh düngen
    Beginnen Sie mit dem Düngen erst ein paar Tage, nachdem Sie die Pflanzen in Kübel gesetzt haben. Eine nährstoffreiche Tomaten- und Gemüseerde versorgt die Jungpflanzen zunächst optimal.
  2. Nicht mittags düngen
    Sonnig stehende Tomatenpflanzen werden – vor allem an heißen Sommertagen – entweder früh morgens oder spät abends gedüngt. Wird der Flüssigdünger mit dem Gießwasser vormittags, mittags oder nachmittags verabreicht, können die Wurzeln darunter leiden beziehungsweise verbrennen.
  3. Nicht zu viel düngen
    Tomaten brauchen als Starkzehrer zwar viele Nährstoffe. Aber Sie können die Pflanzen auch überdüngen. Ist das der Fall, rollen die Tomaten oftmals ihre Blätter ein. Schränken Sie dann die Nährstoffzugabe erst einmal ein. Achten Sie aber darauf, im Anschluss nicht zu wenig zu düngen. Gelb bis braun verfärbte Blätter weisen nämlich auf einen Düngermangel hin.

Tomaten richtig anbinden

Zu den wichtigsten Garten- und Balkonarbeiten im Monat Juni zählt das Stützen beziehungsweise Anbinden der Tomatenpflanzen. Hierfür eignen sich Bambus-, Kunststoff- oder Holzstangen, aber auch sogenannte Tomatenspiralstäbe (gibt's im Pflanzencenter). Sie verhindern, dass die Zweige der Pflanze bis zur Reifezeit unter der Last der Früchte abbrechen.

Wir haben uns für Spiralstäbe aus leichtem Aluminium entschieden. Ein Grund: Dank seiner gewundenen Form soll die Tomatenpflanze fast ohne Anbindung an dem Spiralstab emporranken.

Wir bleiben aber skeptisch und binden unsere Stabtomaten von Sperli Bio und Kiepenkerl trotzdem noch lose an den 1,80 Meter langen Rank- und Kletterhilfen an. So überstehen die Pflanzen hoffentlich auch starke Gewitterstürme. Die Lidl-Sorte muss allerdings noch etwas wachsen. Dann erhält auch sie ihre schicke Aluminiumstütze.

++ Tomaten im Kübel: Gelbe Blätter – was ist der Grund? (28.05.2021) ++

Gut sechs Wochen hatten die pikierten Tomatenpflänzchen Zeit, in ihren kleinen Töpfen heranzuwachsen. Dabei entwickelten sich die Jungpflanzen recht unterschiedlich. Die beiden Lidl-Sämlinge haben etwa eine Höhe von zwölf Zentimetern erreicht.

Die jeweils zwei Pflanzen von Sperli Bio und Kiepenkerl sind allerdings doppelt so groß (23 cm) und weitaus kräftiger in ihrem Wuchs – obgleich alle drei Tomatensorten unter denselben Wachstumsbedingungen gedeihen.

Gelbe Tomatenblätter: Was ist der Grund?

Aber: Besonders die Sperli Bio- und Kiepenkerl-Tomatenpflanzen haben trotz ihres guten Wuchses leicht ins Gelb gehende Blätter. Dabei zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Zum Teil werden ältere, aber auch jüngere Blätter gelb. Woran könnte das liegen?

  • Da diese Verfärbungen noch vor dem Umzug ins Freie aufgetreten sind, kann das nicht der Grund sein.
  • Auch die Lichtverhältnisse auf der sonnigen Fensterbank waren optimal.
  • Am wahrscheinlichsten ist, dass die Tomatenpflänzchen in ihren kleinen Töpfchen zu wenig Nährstoffe aufnehmen können. Wenn diese fehlen, kann es laut Experten zu gelben (Keim-)Blättern kommen. Denn die Tomate ist ein Starkzehrer.

Wichtig
Deshalb wird es Zeit, die Jungpflanzen in größere Kübel beziehungsweise Töpfe umzusetzen, damit sie viele Nährstoffe erhalten.

Eigentlich wäre ein Termin nach den Eisheiligen perfekt gewesen. Doch die niedrigen Temperaturen sowie das kühle und regnerische Wetter in diesem Monat haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach dem kühlen April steuert auch der Mai auf einen neuen Kälterekord zu.

Die kommenden Tage soll es aber endlich wärmer werden und mit dem 1. Juni fängt zudem der Sommer an, wenn auch erst einmal nur meteorologisch.

Vorbereitung: Große Töpfe und hochwertige Erde

Zur Vorbereitung für das Auspflanzen haben wir uns drei große Anzuchttöpfe aus Kunststoff besorgt. Diese haben einen Durchmesser von 30 Zentimetern und fassen ein Erdvolumen von 12,5 Liter.

Da normale Blumenerde für Tomatenpflanzen nicht infrage kommt, eignet sich beispielsweise spezielle Tomaten- und Gemüseerde (gibt's im Baumarkt). Wir haben uns für torffreies Substrat aus schnell nachwachsenden Rohstoffen entschieden.

Das ist abgestimmt auf die Bedürfnisse von Tomaten. Zudem ist es mit natürlichem Kalium versetzt – das macht die Früchte aromatisch. Wer dennoch auf Blumenerde zurückgreifen möchte, sollte diese mit etwas Kompost oder Stallmist versetzen.

Wichtig
Wählen Sie für eine Tomatenpflanze ein Gefäß von mindestens 30 Zentimetern Durchmesser beziehungsweise zehn Litern Erdvolumen. Denn dieses Gemüse ist ein sogenannter Tiefwurzler und wächst nur üppig, wenn er im Gefäßboden gut Platz hat. Zudem sollten sich am Gefäßboden Löcher befinden, sodass sich keine Staunässe bildet.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Tomaten in Kübel pflanzen

  1. Zuerst streuen wir auf den Gefäßboden eine Schicht aus Blähton oder feinem Kies. Diese Drainage wirkt zusätzlich möglicher Staunässe entgegen.
  2. Danach füllen wir die Tomaten- und Gemüseerde oder die mit Kompost versetzte Blumenerde in das Gefäß ein.
  3. Jetzt graben wir ein kleines Loch in die Erde und setzen die junge Tomatenpflanze vorsichtig und möglichst tief hinein. So kann sie schnell viele kräftige Wurzeln bilden.
  4. Am Ende ist es wichtig, die Jungpflanze gut anzugießen.

Unser Tipp
Es ist ratsam, beim erstmaligen Rausstellen der Kübel auf das Wetter zu achten. Ist es sehr sonnig, sollten die Jungpflanzen auf dem Balkon unbedingt geschützt stehen. Besser ist ohnedies ein Tag, an dem es bewölkt ist. So überstehen die Pflanzen den Übergang vom Zimmer ins Freie möglichst schadlos.

Standort: Welcher Platz ist optimal?

Haben sich die Tomatenpflanzen an draußen gewöhnt, können diese sonnig und hell aufgestellt werden. So wachsen sie gut an und bilden im Sommer leckere Früchte. Ein optimaler Balkonplatz ist eine Seite oder Wand, die vor Wind und Wetter geschützt ist.

Unser Süd-West-Balkon ist zwar sonnig, aber leider Regen und Nässe stark ausgesetzt. Deshalb stellen wir unsere drei Anzuchttöpfe an die Balkonseite, die noch am meisten Schutz bietet.

Sollte das durchwachsene, feuchte Wetter anhalten, müssen wir darüber nachdenken, eine kleine Überdachung zu befestigen. Denn: Längere Regenperioden vertragen Tomaten nicht. Nässe begünstigt zum Beispiel die Braun- und Krautfäule. So können Sie vorbeugen.

++ Tomaten pikieren: Diesen Fehler sollten Sie vermeiden (12.04.2021) ++

Drei Wochen nach dem Aussäen wird es Zeit, die Tomatenpflänzchen zu pikieren, das heißt: einzeln in Töpfe zu setzen. Der Grund: In unserem leeren Aussaat-Eierkarton, aber auch generell in anderen Aussaatschalen, nehmen sich die einzelnen Tomatenkeimlinge Platz weg, weil sie zu dicht zusammenstehen. Deshalb wollen wir die Sämlinge vereinzeln. Hier können sie sich bis zum Auspflanzen Mitte Mai gut entwickeln.

Tipp: Haben Sie vergessen, wann Sie Ihre Tomaten gesät haben? Kein Problem: Bildet das Pflänzchen nach den zwei Keimblättern noch mehr Laubblätter, sollten Sie die Sämlinge umgehend pikieren.

Für die Vorbereitung haben wir uns kleine Terrakottatöpfe (Durchmesser: 8,5 cm) und nährstoffarme Anzuchterde besorgt. Hilfreich ist auch ein sogenannter Pikierstab (gibt's im Handel). Ein einfacher Bleistift oder ein Löffel tut es aber auch.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Tomaten pikieren

  1. Zuerst befüllen wir die kleinen Töpfe mit dem Rest unserer speziellen Anzuchterde (vom Aussäen) zu gut drei Vierteln.
  2. Dann bohren wir mit dem Bleistift jeweils in der Mitte ein Loch in die Erde, sodass die Sämlinge darin gut Platz finden. Es sollte etwa 3 cm tief sein.
  3. Anschließend heben wir das erste Tomatenpflänzchen vorsichtig aus der Mulde unseres Eierkartons, am besten mit einem Hilfsmittel, zum Beispiel einem Löffel. Dabei ist es wichtig, dass die feinen Wurzeln nicht beschädigt werden.
  4. Danach setzen wir den Tomatenkeimling in das mittige Loch. Hier sollte das Pflänzchen im Idealfall etwa zur Hälfte in der Erde verschwinden. Denn: Je tiefer die Tomatenkeimlinge gesetzt werden, umso kräftiger sollen sich die Wurzeln entwickeln.
  5. Jetzt drücken wir die Erde um das Pflänzchen vorsichtig an und gießen es, am besten mit einer mit Wasser befüllten Sprühflasche. So wird der Tomatenkeimling nicht überschwemmt.

Wir haben insgesamt sechs Töpfe mit unseren verschiedenen Sämlingen bepflanzt: jeweils zwei mit Lidl, Kiepenkerl und Sperli Bio. Dabei wachsen die beiden letztgenannten kräftiger als Lidl, obwohl alle drei dieselben Bedingungen haben: Fensterbank in der Küche bei etwa 20 Grad Celsius. Wir sind gespannt, ob die Lidl-Tomate die anderen zwei noch einholt, oder sogar überholt.

Diesen Fehler sollten Sie vermeiden

Obwohl die sechs Töpfe hell stehen, ist es wichtig, dass sie nicht direkt der Sonne ausgesetzt sind. Sie sollten in den ersten Tagen nach dem Pikieren eher schattig aufgestellt werden, damit sie nicht zu viel Wasser verdunsten. Sind die Pflänzchen gut angewachsen, vertragen sie auch wieder volle Sonne.

Zurzeit zeigt sich das Aprilwetter aber von seiner wolkigen Seite, deshalb verbleiben die Töpfe vorerst am Südwest-Fenster. Wir schauen aber, dass die Erde immer schön feucht ist. In vier Wochen, nach den Eisheiligen, können wir die Tomatenpflanzen dann frühestens auf den Balkon pflanzen. Bis dahin hoffen wir, dass alles gut gedeiht.

++ Tomatensamen keimen unterschiedlich (05.04.2021) ++

Vor 14 Tagen haben wir die Tomatensamen in Mulden eines leeren Eierkartons gesetzt. Die gute Nachricht: Erste zarte Pflänzchen zeigen sich bereits und wachsen dem Licht entgegen – auch dank der Temperatur von mehr als 20 Grad auf der Fensterbank. Zudem haben wir die Erde mit einer mit Wasser gefüllten Sprühflasche immer schön feucht gehalten.

Dennoch entwickeln sich die drei Samen für Stabtomaten von Lidl, Kiepenkerl und Sperli Bio recht unterschiedlich.

Die günstige Sorte "Tomaten Hellfrucht" von Lidl (0,19 Euro) keimt sehr langsam und eher spärlich. Lediglich in zwei von vier Eiermulden, in die wir jeweils zwei Samenkörner gesetzt haben, zeigen sich etwa 1,5 Zentimeter große Pflänzlinge. Und das obwohl auf der Verpackung steht, dass nach acht bis 14 Tagen die Samen keimen sollen.

Weitaus besser gedeiht die teurere Sperli Bio-Tomate "Diplom" (4,99 Euro). Die kräftigen Pflänzchen in den zwei Eiermulden sind inzwischen drei bis vier Zentimeter groß und haben das erste Blätterpaar bereits ausgebildet. Deshalb müssen sie in den nächsten Tagen unbedingt pikiert, das heißt: vereinzelt werden. Andernfalls würden sie sich gegenseitig im Wachstum behindern.

Auch die ebenso teure Kiepenkerl Tomate "Phantasia" (5,49 Euro) entwickelt sich relativ gut. In drei von vier Eiermulden sprießen die Tomatenpflänzchen. Allerdings scheinen die Keimlinge in einer Mulde im Wachstum steckenzubleiben. Auch hier wird es bei den gut entwickelten Pflänzchen höchste Zeit, sie in separate Töpfchen zu setzen. Wenn wir das getan haben, melden wir uns wieder. Und: Bleiben Sie wie immer gespannt (wie wir auch).

++ Tomatensamen im Eierkarton ausgesät (21.3.2021) ++

Ab heute wollen wir unsere Tomatensamen auf der Fensterbank in der Küche bei etwa 20 Grad Celsius vorziehen. Dafür verwenden wir als Aussaatgefäß einen leeren Eierkarton und spezielle Anzuchterde – die torffrei ist und vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) empfohlen wird.

Beim Öffnen der drei Aussaattütchen fällt auf, dass die Lidl-Tomatensamen nicht keimgeschützt verpackt sind, sondern lose in der Tüte liegen. Kiepenkerl und Sperli haben diese Extra-Tütchen. Allerdings stecken dort nur jeweils fünf beziehungsweise zehn Samenkörnchen drin. Der Lidl-Inhalt soll laut Hersteller für circa 80 Pflanzen reichen.

Info: Ein Keimschutzbeutel soll das empfindliche Saatgut zusätzlich schützen und die Keimfähigkeit erhalten.

Wir setzen pro Eiermulde jeweils zwei Samen circa einen halben Zentimeter tief in die Erde, verschließen das Loch und drücken danach die Anzuchterde leicht an. Um den Keimungsprozess zu beschleunigen, tröpfeln wir vorsichtig Wasser auf die Eiermulden, sodass die Samenkörner in der Erde feucht bleiben.

Laut Hersteller sollen die Tomatensamen in acht bis 14 (Lidl) sowie zehn bis 15 Tagen (Kiepenkerl, Sperli) keimen. Empfohlen wird eine Temperatur von 18 bis 25 (Sperli) sowie 22 bis 25 Grad Celsius (Kiepenkerl). Die Discounter-Sorte nennt keine Keimtemperatur. Wenn sich die ersten Keimblätter zeigen, melden wir uns wieder. Bleiben Sie gespannt (wie wir auch).

Tomatensamen im Test: Lidl, Kiepenkerl, Sperli Bio

Für den t-online-Test haben wir uns drei verschiedene Samen für Stabtomaten ausgesucht: von günstig bis teuer, von konventionell bis bio.


Tomaten Hellfrucht Kiepenkerl Tomate "Phantasia" Sperli Bio-Tomate "Diplom"
Anbieter Lidl Onlineshop Obi
Hersteller Gartenland GmbH Bruno Nebelung GmbH Sperli GmbH
Preis 0,19 € 5,49 € 4,99 €
Inhalt ca. 80 Pflanzen 5 Pflanzen (5 Korn) ca. 7 Pflanzen (10 Korn)
Wuchshöhe ca. 150 cm ca. 200 cm ca. 100–200 cm
Ernte mittelfrüh Juli–Oktober Sommer/Herbst

Hinweis: Das sind Herstellerangaben, die jeweils auf den Samentütchen stehen.

Tomatensamen werden generell im warmen Zimmer oder Gewächshaus vorgezogen, weil sie keine Kälte vertragen. Das heißt: Wir können sie nicht direkt im Februar, März oder April in einen Topf setzen und gleich auf den Balkon stellen. Die Samen oder jungen Tomatenpflanzen würden bei Nachtfrösten erfrieren. Auch diese Gemüsearten sollten Sie schon früh vorkeimen lassen.

t-online testet Gemüsesamen

Wer keinen eigenen Garten besitzt, muss auf frisches Gemüse noch lange nicht verzichten. Manchmal reicht auch ein Balkon oder eine Terrasse, um Salat, Kartoffeln und Co. anzubauen – im Topf, Kübel oder Blumenkasten. Dafür gibt es extra Balkongemüsesamen, also für Fingermöhren, Mini-Auberginen oder Cherry-Tomaten.

Die sind als Snack für zwischendurch sicher okay. Aber wir in der "Heim & Garten"-Redaktion von t-online möchten testen, ob und wie sich gängige Gemüsesamen für den Balkon eignen – und vor allem wie die Früchte nach der Ernte schmecken.

Hierfür haben wir uns für die Tomate (Solanum lycopersicum) entschieden, genauer gesagt: die Stabtomate. Im Unterschied zur Strauchtomate wächst sie in die Höhe statt in die Breite. Das ist ideal, denn unser dachloser Testbalkon in Berlin ist eher schmal mit wenigen Quadratmetern. Dafür ist er aber nach Süd-West ausgerichtet und nachmittags sowie abends vollsonnig.

Hinweis: Das Ressort "Heim & Garten" wählt die getesteten Produkte unabhängig aus.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Böhmig, Franz: Rat für jeden Gartentag. Ein praktisches Handbuch für den Gartenfreund. Leipzig/Radebeul, 1980
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