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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hexengebräu Experten schwören auf dieses Wundermittel für Tomaten
Tomaten sind besonders bei feuchtem Wetter anfällig für Pilze und Krankheiten. Die simple Mixtur kann man sich schnell und günstig selbst herstellen.
"Das Hexengebräu gehört zum speziellen Repertoire von Tomatenliebhabern", schreibt die Stiftung Warentest in ihrem Ratgeber "Pflanzenschutz im Gemüsebeet". Das Rezept ist denkbar einfach und lässt sich von jedem zu Hause nachmachen. Es gibt zwei Versionen dieses Spritzmittels: Eine wirkt gegen Schädlinge wie Blattläuse, die zweite Variante bekämpft Krankheiten, zum Beispiel Mehltau.
- Gegen Schädlinge mischen Sie einen Liter Wasser mit ein bis zwei Esslöffel Rapsöl (etwa 20 Milliliter).
- Gegen Krankheiten nimmt man ein halbes Päckchen Backpuler oder fünf Gramm Natron auf einen Liter Wasser.
Dazu kommt jeweils ein Spritzer Spülmittel und ein Teelöffel Brennspiritus. Die Pflanzen sollten bei einem Befall regelmäßig mit dem Gemisch bespritzt werden. Vermeiden Sie jedoch, die Früchte damit zu besprühen. Laut Pflanzenarzt René Wadas können Sie anstatt Rapsöl auch zu Olivenöl greifen.
Tipp
Verwenden Sie lauwarmes Wasser. Das ist für die Pflanzen angenehmer.
Darüber hinaus wirkt das Hexengebräu gegen Blattläuse auch ohne die Zugabe von Spülmittel und Brennspiritus. Durch den Ölfilm können sich die Schädlinge nicht an der Pflanze festhalten. Darüber hinaus verklebt es die Atemorgane der Läuse, so Wadas.
Tipp
Auch die richtigen Beetnachbarn können den Schädlingsbefall und die Ausbreitung von Krankheiten reduzieren. Für Tomaten sind beispielsweise Möhren und Salatpflanzen am besten geeignet.
Tomaten richtig düngen
Das beste Mittel gegen Krankheiten aber ist, die Pflanzen so gut mit Nährstoffen zu versorgen, dass sie sich selbst gegen Schädlinge zur Wehr setzen können. Wer sich unsicher ist, welche Nährstoffe im Gartenbeet fehlen, kann für eine Bodenanalyse Proben ins Labor schicken. Dort wird aufgeschlüsselt, wie gut oder schlecht versorgt die Erde ist und wie man den Boden verbessern kann.
Tomaten zählen zu den Starkzehrern, brauchen also viele Nährstoffe. So brauchen die Starkzehrer bis zu drei Liter Kompost pro Quadratmeter. Als Zusatzdünger empfehlen sich 50 bis 150 Gramm Hornspäne oder fünf bis 15 Gramm Stickstoff, dazu 15 bis 30 Gramm Kali – jeweils pro Quadratmeter. Geeignete Kalidünger sind Kalisulfat oder Kalimagnesia.
Übertreiben darf man es mit den Zusatzstoffen aber nicht. So führt beispielsweise ein Kalium- und Magnesiumüberschuss zu einer mangelhaften Kalziumversorgung der Pflanzen. Das hat wiederum die hässliche Blütenendfäule zur Folge.
Tipp
Tomaten zählen, wie Paprika, Kartoffeln und Aubergine, zu den Nachtschattengewächsen. Pflanzen Sie diese Arten daher wenn möglich nicht nacheinander in ein Beet. Andernfalls können sich Krankheiten und Schädlinge leichter ausbreiten.
Zu viel Wasser macht Tomaten krank
Bei manchen Krankheiten kann aber auch das "Hexengebräu" wenig ausrichten. Besonders gefürchtet ist die Tomatenwelke. Sie wird durch Bakterien ausgelöst. Bei einem Befall welken zuerst einzelne Blätter, dann sterben ganze Triebe ab. Drückt man befallene Triebe zusammen, tritt zäher Bakterienschleim auf. Kranke Pflanzen muss man vernichten, das Beet am besten nach der Ernte umgraben. In den nächsten fünf Jahren dürfen im Beet keine Tomaten mehr gepflanzt werden.
Vorbeugen lässt sich durch eine optimale Umgebung: Zu viel Wasser begünstigt eine Erkrankung, man sollte die Tomaten daher nicht zu feucht halten. Elisabeth Kögel, Autorin und Expertin für Selbstversorgung, rät, auf die Blätter der Tomatenpflanze zu achten. Diese "rollen sich [...] löffelartig von unten nach oben ein."
Zu den großen Tomatenplagen zählt auch die Braunfäule. Sie tritt ebenfalls auf, wenn die Tomaten zu nass stehen. Braunfäule erkennt man durch braune Flecken an Blättern, Stengeln und Stielen. Die Früchte zeigen graue, leicht eingesunkene Flecken, meist auf der oberen Fruchthälfte. Das Fruchtfleisch verhärtet sich und fault. Beginnt man rechtzeitig mit den Behandlung, kann ein Hausmittel wie das "Hexengebräu" helfen.
Auch auf die Blütenfäule sollten Sie achten, denn sie ist ebenfalls ein Hinweis, dass Sie die Tomatenpflanze zu viel gegossen oder gedüngt haben. "Bei der Blütenendfäule verfärben sich die Blütenansatzstellen an den Fruchtunterseiten," schreibt Kögel in Ihrem Ratgeber "Frust im Beet vermeiden".
Die befallenen Früchte kann man nur noch wegwerfen, für den Verzehr sind sie ungeeignet. Um der Krankheit vorzubeugen, zieht man die Tomaten besser unter einem Foliendach oder in einem gut belüfteten Gewächshaus. Zumindest bei Starkregen empfiehlt es sich, die Tomaten mit einer Folie abzudecken und so vor zu viel Nässe zu schützen. Außerdem sollte man den Pflanzplatz jährlich wechseln.
- Eigene Recherche
- Stiftung Warentest: Pflanzenschutz im Gemüsebeet, Autor: Joachim Mayer, ISBN 978-3-86851-421-6
- René Wadas: "Der Pflanzenarzt: Ein gesunder Garten ohne Chemie ", ISBN 978-3-499-00302-8
- Elisabeth Kögel: "Schluss mit Frust im Beet", ISBN 978-3-8338-6868-9