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Krätze geht nicht weg: Juckreiz und Krätzmilben loswerden


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Krätzmilben abtöten
So lässt sich Krätze wirksam behandeln


Aktualisiert am 07.03.2024Lesedauer: 7 Min.
Fingerspitze mit weißer Creme neben einer TubeVergrößern des Bildes
Wann immer es möglich ist, kommt gegen Krätze eine äußerliche Behandlung mit einer Creme zum Einsatz, deren Wirkstoff die Krätzmilben in der Haut mitsamt deren Eiern abtötet. (Quelle: simarik/getty-images-bilder)
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Krätze wirksam behandeln heißt: Krätzmilben loswerden. Erfahren Sie, wie sich die Hautparasiten unschädlich machen lassen und was dabei zu beachten ist.

Der Befall mit Krätzmilben führt zu starkem Juckreiz und Hautausschlägen. Von allein bessern sich die Beschwerden normalerweise nicht. Wer Krätze (fachsprachlich: Skabies) ärztlich behandeln lässt, kann aber mit einer schnellen Heilung rechnen – vorausgesetzt, die verordneten Mittel werden korrekt angewendet und es kommt nicht zur Neuansteckung.

Krätze behandeln mit Creme oder Tabletten

Um Krätze zu behandeln, eignen sich verschiedene Medikamente, die gegen Krätzmilben wirken: sogenannte Antiscabiosa. Die Mittel sind entweder äußerlich anzuwenden oder einzunehmen. Ziel der Behandlung ist es, die Milben in der Haut abzutöten. Dadurch verschwinden auch die Beschwerden.

Bis es so weit ist, ist jedoch Geduld gefragt: Auch wenn die gegen Krätze eingesetzte Behandlung erfolgreich war und alle Krätzmilben mitsamt Eiern abgetötet hat, kann der Juckreiz noch mehrere Wochen lang bestehen bleiben.

Cremes & Co. gegen Krätze: Äußerliche Behandlung

Meist kommt gegen Krätze eine Creme mit dem Wirkstoff Permethrin zum Einsatz. Die Behandlung erzielt normalerweise schon nach einmaliger Anwendung ein gutes Ergebnis. Um sicherzugehen, dass wirklich keine Krätzmilben übrig bleiben, raten Fachleute aber zu einer zweiten Anwendung nach sieben bis zehn Tagen.

Krätze ein zweites Mal mit der Creme zu behandeln ist besonders empfehlenswert bei:

  • sehr stark ausgeprägter Krätze
  • geschwächtem Immunsystem
  • mehreren Erkrankungsfällen im selben Umfeld (etwa in einem Pflegeheim)
  • möglicherweise fehlerhafter erster Anwendung der Creme

Damit die Creme gegen Krätze wirkt, ist eine lückenlose Behandlung fast der gesamten Haut nötig. Meist reicht es, sich vom Unterkiefer abwärts sowie hinter den Ohren und im Nacken einzucremen. Doch bei Kleinkindern und im Alter ab 60 Jahren sollte die Creme zusätzlich auf der Kopfhaut und im Gesicht verteilt werden (dabei Mund- und Augenbereich aussparen).

Zudem hängt der Erfolg der äußerlichen Krätze-Behandlung von der Einwirkzeit ab: Die Creme muss mindestens acht (idealerweise zwölf) Stunden einwirken, um alle Krätzmilben abzutöten. Darum empfiehlt es sich, sie abends anzuwenden und über Nacht einwirken zu lassen. Wie dabei genau vorzugehen ist, verraten folgende Tipps:

  • Die Creme nur auf trockene Haut auftragen. Die Haut sollte vor dem Eincremen mindestens eine halbe Stunde lang nicht mit Wasser in Berührung kommen.
  • Mit einem Vollbad vor dem Auftragen der Creme lässt sich deren Wirkung verbessern. Doch dann sollten Betroffene nach dem Bad mindestens eine ganze Stunde warten, bevor sie sich eincremen.
  • Zum Eincremen schwer erreichbarer Stellen (wie dem Rücken) am besten jemanden um Hilfe bitten. Die Helferin oder der Helfer sollte dabei Einweghandschuhe tragen.
  • Nach dem Auftragen die Creme fünf bis zehn Minuten lang einziehen lassen und sich erst dann ankleiden.
  • Die einmal aufgetragene Creme möglichst nicht mehr abwaschen. Wer es doch tut (und sich beispielsweise die Hände wäscht), sollte die jeweilige Hautstelle erneut eincremen.
  • Während der Einwirkzeit Baumwollhandschuhe tragen. Bei Bedarf können Betroffene darüber zusätzlich Plastikhandschuhe anziehen (damit die Hände nicht nass werden).
  • Vor dem Zubettgehen das Bett frisch beziehen.
  • Am nächsten Morgen – also nach (mindestens achtstündigem) Einwirken über Nacht – die Creme abwaschen oder abduschen.
  • Anschließend frische Kleidung anziehen und das Bett erneut frisch beziehen.

Für manche Menschen ist die Therapie mit Permethrin-Creme nicht geeignet – etwa weil sie dagegen allergisch sind. Dann bietet sich alternativ der Wirkstoff Benzylbenzoat (als Emulsion) oder Crotamiton (als Lotion, Salbe oder Gel) an, um Krätze äußerlich zu behandeln. Dies ist allerdings mit einem deutlich größeren Aufwand verbunden: Damit die Mittel ausreichend wirken, müssen sie über drei bis fünf Tage

  • täglich angewendet werden und
  • rund um die Uhr auf der Haut bleiben.

Tabletten gegen Krätze: Systemische Behandlung

In Ausnahmefällen verschreiben Ärztinnen und Ärzte auch Tabletten mit dem Wirkstoff Ivermectin gegen Krätze. Diese Behandlung wirkt systemisch – das heißt, der Wirkstoff verteilt sich im ganzen Körper. Dabei gelangt er auch in die obere Hautschicht mit den Krätzmilben, wodurch diese absterben. Die systemische Behandlung kommt vor allem dann in Betracht, wenn

  • die äußerliche Krätze-Therapie mit Permethrin nicht ausreichend wirkt,
  • die Immunabwehr unterdrückt oder verringert ist (etwa durch Medikamente oder infolge einer Krankheit),
  • ein besonders schwerer Befall mit Krätzmilben vorliegt (Borkenkrätze bzw. Scabies crustosa),
  • die Haut stark geschädigt und/oder voller Ekzeme ist oder
  • das lückenlose Auftragen eines äußerlich anzuwendenden Mittels vermutlich (etwa wegen eingeschränkter Beweglichkeit) nicht möglich ist.

Die zur Krätze-Behandlung nötige Dosierung der Tabletten richtet sich nach dem Körpergewicht. Wie bei der äußerlichen Therapie mit Permethrin reicht auch bei Ivermectin eine einmalige Einnahme der Tabletten meist aus, um die Krätzmilben loszuwerden.

Doch anders als Permethrin tötet Ivermectin nur die Milben ab, nicht aber deren Eier. Darum kann es sinnvoll sein, die Behandlung mit den Tabletten nach ein bis zwei Wochen zu wiederholen: Dann sind alle Milben aus womöglich übrig gebliebenen Eiern geschlüpft, haben aber noch keine neuen Eier gelegt.

Gut zu wissen

Egal, welches Mittel gegen Krätze zum Einsatz kommt: Wer beim Schutz anderer vor Ansteckung auf Nummer sicher gehen möchte, sollte nach Abschluss der Behandlung in jedem Fall noch mindestens 36 Stunden lang enge Körperkontakte vermeiden.

Besonderheiten bei Borkenkrätze

Die seltene Borkenkrätze (Scabies crustosa) ist eine besonders schwere und hochansteckende Form von Krätze. Ihre Behandlung besteht daher in einer Kombination aus Tabletten und Creme. Beides muss länger – etwa zwei Wochen – angewendet werden, um die Krätzmilben in der Haut loszuwerden.

Im Gegensatz zur gewöhnlichen Krätze erfolgt die Behandlung bei Borkenkrätze meist im Krankenhaus. Denn zum einen sind die Betroffenen oft in einer deutlich schlechteren Verfassung. Zum anderen lässt sich die Ausbreitung der Hautkrankheit dort besser verhindern als in der häuslichen Umgebung.

Begleitende Behandlung bei Krätze

Ist die Haut stark entzündet und besteht die Absicht, Krätze äußerlich zu behandeln, kann vorher die örtliche Anwendung eines Glukokortikoids ("Kortison") sinnvoll sein: Wird ein solches Mittel zwei bis drei Tage hintereinander aufgetragen, dringt das anschließend angewendete Mittel gegen Krätzmilben nicht so tief in die Haut ein – und das Risiko für Nebenwirkungen jenseits der Haut sinkt.

Um die Beschwerden bei Krätze zu lindern, eignen sich zum Beispiel Arzneimittel, die gegen allergische Symptome wirken: sogenannte Antihistaminika. Ist die von Krätze befallene Haut zusätzlich mit Bakterien infiziert, hilft eine Behandlung mit Antibiotika-Tabletten und/oder äußerlich angewendeten Antiseptika: Beides soll die Bakterien unschädlich machen.

Hautausschlag und Juckreiz können auch nach erfolgreicher Beseitigung der Krätzmilben noch länger anhalten. Dann empfiehlt es sich, die Haut regelmäßig mit rückfettenden Pflegeprodukten einzucremen. Ist die Haut infolge der Krätze stark gereizt, kommt unter Umständen auch eine örtliche Behandlung mit einem kortisonhaltigen Mittel infrage.

Wenn Krätze trotz Behandlung nicht verschwindet

Verschwindet Krätze trotz Behandlung nicht, kann das verschiedene Gründe haben. So besteht etwa die Möglichkeit, dass das eingesetzte Mittel versagt, weil die Krätzmilben eine Widerstandsfähigkeit (Resistenz) dagegen entwickelt haben.

Häufiger sind jedoch Fehler bei der Anwendung des verordneten Arzneimittels dafür verantwortlich, dass Krätze trotz Behandlung nicht weggeht. Das kann beispielsweise eine zu kurze Einwirkzeit oder eine späte oder vergessene Wiederholung der Behandlung sein. Solche Fehler können den Therapieerfolg schnell zunichtemachen.

Kontaktpersonen bei Krätze mit behandeln

Krätzmilben übertragen sich hauptsächlich durch Hautkontakt. Zwar ist Krätze gut heilbar – doch eine alleinige Behandlung der Betroffenen reicht dazu normalerweise nicht aus. Um Krätze endgültig loszuwerden, sollten sich enge Kontaktpersonen mit behandeln lassen – und zwar am besten alle gleichzeitig.

Wichtiger Hinweis

Die Mitbehandlung ist für jede enge Kontaktperson ratsam – auch wenn diese (noch) keinerlei Anzeichen für Krätze zeigt.

Darum ist es wichtig, bei einer Erkrankung an Krätze jede Kontaktperson möglichst schnell darüber zu informieren. Nach der zeitgleichen Behandlung sollten alle Beteiligten noch mindestens 36 Stunden lang enge Körperkontakte vermeiden. Zudem ist es für die Behandelten ratsam, zwei Wochen später ärztlich kontrollieren zu lassen, ob die Krätze wirklich verschwunden ist.

Wer gilt als ansteckungsgefährdete Kontaktperson?

Von Krätzmilben befallene Menschen sind meist schon wochenlang ansteckend, bevor sie die ersten Anzeichen für Krätze bemerken. Ansteckungsgefährdet ist also auch jede Person, zu der sie zuletzt vor Ausbruch der Hautkrankheit – also während der sogenannten Inkubationszeit – Haut-zu-Haut-Kontakt hatten.

Normalerweise ist ein intensiver, längerer Hautkontakt nötig, um Krätze zu übertragen. Eine Behandlung wegen erhöhter Ansteckungsgefahr benötigen demnach nur enge Kontaktpersonen. Dazu zählen zum Beispiel Familienmitglieder, Sexpartnerinnen und -partner sowie Betreuende oder Betreute in Gemeinschaftseinrichtungen.

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Hingegen sind flüchtige Berührungen mit Infizierten – etwa ein kurzer Händedruck oder eine rasche Umarmung – meist unproblematisch und demnach kein Grund, sich gegen Krätze mit behandeln zu lassen. Eine Ausnahme bildet die seltene, aber schwere Borkenkrätze: Hier reichen schon kurze Kontakte mit Betroffenen aus, um sich anzustecken.

Krätzmilben in der Umgebung loswerden

Bei Krätze ist es neben der Behandlung wichtig, auch die Krätzmilben in der Umgebung zu beseitigen. Denn das Risiko einer Übertragung der Parasiten über Textilien und textile Gegenstände ist zwar gering, aber nicht auszuschließen.

Vor allem benutzte Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher können zu einem erneuten Befall mit Krätze führen, wenn sie direkt nach der Behandlung wieder an die Haut gelangen. Über gemeinsam genutzte Textilien – etwa beim Schlafen in einem Bett – können sich auch andere Personen infizieren.

Daher empfehlen Fachleute, Kleidung, Bettwäsche und Handtücher bis zum Abschluss der Krätze-Behandlung täglich zu wechseln und bei mindestens 50 Grad Celsius mindestens zehn Minuten lang zu waschen. Nicht waschbare Textilien und textile Gegenstände können alternativ für mindestens drei Tage bei mindestens 21 Grad Celsius in Plastiksäcken luftdicht und trocken gelagert werden.

Teppiche, Sofakissen und Polstermöbel können ebenfalls eine Infektionsquelle für Krätze sein, wenn sie mit der Haut von Infizierten Kontakt hatten. Wer hier keine Übertragung riskieren möchte, kann sie gründlich absaugen oder mindestens 48 Stunden nicht benutzen. Für gewöhnlich ist es aber extrem unwahrscheinlich, dass sich Krätzmilben über Gegenstände verbreiten.

Anders sieht es bei Borkenkrätze aus: Hier ist nicht nur eine intensivere Behandlung nötig. Auch in Sachen Hygiene gibt es bei dieser schweren Form von Krätze mehr zu tun. So sind zum Beispiel alle Gegenstände sowie Bettzeug und Matratzen, die von den Betroffenen benutzt wurden, gründlich zu reinigen.

Die gute Nachricht lautet: Wenn sich Krätzmilben nicht auf oder in der menschlichen Haut befinden, können sie bei normaler Raumtemperatur nur rund zwei Tage lang überleben.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Scabies". Online-Informationen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC): www.cdc.gov (Abrufdatum: 5.5.2022)
  • "Krätze (Skabies)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 9.3.2022)
  • "Skabies (Krätze)". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 2.2.2022)
  • "Scabies". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 25.8.2020)
  • "Skabies (Krätze)". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 12.8.2019)
  • "Krätze (Skabies)". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Stand: 23.4.2018)
  • "RKI-Ratgeber: Skabies (Krätze)". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.6.2016)
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