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Magnetresonanztomografie (MRT): Ablauf, Dauer, Risiken


Magnetresonanztomografie
Wie eine MRT-Untersuchung abläuft und wann Kontrastmittel nötig ist

mp , Dr. Monique Amey-Özel

Aktualisiert am 09.02.2022Lesedauer: 6 Min.
Vorbereitungen für die MRTVergrößern des Bildes
Je nachdem, was untersucht werden soll, kann die MRT zwischen 20 bis 50 Minuten dauern. (Quelle: choja/getty-images-bilder)
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Die Magnetresonanztomografie, kurz MRT, kann insbesondere die Organe und Weichteile des Körpers gut darstellen. Wir sagen Ihnen, wie die Untersuchung abläuft, wann sie zum Einsatz kommt und was es vorher zu beachten gilt.

Ob bei Gelenkproblemen, entzündlichen Erkrankungen oder zur Abklärung eines Krebsverdachts: Im klinischen Alltag spielt die Magnetresonanztomografie (MRT) eine große Rolle. Denn mit ihr lässt sich in vielen Fällen gut feststellen, ob sich im Körpergewebe etwas krankhaft verändert hat.

Was ist eine MRT?

Die Magnetresonanztomografie ist ein computergestütztes, bildgebendes Verfahren, bei dem eine spezielle Apparatur hochauflösende Aufnahmen einzelner Schnittebenen des gesamten Körpers oder Teile des Körpers erstellt. Eine Computersoftware wertet diese Daten aus und stellt sie als Bilder dar. Mit diesem technischen Verfahren lassen sich die Strukturen des menschlichen Körpers sichtbar machen.

Ein MRT-Gerät besteht in der Regel aus einer Röhre – einem sogenannten Magnettunnel. Während der Untersuchung liegt der Patient oder die Patientin ruhig auf einer Liege in dieser Röhre.

Gut zu wissen
Die Magnetresonanztomografie (MRT) wird auch Kernspintomografie oder kurz Kernspin genannt.

Vorbereitung und Ablauf einer MRT-Untersuchung

In der Regel ordnet ein Arzt oder eine Ärztin eine Magnetresonanztomografie an, um bestimmte Beschwerden näher abzuklären. Ist eine genauere Untersuchung mittels MRT notwendig, erhalten Sie eine Überweisung in eine radiologische Praxis oder Klinik und vereinbaren dort einen Termin für die MRT. Zu diesem Termin ist es bis auf wenige Ausnahmen meist nicht notwendig, nüchtern zu erscheinen.

Am Termin selbst erfolgt in der Regel vor der Untersuchung ein kurzes Gespräch zu Ihrer Krankengeschichte, um mögliche Risiken einer MRT abzuklären und über den Ablauf der MRT informieren.

Für die Untersuchung ziehen Sie alle Kleidungsstücke aus, die den Bereich bedecken, der untersucht werden soll. Legen Sie außerdem alle Gegenstände mit Metall ab, denn elektromagnetische Metallteile beeinträchtigen die Untersuchung. Dazu gehören:

  • Schmuck (wie Ringe, Halsketten, Armbänder, Ohrringe oder andere Piercings) Brillen, Schlüssel, Uhren, Geldbeutel, etc.
  • Kleidungsstücke mit Knöpfen, Reißverschlüssen, Haken oder anderen Elementen aus Metall
  • herausnehmbare Zahnspangen, Hörgeräte, etc.

Sie werden dann in einen separaten, abgeschlossen Raum geführt, in dem sich das MRT-Gerät befindet. Dort legen Sie sich auf eine gepolsterte Liege, die später in die MRT-Röhre hineinfährt. Dabei ist es wichtig, für den gesamten Zeitraum der Untersuchung still zu liegen. Außerdem erhalten Sie noch einen Gehörschutz (meist in Form von Ohrstöpseln und einem Gehörschutz zum auf die Ohren setzen), da das MRT-Gerät teils laute Klopfgeräusche produziert.

In einem Nebenraum befinden sich radiologische Fachkräfte. Sie steuern von dort das MRT-Gerät und führen die Untersuchung durch. Über ein Fenster werden Sie überwacht und erhalten bei Bedarf über eine Sprecheranlage Anweisungen.

In manchen Fällen ist für die MRT-Untersuchung ein Kontrastmittel erforderlich, das über eine Vene verabreicht wird. Dadurch lassen sich auf den MRT-Bildern bestimmte Körperstrukturen besser darstellen und abgrenzen.

Wie wird eine MRT gemacht?

Sobald das MRT-Gerät eingeschaltet ist, erzeugt es in voreingestellten Abständen elektromagnetische Pulse und sendet dabei Magnetfelder sowie Radiowellen aus. Dies verursacht teils laute Geräusche, die manche Menschen als unangenehm empfinden.

Die MRT-Methode macht sich zunutze, dass sich bestimmte Moleküle des menschlichen Körpers beziehungsweise deren Atomkerne um ihre eigene Achse drehen. Dieses Verhalten bezeichnet man als Kernspin, den auch die im Körper zahlreich vorkommenden Wasserstoffatome zeigen.

Die Magnetfelder und Radiowellen, die das MRT-Gerät aussendet, beeinflussen den Kernspin und sorgen dafür, dass sich die Wasserstoffatome in eine bestimmte Richtung drehen und ausrichten. Währenddessen nehmen sie Energie auf und geben diese wieder ab, sobald sie sich in ihre ursprüngliche Position zurückdrehen.

Da die verschiedenen Gewebe des Körpers unterschiedlich viele Wasserstoffatome enthalten, geben diese auch in unterschiedlichem Maße Energie ab. Die ausgesendete Energie zeichnet das MRT-Gerät auf, woraus die Computersoftware anschließend die Schnittbilder der untersuchten Strukturen erstellt.

Was sieht man in einem MRT?

In einem MRT-Bild, dem Magnetresonanztomogramm, sind Querschnitte zu sehen, beispielsweise von Knochen, Gelenken, Organen oder dem Schädel mit dem Gehirn. So erscheinen etwa die einzelnen Bestandteile eines Gelenks sowie Sehnen, Bänder, Knochen, Knorpel, aber auch Binde-, Fett- und Muskelgewebe in einem MRT-Bild in verschiedenen Grau- und Schwarztönen. Die Färbung hängt vom jeweiligen Wassergehalt des Gewebes ab.

Liegt eine Erkrankung vor, führt dies oft zu einer Veränderung in den Gewebeeigenschaften und zu Abweichungen in den Farbtönen der Bilder. Haben sich beispielsweise Tumoren im Körper ausgedehnt, ist dies in den MRT-Schnittbildern meist deutlich zu sehen.

Wann bekommt man bei der MRT Kontrastmittel?

In manchen Fällen bekommen Sie für die MRT-Untersuchung über eine Vene ein Kontrastmittel. Von dort verteilt es sich mit dem Blut im Körper. Falls MRT-Aufnahmen Ihres Magen-Darm-Trakts gemacht werden, ist es hingegen günstiger, wenn Sie das Mittel trinken.

Aber wann ist ein Kontrastmittel nötig? Es hilft dabei, Gewebe, die sich in ähnlichen Grautönen abbilden, besser voneinander zu unterscheiden. Gelenke beispielsweise enthalten viele verschiedene Gewebearten. Beim Gehirn oder den inneren Organen wie der Niere oder Leber ist das etwas anders – sie enthalten viel Wasser und erscheinen entsprechend in gleichen Grautönen. Die verschiedenen Bestandteile sind dann häufig nur schwer abzugrenzen.

Durch das Kontrastmittel, das bestimmte Zellen in den zu untersuchenden Strukturen aufnehmen, erscheinen diese in helleren Grautönen und sind somit deutlicher zu erkennen. In Tumoren und Metastasen lagern sich die Kontrastmittel besonders häufig ab, weshalb sich diese mit der Methode gut untersuchen lassen.

In der Regel scheidet der Körper das Kontrastmittel mit der Zeit über die Nieren wieder aus. Es besteht aber die Möglichkeit, dass diese Mittel Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Unwohlsein, Hautreizungen oder ein gestörtes Wärme-Kälte-Empfinden verursachen. Aus diesem Grund wird vor der MRT abgeklärt, ob eine eingeschränkte Nierenfunktion oder Allergie beziehungsweise Unverträglichkeit vorliegen.

Was ist der Unterschied zwischen einer MRT und einer CT?

Der Unterschied zwischen einer MRT und einer Computertomografie, kurz CT, liegt im Wesentlichen in der Methode, mit der die Schnittbilder erstellt werden. Die MRT arbeitet strahlungsfrei mit Magnetfeldern und Radiowellen. Die Computertomografie (CT) hingegen setzt ionisierende Strahlen (Röntgenstrahlen) ein, was abhängig von der Dauer der Anwendung und Strahlendosis ein gesundheitliches Risiko für die Betroffenen sein kann. Radiologische Fachkräfte achten daher besonders darauf, die Strahlenbelastung bei der CT möglichst gering zu halten.

Die CT ist im Vergleich zur MRT außerdem etwas schneller. Eine MRT-Untersuchung dauert zwischen 20 und 50 Minuten, abhängig von den zu untersuchenden Strukturen und der zu diagnostizierenden Erkrankung.

Bei der Computertomografie handelt es sich ebenfalls um ein häufig verwendetes bildgebendes Verfahren, das wie eine MRT der Darstellung bestimmter Gewebe dient. Die beiden Verfahren unterscheiden sich jedoch darin, wie gut sie die Strukturen abbilden und dabei zwischen unterschiedlichen Gewebetypen differenzieren.

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Für die Krebsdiagnostik spielen sowohl die MRT als auch die CT eine besondere Rolle. Beide Verfahren ergänzen sich hierbei meist, da sie Tumoren unterschiedlich gut erfassen, je nach Lage, Größe und Tumorart.

Beiden Verfahren haben gemein, dass sie für die zu untersuchende Person schmerzfrei sind. Manche Menschen, insbesondere solche mit Angst vor engen Räumen, nehmen die MRT-Untersuchung wegen der Enge in der Röhre aber meist als unangenehmer wahr. Denn bei der CT befindet sich die Untersuchungsperson nicht in einem engen Tunnel, sondern wird durch einen etwa 70 Zentimeter breiten Ring gefahren. Der Körper befindet sich beim CT deshalb größtenteils außerhalb des Apparats.

Wann wird eine MRT gemacht?

Eine Magnetresonanztomografie eignet sich besonders gut für die Darstellung von Gewebeveränderungen von nicht-knöchernen Teilen und Weichteilen des Körpers. Die MRT wird daher gemacht, um Veränderungen an Organen (wie Gehirn, Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse) abzubilden. Auch die Nerven, Muskeln, Bänder und Sehnen sind mittels MRT viel deutlicher zu erkennen als auf normalen Röntgenbildern oder CT-Aufnahmen. Bei Knie-, Becken- und Schulterverletzungen setzen Ärzte und Ärztinnen daher eher eine MRT ein.

Wenn das Gehirn untersucht wird, ist eine MRT in der Lage, zwischen Nervenzellen und Nervenfasern zu unterscheiden. Neben Tumoren des zentralen Nervensystems lassen sich zum Beispiel auch Aneurysmen – geweitete und geschädigte Gefäße – im MRT darstellen.

Wann kommt eine MRT nicht infrage?

In einigen Fällen ist es nicht möglich, eine MRT durchzuführen: So kommt es bei Personen mit Implantaten, die aus Metall bestehen (wie Prothesen, Hörgeräte, Stents), zu einer Wechselwirkung zwischen den Metallen und den elektromagnetischen Feldern. Das verfälscht unter Umständen die Ergebnisse.

Bei Menschen mit Herzschrittmachern oder mechanischem Herzklappenersatz besteht ein erhöhtes Risiko bis hin zur Lebensgefahr, da die MRT die Funktion der Geräte beeinträchtigt.

Da es außerdem bislang kaum Studien dazu gibt, wie sich die elektromagnetischen Felder einer MRT auf schwangere Frauen und auf das noch ungeborene Kind auswirken, raten Fachleute bei ihnen zu Vorsicht: Insbesondere in der frühen Schwangerschaft, also im ersten Drittel (Trimester), kommt eine MRT deshalb normalerweise nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung infrage.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: Innere Medizin 2022. Selbstverlag, Köln 2021
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