Vor möglicher Zulassung Gibt es bald ein neues Alzheimer-Medikament?
Sie ist die häufigste Form der Demenz: die Alzheimer-Krankheit. Doch die Suche nach Medikamenten gestaltet sich mühsam. Umso mehr lässt diese Meldung jetzt aufhorchen.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche und sein Partner Morphosys können sich Hoffnung auf eine baldige Zulassung eines Alzheimer-Medikamentenkandidaten in den USA machen. So erhielt Gantenerumab den Status eines Therapiedurchbruchs, wie Roche am Freitagabend mitgeteilt hatte.
Gantenerumab ist ein in Entwicklung befindlicher IgG1-Antikörper von Morphosys. Dieser soll bestimmte Ablagerungen im Gehirn entfernen, welche ein Merkmal der Alzheimer-Erkrankung sind, wie das deutsche Biotechunternehmen am Montag berichtete.
Verfahren soll Zulassung beschleunigen
Sollte Roche das Mittel auf den Markt bringen können, wird Morphosys am Verkaufserfolg beteiligt. Die schon länger arg gebeutelten Papiere des SDax-Unternehmens legten am Montag nach Handelsstart um knapp 9 Prozent zu.
Die sogenannte "Breakthrough Therapy Designation" der FDA soll die Entwicklung und den Zulassungsprozess von Medikamenten für schwere oder lebensbedrohliche Erkrankungen beschleunigen, bei denen vorläufige Daten darauf hindeuten, dass sie eine wesentliche Verbesserung gegenüber bestehenden Therapien darstellen könnten.
Die Statuserteilung beruhe auf bereits publizierten Studiendaten, hatte Roche schon am Freitagabend mitgeteilt. Die Ergebnisse von zwei zulassungsrelevanten Studien mit Gantenerumab würden nun voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen.
Zweites neues Alzheimer-Medikament
Alzheimer ist eine fortschreitende, tödlich verlaufende Erkrankung des Gehirns, die durch eine Abnahme der Gedächtnisleistung, der Sprache und anderer Denkfähigkeiten sowie durch Veränderungen der Stimmung und des Verhaltens gekennzeichnet ist.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte Anfang Juni mit dem Mittel Aducanumab des US-Konzerns Biogen erstmals seit fast 20 Jahren ein neues Medikament gegen Alzheimer zugelassen. Die FDA setzte sich damit über Warnungen von unabhängigen Beratern hinweg.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa