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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kampf gegen die Pandemie Wie bekomme ich einen Corona-Impftermin?
Der Impfstart in Deutschland lässt auf ein absehbares Ende der Corona-Pandemie hoffen. Doch wer kann sich impfen lassen und wie funktioniert die Terminvergabe? Die wichtigsten Fragen im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
- Corona-Impfung: Wer kann sich impfen lassen?
- Impfung gegen Corona: Warum wird priorisiert?
- Wie erfahre ich, ob ich impfberechtigt bin?
- Wie komme ich an einen Impftermin?
- Wo kann ich mich gegen Corona impfen lassen?
- Wie sind mobile Impfteams organisiert?
- Warum kann ich mich nicht beim Hausarzt gegen Corona impfen lassen?
- Darf ich den Corona-Impfstoff selbst auswählen?
- Muss ich Unterlagen zum Impfzentrum mitbringen?
- Wer sollte sich nicht impfen lassen?
In Deutschland werden Impfungen gegen das Coronavirus verteilt. Wie kommen Impfberechtigte an einen Impftermin? Wo können sie sich impfen lassen und dürfen sie den Corona-Impfstoff selbst aussuchen?
Corona-Impfung: Wer kann sich impfen lassen?
Viele Menschen sind unsicher, ob sie zu der Gruppe gehören, die sich aktuell gegen das Coronavirus impfen lassen kann. Aktuell werden Menschen mit "höchster Priorität" geimpft. Zu den Personen mit höchster Priorität gehören:
- Menschen über 80 Jahre
- Personen, die in stationären Einrichtungen ältere und pflegebedürftige Menschen behandeln, betreuen oder pflegen
- Personen die im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig ältere oder pflegebedürftige Menschen behandeln, pflegen oder betreuen
- Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen mit hohem Infektionsrisiko
- Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, die Menschen mit hohem Risiko behandeln, betreuen oder pflegen
Impfung gegen Corona: Warum wird priorisiert?
Die Reihenfolge der Impfung ist in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt. Die Priorisierung ist notwendig, da bislang nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, um alle Menschen zu impfen, die das möchten.
Nach der Impfgruppe mit "höchster Priorität" werden Menschen mit "hoher Priorität" und anschließend Menschen mit "erhöhter Priorität" geimpft. Wann das der Fall sein wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass ab Juli 2021 genügend Impfstoff für alle Bevölkerungsgruppen vorhanden sein wird.
- Interaktive Karte: So viele Menschen sind bereits geimpft
Wie erfahre ich, ob ich impfberechtigt bin?
Die Durchführung der Impfung sowie die Vergabe der Impftermine sind auf Landesebene organisiert. Auf den Internetseiten Ihres Bundeslandes können Sie sich informieren, ob sie impfberechtigt sind, wie die Vergabe der Impftermine geregelt ist und welche Ansprechpartner bei Fragen weiterhelfen. Bürgerinnen und Bürger können ihre Fragen zur Corona-Impfung zudem an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117 richten, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf Anfrage mitteilt.
Die Internetseiten des Patientenservice geben zudem eine Übersicht über die Regelungen der einzelnen Bundesländer. So planen einzelne Bundesländer, impfberechtigte Bürger per Brief zu informieren. Andere richten Hotlines, Apps und Internetseiten für Fragen zur Corona-Impfung und für die Anmeldung zu einem Impftermin ein. Bei Fragen zum Impfablauf ist Ihr Hausarzt ebenfalls ein Ansprechpartner.
Wie komme ich an einen Impftermin?
Jeder, der sich impfen lassen möchte, braucht einen Impftermin. So sollen lange Warteschlangen vor den Impfzentren vermieden werden. Anspruchsberechtigte Personen können direkt unter der Telefonnummer 116 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes einen Termin zur Covid-19-Impfung vereinbaren oder werden an das zuständige regionale Callcenter weitergeleitet. Anspruchsberechtigte Personen, die zu einer Einrichtung gehören, in der eine Impfung durch ein mobiles Team angeboten wird, benötigen keine individuelle Terminvereinbarung.
Wo kann ich mich gegen Corona impfen lassen?
In den einzelnen Bundesländern werden Impfzentren errichtet. Dort können Sie sich impfen lassen. Bislang gibt es bundesweit über 400 Impfzentren. Grundsätzlich haben Sie keinen Anspruch darauf, sich einen bestimmten Ort der Impfung auszusuchen. Den Ländern steht es aber frei, Ihnen Wahlmöglichkeiten zu lassen.
Fragen Sie im Bedarfsfall nach. Für Menschen mit Bewegungseinschränkungen in Betreuungseinrichtungen oder zu Hause sind mobile Impfteams unterwegs.
Wie sind mobile Impfteams organisiert?
Die mobilen Impfteams setzen sich aus Helfern von Hilfsorganisationen wie ASB und DRK, einem Arzt sowie den Personen, welche die Impfung durchführen, zusammen. "Wir schaffen am Tag etwa 100 bis 140 Impfungen in Pflegeeinrichtungen", sagt Dr. Ulf Zitterbart, Vorsitzender des Hausärzteverbands Thüringen e.V., der mobile Impfteams unterstützt. "Es braucht eine gute Vorausplanung und Koordination des Teams. Auch die Organisation und Handhabung des Impfstoffes ist aufwendig, ebenfalls die Infektionsschutzmaßnahmen. Es muss genau und konzentriert gearbeitet werden."
Und natürlich braucht es die Zustimmung der Impfberechtigten oder des Betreuers. Wie sind die Erfahrungen des Facharztes für Allgemeinmedizin zur Verträglichkeit des Impfstoffs bei Bewohnern in Pflegeheimen? "Der Impfstoff ist meiner Erfahrung nach gut verträglich. Wir impfen seit Ende Dezember in Pflegeeinrichtungen und die einzige Nebenwirkung, die ich bislang beobachtet habe, waren Schmerzen im Oberarm", sagt Zitterbart.
Dr. med. Ulf Zitterbart
Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. med. Ulf Zitterbart ist Vorsitzender des Thüringer Hausärzteverbands e.V. Seit Dezember 2020 unterstützt er mobile Impfteams bei den Impfungen in Pflegeheimen.
Warum kann ich mich nicht beim Hausarzt gegen Corona impfen lassen?
Die Impfzentren sind errichtet worden, um möglichst viele Menschen in kurzer Zeit impfen zu können. Außerdem kann so die richtige Lagerung der Impfstoffe gewährleistet werden. So muss beispielsweise der Impfstoff von Biontech/Pfizer bei minus 70 Grad gelagert werden, der Impfstoff von Moderna bei minus 20 Grad.
Impfungen in den Arztpraxen sind laut KBV erst dann umsetzbar, wenn genügend Impfstoffe mit entsprechender Handhabbarkeit zur Verfügung stehen. Dem stimmt auch Dr. Zitterbart zu: "Die speziellen Lagerbedingungen sowie die derzeit noch begrenzte Anzahl an Impfdosen erlauben es noch nicht, die Corona-Impfungen in Hausarztpraxen durchzuführen."
Darf ich den Corona-Impfstoff selbst auswählen?
Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Anfang Januar mitteilte, können Bürger den Impfstoff nicht selbst auswählen. Eine Impfauswahl zu treffen, sei aufgrund der derzeit noch herrschenden Knappheit "im Moment und auch absehbar" nicht möglich. Auch die KBV geht auf Nachfrage nicht davon aus, dass eine Wahl der Impfstoffe in absehbarer Zeit umsetzbar ist und verweist auf die noch geringen Impfstoffkapazitäten.
Berlin plant diesbezüglich aber einen Sonderweg: Berliner sollen den Impfstoff selbst wählen können. Die Wahlfreiheit ergebe sich einfach aus dem Impfmanagement in der Stadt, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses.
"Was spricht dagegen, wenn man weiß, in diesem Impfzentrum gibt es Impfstoff XY, dass man sich danach dann auch richten kann?", fragte die Senatorin. "Ich werde kein Geheimnis daraus machen, in welchem Impfzentrum gerade welcher Impfstoff geimpft wird." Daraus ergebe sich von selbst, dass sich die Menschen, die geimpft werden möchten, mit dem Impfzentrum auch für einen bestimmten Impfstoff entschieden.
Muss ich Unterlagen zum Impfzentrum mitbringen?
Zum Termin im Impfzentrum sollten Sie Ihren Personalausweis mitbringen. Weitere Unterlagen sind nicht notwendig. Vor Ort findet dann ein Aufklärungsgespräch statt. Sie müssen Ihre Zustimmung zur Impfung schriftlich dokumentieren. Nach der Impfung bleiben Sie noch etwa 15 Minuten unter ärztlicher Beobachtung.
Wer sollte sich nicht impfen lassen?
Es gibt Menschen, die sich impfen lassen möchten, bei denen Ärzte aber zur Vorsicht raten. "Bei Schwangeren gibt es keine Untersuchungen zur Verträglichkeit der Impfstoffe. Schwangere sollten sich daher nicht impfen lassen. Auch für Jugendliche unter 16 Jahren ist der Impfstoff nicht zugelassen", erklärt Zitterbart.
Von einer Impfung sieht der Arzt zudem ab, wenn der Impfberechtigte Fieber hat. Auch bei Allergien ist Vorsicht geboten. "Ebenso fehlen die Erfahrungen bei bestehender oder erst kürzlich abgeschlossener Chemotherapie", so Zitterbart. "Oftmals muss individuell entschieden werden. Ein gutes Aufklärungsgespräch mit dem Patienten ist wichtig."
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Am 6. Januar 2021 erhielt auch der Impfstoff der Firma Moderna von der Europäischen Kommission die Zulassung.
In absehbarer Zeit ist mit der Zulassung weiterer Impfstoffe anderer Hersteller zu rechnen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Interview mit Dr. med. Ulf Zitterbart