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Corona in Deutschland: Mehr als zehn Millionen Impfstoffdosen verabreicht


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Fortschritte trotz Mangel
Mehr als zehn Millionen Impfstoffdosen wurden bereits verabreicht


Aktualisiert am 18.03.2021Lesedauer: 4 Min.
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Corona-Impfungen im weltweiten Vergleich: Wie Deutschland derzeit dasteht und was der Stopp des Astrazeneca-Vakzins bedeutet. (Quelle: t-online)
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Nach dem Impfstopp für Astrazeneca gerät die Impfkampagne in Deutschland erneut ins Stocken – hoffentlich nur für kurze Zeit. Immerhin wurden schon zehn Millionen Impfdosen verabreicht.

Seit dieser Woche werden in Deutschland nur noch zwei statt drei Impfstoffe verabreicht. Dabei warten in vielen Bundesländern bereits die Impfwilligen aus der Prio-Gruppe Zwei sehnsüchtig auf ihren Termin. Keine Frage: Der vorsorgliche Impfstopp für das Präparat von Astrazeneca hat die deutsche Impfkampagne in ihrem dritten Monat erneut ordentlich aus dem Takt gebracht – wie stark, zeigen diese Modellrechnungen.

Trotzdem gibt es Fortschritte zu verzeichnen: Am Donnerstag, den 18. März, meldet das Robert Koch-Institut, dass in den Impfzentren und durch die mobilen Teams mittlerweile mehr als zehn Millionen Impfungen verabreicht wurden. Demnach haben gut 6,9 Millionen Menschen in Deutschland die erste von zwei Spritzen erhalten. Etwa halb so viele (gut drei Millionen) sind komplett geimpft und damit vor einer schweren Covid-19-Erkrankung geschützt.

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Der Anteil der zweifach geimpften Personen an der Gesamtbevölkerung beläuft sich aktuell auf 3,7 Prozent. Bei den Erstimpfungen liegt die Quote bundesweit derzeit bei knapp 8,4 Prozent.

Die Karte unten zeigt die Gesamtzahl der verabreichten Impfdosen je Bundesland. Fahren Sie mit der Maus über die Karte, um die Impfquote und den Anteil der Erst- und Zweitimpfungen für die einzelnen Bundesländer angezeigt zu bekommen.

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Spitzenreiter sind demnach derzeit Bayern und Thüringen mit einer Impfquote von mehr als vier Prozent bei den Zweitimpfungen. Bei den Erstimpfungen haben Bremen und das Saarland die Nase vorn, wo immerhin fast zehn Prozent der Bevölkerung die erste Spritze erhalten haben. Das Schlusslicht bilden aktuell die Länder Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, sowie Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Hier haben jeweils weniger als acht Prozent der Einwohner eine Erstimpfung erhalten.

Experten gehen davon aus, dass die Pandemie zum Erliegen kommt, wenn gut zwei Drittel der Bevölkerung gegen das Coronavirus immun sind. Aufgrund der ansteckenderen Coronavirus-Varianten wird eine Impfquote von 80 Prozent angestrebt.

Mobile Teams impfen in den Pflegeheimen

Das RKI veröffentlicht die Zahlen aufgeschlüsselt nach der Indikation, also der persönlichen Eigenschaft, aufgrund derer die Impfung durchgeführt wurde. Demnach machen Menschen, die aus beruflichen Gründen geimpft wurden – etwa Pflegepersonal und Ärzte – die größte Gruppe aus. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass bundesweit gut 3,1 Millionen Mitarbeiter in den relevanten Berufen die Erstimpfung erhalten haben. An zweiter Stelle stehen Personen, die aufgrund ihres Alters zu den ersten beiden Impfgruppen gehören.

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Laut der Impfverordnung sollen zuerst Risikopatienten den Impfstoff erhalten – also insbesondere Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen – sowie bestimmte Berufsgruppen wie Pflege- und Rettungskräfte, Lehrer und Polizisten. Die Impfung ist für alle freiwillig.

Darum werden die Alten zuerst geimpft

Bei Menschen hohen Alters ist das Sterberisiko durch Covid-19 am größten. Gleichzeitig haben Deutsche, die das 80. Lebensjahr erreichen, eine durchschnittliche weitere Lebenserwartung von acht bis neun Jahren. Jüngere hingegen leiden seltener an einem schweren Covid-19-Verlauf und haben gute Überlebenschancen. Daher setzt die Impfreihenfolge auch bei den Über-80-Jährigen an: Hier ist der erwartete Effekt durch die Impfung am größten. Es können nicht nur die meisten Menschenleben, sondern auch Lebensjahre gerettet werden.

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Zählt man noch die Pflegekräfte und die Beschäftigten auf den Intensivstationen, in Notaufnahmen, Rettungsdiensten und Impfzentren dazu, geht man von insgesamt 8,6 Millionen Personen in der ersten Gruppe aus, die geimpft werden sollen. Einige davon werden dies jedoch ablehnen. Jeder Impfling braucht zwei Dosen des Vakzins, die mit einem Abstand von mehreren Wochen verabreicht werden.

Wie das Impftempo erhöht werden kann

Aus Angst vor Produktions- und Lieferschwierigkeiten werden die für die Zweitimpfung notwendigen Dosen zurückgehalten. Kritiker meinen, dass das Impftempo deutlich erhöht werden könnte, wenn man von dieser Strategie abrückt. Großbritannien habe es erfolgreich vorgemacht.

Auch mit der Zulassung weiterer Vakzinhersteller oder zusätzlichen Lieferungen könnte das Impftempo erhöht werden. Mit dem Präparat von Johnson & Johnson, das zuletzt für eine EU-Zulassung empfohlen wurde, ist frühestens im zweiten Quartal zu rechnen.

Zunächst ist aber trotz steigender Liefermengen und wachsender Lagerbestände nicht genug Impfstoff für alle da, die berechtigt wären – schätzungsweise 15 Millionen Menschen gehören den ersten beiden Gruppen an, die priorisiert geimpft werden sollen. Das erklärt auch, warum die Politik noch zögerlich auf Forderungen nach einer Aufweichung der Impfreihenfolge reagiert und die Hausärzte wohl in großen Teilen Deutschlands frühestens im April Termine für ihre Patienten anbieten können.

Diese Menschen sind jetzt mit Impfen dran

Die zweite Impfgruppe umfasst Menschen ab 70 Jahren und Personen, die aus anderen medizinischen Gründen zur Risikogruppe gezählt werden. Das sind beispielsweise Demenzkranke, Menschen mit Trisomie 21, Menschen mit geistiger Behinderung und Transplantationspatienten. Auch pflegende Angehörige der Betroffenen können sich impfen lassen. Außerdem sollen Bewohner in Asyl- und Obdachlosenheimen und Polizei- und Ordnungskräfte ein Vakzin erhalten, da sie durch ihre Lebens- und Arbeitssituation einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind.

Zur dritten Gruppe zählen Personen ab 60 Jahren, Übergewichtige ab 30 Jahren und Patienten mit chronischen Leiden wie Krebs, Asthma, Diabetes, Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder einem chronisch geschwächten Immunsystem. Die Beschäftigten in essenziellen Berufen wie Erzieher, Lehrer oder Verkäufer gehören auch in diese dritte Impfgruppe.

Verwendete Quellen
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