Herzinfarkt droht Für diese Menschen wird Schneeschaufeln zum Risiko
Niemand schaufelt gerne Schnee. Für bestimmte Menschen ist die körperliche Arbeit in der Kälte nicht nur lästig, sondern sogar gefährlich.
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Schneeschaufeln ist harte körperliche Arbeit – bei Minusgraden und dann auch noch vor dem Frühstück. Spaß macht das kaum jemandem, unter Umständen kann die Schaufelei aber auch richtig gefährlich werden. Nicht nur Muskelkater und Rückenprobleme drohen:
Kombination aus Kälte und Anstrengung ist gefährlich
Denn Herzpatienten sollten bei Minusgraden generell auf große körperliche Anstrengung wie das Schneeschaufeln verzichten. Denn die Kombination aus Kälte und Anstrengung kann für sie gefährlich werden, sagt Thomas Voigtländer, Ärztlicher Direktor des Cardioangiologischen Centrums Bethanien in Frankfurt. An kalten Tagen steigt das Risiko eines Herzinfarkts generell deutlich, wie verschiedene internationale Studien zeigen. An extremen Kältetagen sei das Herzinfarktrisiko um 33 Prozent erhöht, warnt die Deutsche Herzstiftung.
- Was Herzpatienten bei starker Kälte beachten sollten, lesen Sie hier
Beim Schippen muss das Herz mehr pumpen – stößt aber gleichzeitig auf größeren Widerstand, weil die Kälte die Herzkranzgefäße verengt. Dadurch bekommt der Herzmuskel weniger Blut und damit auch weniger Sauerstoff, so Voigtländer, der auch Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung ist. Eine Überlastung droht – und das könnte im schlimmsten Fall tödlich enden. Vor allem wird das für Menschen gefährlich, die grundsätzlich wenig trainiert sind.
Das macht das Schneeschaufeln mit dem Körper
Schon nach zwei Minuten Schneeschippen steigt die Herzfrequenz auf durchschnittlich 154 Schläge pro Minute an, nach zehn Minuten noch weiter. Bei vielen Patienten ist damit die maximale Herzfrequenz erreicht, heißt es von der Deutschen Herzstiftung. Ein vorbelastetes Herz gerät bei einer solch starken Belastung schnell in Gefahr.
Nicht nur Herzkranke gefährdet
Auch wer keine Herzerkrankung hat, sollte deshalb beim Schneeschaufeln gut auf den eigenen Körper hören – vor allem, wenn er zur Gruppe der entsprechenden Risikopatienten gehört. Das sind zum Beispiel Raucher, Diabetiker oder Menschen mit Bluthochdruck. Mögliche Vorboten eines Herzinfarkts sind plötzliche Atemnot oder Schmerzen in der Brust: Wer diese verspürt, sollte mit der Schaufelei sofort aufhören.
Gegen regelmäßige Bewegung spricht allerdings im Winter nichts – auch und gerade bei Herzpatienten. Je kälter es ist, desto mehr sollten sie die Belastung aber zurückfahren, die Laufeinheit also durch einen Spaziergang ersetzen. Ein Schal über Mund und Nase sorgt dabei dafür, dass kalte Luft vorgewärmt in den Körper gelangt. Bei klirrender oder langanhaltender Kälte sollten Herzpatienten dann vielleicht besser drinnen trainieren – im Schwimmbad, im Fitnessstudio oder zu Hause auf dem Heimtrainer zum Beispiel.
So können Sie sich aufs Schneeschaufeln vorbereiten
Laut US-Gesundheitsbehörde sollten Sie Wetter und Temperaturen checken, bevor Sie mit dem Schaufeln anfangen. Tragen Sie die passende Kleidung und nutzen Sie die richtige Schaufeltechnik: Verzichten Sie nach Möglichkeit aufs Heben, sondern schieben Sie. Falls doch nötig: Heben Sie aus den Knien und nicht aus dem Rumpf. Verdrehen Sie den Körper nicht. Und achten Sie auf das Gewicht der Schaufel: Ein Plastikschieber ist deutlich leichter als einer aus Metall.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenportal dpa
- blogs.cdc.gov: "Digging Out: 5 Ways to Prepare Your Health to Shovel Snow" (Englisch)
- herzstiftung.de: "Schneeschippen kann fürs Herz gefährlich werden"