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Viren und Bakterien: Bei Erkältung droht eine Superinfektion


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Viren und Bakterien
So schützen Sie sich vor einer Superinfektion


Aktualisiert am 24.10.2018Lesedauer: 3 Min.
Eine kranke Frau im Bett misst Fieber.Vergrößern des Bildes
Superinfektion: Wenn sich zu Erkältungsviren noch Bakterien hinzugesellen, kann es zu Komplikationen kommen. (Quelle: LarsZahnerPhotography/getty-images-bilder)
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Ist der Körper durch Erkältungsviren geschwächt, haben Bakterien leichteres Spiel. So kommt es manchmal neben gängigen Infekten der Atemwege zu einer sogenannten bakteriellen Superinfektion. Zusätzlich zu Viren befallen dann Bakterien unsere Schleimhäute. Aber es gibt Möglichkeiten, sich zu schützen.

Rund 200 Erkältungsviren kursieren in unseren Breiten. Bei niedrigeren Temperaturen sind sie stabiler als bei Wärme. Das ist einer der Gründe, weshalb uns die Mikroorganismen in der kühlen Jahreshälfte häufiger befallen. Wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist, passiert das leichter.

Wie entsteht eine Superinfektion?

Wenn unsere körpereigene Abwehr erst einmal durch eine solche Virusinfektion herabgesetzt ist, kann es passieren, dass Bakterien hinzukommen. Diese sind entweder bereits im Körper vorhanden, ohne bislang Beschwerden auszulösen, oder sie dringen von außen ein. Nehmen die Bakterien überhand, liegt eine sogenannte bakterielle Superinfektion vor. Dabei verschlimmert sich beispielsweise eine durch Viren verursachte Halsentzündung, weil Bakterien den Organismus ebenfalls schwächen. Zu einer Infektionskrankheit kommt eine zweite hinzu. Gängig sind deshalb auch die Bezeichnungen Sekundärinfektion und Zweitinfektion.

Antibiotika bei Grippe und Erkältung wirkungslos

Harmlose Erkältungsinfekte, auch grippale Infekte genannt, werden durch Viren ausgelöst. Aus diesem Grund behandelt man sie nicht mit Antibiotika. Diese Wirkstoffgruppe kann nichts gegen Viren ausrichten. Antibiotika können nur Bakterien bekämpfen. Auch bei der echten Grippe (Influenza) sind Viren die Auslöser und insofern Antibiotika vollkommen nutzlos.

Was sind die Symptome einer bakteriellen Superinfektion?

Wenn das Immunsystem es noch nicht geschafft hat, sich gegen die erste Infektion zu wehren und schon folgt die zweite, merkt man das. Die Symptome, die vom klassischen Erkältungsinfekt ausgehen, sind dann stärker und/oder hartnäckiger. Die vorliegende Entzündung von Schleimhäuten in Hals, Nase und Bronchien intensiviert sich durch die Zweitinfektion. Ein üblicher Erkältungsinfekt dauert in der Regel eine Woche.

Folgende Anzeichen deuten auf eine bakterielle Superinfektion hin:

Die Erkältungsbeschwerden dauern länger an als sieben Tage. Die Symptome verstärken sich. Weitere Beschwerden, die darauf hindeuten, dass auf einen Virusinfekt eine bakterielle Infektion gefolgt ist, sind diese:

  • anhaltendes Fieber
  • starke Kopfschmerzen
  • starke Gesichtsschmerzen
  • grüner oder gelber Nasenschleim
  • gelber Auswurf beim Husten

Wie wird eine Superinfektion diagnostiziert und behandelt?

Seit einigen Jahren gibt es einen Bluttest, der meist verlässlich zeigt, ob ein Patient neben einem viralen Infekt auch an einer bakteriellen Infektion leidet. Bestimmte Entzündungswerte sind dann deutlich erhöht im Blut messbar. Sollte dem so sein, wird der Arzt ein Antibiotikum verschreiben. Antibiotika wirken meist schon am ersten Tag der Einnahme. Damit wird ein schneller Heilungsprozess in Gang gesetzt und Folgeerkrankungen können abgewendet werden.

Warum kann eine Superinfektion gefährlich werden?

Die häufigste Form einer Zweitinfektion ist die bakterielle Superinfektion nach einer virusbedingten Bronchitis. Lungenspezialisten zufolge kommt es bei fünf bis zehn Prozent der Patienten mit akuter Bronchitis zu einer Superinfektion mit Bakterien. Ein Anzeichen, dass es sich um eine solche Zweitinfektion handelt, ist die ungewöhnlich lange Dauer der Bronchitis.

Normalerweise heilt diese innerhalb von sieben bis zehn Tagen aus. Ist dem nicht so und verändern sich außerdem die Beschwerden, ist dies ein weiterer Anhaltspunkt für eine Superinfektion. Aus einer unkomplizierten Bronchitis ist dann eine komplizierte geworden. Aus dieser kann sich wiederum eine bakterielle Lungenentzündung entwickeln – ausgelöst durch Bakterien des Typs Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken). Im Falle einer solchen Lungenentzündung wird in der Regel ein Antibiotikum verschrieben.

Kommt zu einer viralen Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung (Sinusitis) eine bakterielle Zweitinfektion hinzu, können ebenfalls Komplikationen auftreten, weshalb eine Antibiotikatherapie in Erwägung gezogen werden sollte. Je nachdem, welcher Erregertyp Auslöser für eine bakterielle Superinfektion ist, wird der Arzt ein passendes Antibiotikum auswählen.

Kann man einer bakteriellen Superinfektion vorbeugen?

Wer bereits durch einen Erkältungsinfekt geschwächt ist, sollte sich unbedingt schonen. Dazu gehört der Verzicht auf körperliche Anstrengung und viel Schlaf. Außerdem stärkt eine ausgewogene Ernährung die Abwehrkräfte.

Sehr wichtig ist auch eine gute Hygiene. Waschen Sie sich regelmäßig dreißig Sekunden lang die Hände mit Seife. Verzichten Sie auf den üblichen Händedruck, um andere nicht anzustecken und gleichzeitig weitere Viren und Bakterien von sich selbst fernzuhalten.

Eine Erkältung abzuwenden, ist schwierig, weil es so viele verschiedene Erreger gibt. Erwachsene bekommen deshalb durchschnittlich zwei- bis viermal im Jahr einen klassischen Erkältungsinfekt, der in der Fachsprache als grippaler Infekt bezeichnet wird. Kleinkinder sind deutlich häufiger erkältet. Übertragen werden Erkältungsviren durch Hautkontakt etwa beim Händeschütteln und durch Tröpfcheninfektion.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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