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Herzrhythmusstörungen: Symptome und Behandlung – was hilft?


Volksleiden Arrhythmie
Herzrhythmusstörungen: Das sind die häufigsten Ursachen

t-online, tl (CF)

Aktualisiert am 17.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Messung des Herzrhythmus: Ein EKG gibt Aufschluss über Art und Schwere der Arrhythmie.Vergrößern des Bildes
Messung des Herzrhythmus: Ein EKG gibt Aufschluss über Art und Schwere der Arrhythmie. (Quelle: kzenon/getty-images-bilder)

Herzrhythmusstörungen liegen vor, wenn das Herz zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig schlägt. Wichtiges zu den Symptomen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erfahren Sie im Folgenden.

Was sind Herzrhythmusstörungen?

Das Herz von Menschen, die an Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) leiden, schlägt entweder zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig. Ausgelöst werden sie, wenn die Erregungsbildung im Herzmuskel gestört ist, also der Impuls für den Herzschlag nicht richtig erfolgt oder weitergeleitet wird. Es lassen sich grundsätzlich zwei Formen der Arrhythmie unterscheiden:

  • Bei bradykarden Herzrhythmusstörungen ist der Herzschlag auf weniger als 60 Schläge pro Minute verlangsamt. Sie können zum Beispiel als Folge von koronaren Herzkrankheiten oder einer Herzschwäche auftreten.
  • Von tachykarden Herzrhythmusstörungen ist die Rede, wenn der Herzrhythmus sich auf über 100 Schläge in der Minute beschleunigt hat. Diese Arrhythmie tritt beim Vorhofflattern, Vorhofflimmern und Kammerflattern auf.

Zum Vergleich: Bei erwachsenen Menschen schlägt das Herz im Ruhezustand normalerweise etwa 60 bis 80 Mal pro Minute. Beide Varianten der Arrhythmie können zudem durch einen unregelmäßigen Herzschlag gekennzeichnet sein: Entweder durch Pausen zwischen den Herzschlägen, die länger als drei Sekunden betragen und als Asystolie bezeichnet werden, oder durch Extrasystolen, also zusätzliche Herzschläge.

Die mit einer Herzrhythmusstörung verbundenen Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen. Während manche Betroffene gar keine Anzeichen erkennen, äußern sich bei anderen Menschen Symptome wie Herzstolpern, Herzrasen und Nervosität. Das ist vor allem bei tachykarden Herzrhythmusstörungen der Fall.

Bei einem verlangsamten Herzschlag kann eine Benommenheit mit Schwindel auftreten, auch Verwirrtheit, Bewusstseinsverlust oder gar eine Ohnmacht sind möglich. Manche Menschen verspüren bei einer Arrhythmie auch eine unangenehme Herzenge oder Herzschmerzen. Häufig treten die Symptome verstärkt im Liegen auf. Gerade weil die Anzeichen teilweise zu unbestimmt sind, um sie zu erkennen, sollte ein Arztbesuch hier Klärung schaffen.

Herzrhythmusstörungen: Was sind die häufigsten Ursachen?

Die Ursachen einer Herzrhythmusstörung können sowohl organischer als auch äußerer Natur sein. Im ersten Fall können Erkrankungen rund um das Herz der Auslöser sein. Dazu gehören unter anderem die koronare Herzkrankheit (KHK), ein Herzinfarkt, Erkrankungen und Entzündungen des Herzmuskels, Herzfehler – zum Beispiel an den Klappen – und entwickelte oder angeborene Störungen der Herzerregung wie das Wolff-Parkinson-White-Syndrom.

Auch Bluthochdruck kann das Herz auf Dauer so belasten, dass eine Arrhythmie auftritt. Weiterhin ist es möglich, dass Erkrankungen fern des Herzens den Herzrhythmus beeinflussen, beispielsweise Diabetes, Lungenerkrankungen oder eine Schilddrüsenüber- oder unterfunktion.

Äußere Faktoren für die Ausbildung von Herzrhythmusstörungen

Nicht immer liegen einer Arrhythmie krankhafte Ursachen zugrunde. Auch äußere Faktoren können Herzrhythmusstörungen begünstigen. Insbesondere Stress, Nervosität, Angst und Schlafmangel sind oft für die Ausbildung oder Verstärkung einer Arrhythmie verantwortlich. Koffein, Medikamente, Alkohol und Drogen nehmen manchmal ebenfalls Einfluss auf den Herzrhythmus. Schließlich können auch fieberhafte Infektionen und ein Blähbauch eine Arrhythmie auslösen.

Herzrhythmusstörungen: Wie sieht die Behandlung aus?

Mithilfe eines Elektrokardiogramms (EKG) werden bei der Untersuchung die elektrischen Ströme des Herzens aufgezeichnet und vom Arzt ausgewertet. Von der folgenden Diagnose ist die richtige Therapie abhängig. Dabei sollte vor allem die Grunderkrankung behandelt werden. Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Kardiologe und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, vertritt laut Angaben der Deutschen Herzstiftung jedoch die Meinung, dass Herzrhythmusstörungen nur behandelt werden sollten, wenn dies zwingend erforderlich ist. In vielen Fällen seien sie für sich allein nicht bedrohlich, so Meinertz.

Bei der Therapie der Herzrhythmusstörungen kommen zunächst Medikamente zum Einsatz, welche die Störung unterdrücken oder die Häufigkeit und Intensität des Auftretens vermindern. Bei bradykarden Herzrhythmusstörungen, also einem zu langsamen Herzschlag, kann es nötig sein, einen Herzschrittmacher einzusetzen. In akuten Fällen von Kammerflimmern ist eine schnelle Notfallbehandlung mithilfe eines Defibrillators unerlässlich. Der Stromstoß, der durch das Gerät ausgelöst wird, stoppt die Herzaktivität kurzfristig, um das Herz anschließend quasi neu zu starten.

Langfristige Therapie: Gesunder Lebenswandel

Auch ohne Medikamente oder andere Behandlungsmöglichkeiten können Betroffene positiven Einfluss auf ihre Herzrhythmusstörungen nehmen. Der Genuss von Koffein, Nikotin und Alkohol etwa sollte eingeschränkt werden. Vor allem ist es wichtig, dass Betroffene versuchen, ihren Stress zu reduzieren. Entspannungsübungen und Ruhepausen können hierbei helfen.

Wichtig ist auch, dass sich Betroffene nicht zu viele Sorgen um die Herzrhythmusstörungen machen. Mit regelmäßigen Kontrollterminen beim Arzt lässt es sich mit den meisten Formen der Arrhythmie gut leben, ohne dass mit schwerwiegenden Folgen zu rechnen ist.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Herzstiftung e. V.
  • Eigene Recherche
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