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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht immer harmlos Halsschmerzen: Bei diesen Symptomen besser zum Arzt
Mit Halsschmerzen hat jeder Erwachsene zwei bis dreimal im Jahr zu kämpfen. Doch nicht immer sind Kratzen, Rötungen und Schwellungen im Rachenbereich harmlos. Bei welchen Symptomen man einen Arzt hinzuziehen sollte.
Halsschmerzen sind eine typische Begleiterscheinung bei einem harmlosen grippalen Infekt. Es kratzt und fühlt sich rau an, das Schlucken tut weh. Schuld an der Entzündung der oberen Luftwege sind Erkältungsviren, genauer gesagt Rhino-Viren.
Zwiebelsirup gegen Halsschmerzen
Ist eine Erkältung der Auslöser, helfen warme Tees, beispielsweise mit Salbei oder Kamille, die Schleimhäute zu beruhigen. Auch selbstgemachter Zwiebelsirup hat sich bei Halsschmerzen vielfach bewährt. Hierfür wird eine Zwiebel in kleine Würfel geschnitten und mit Honig bedeckt. Die Mischung muss einige Stunden ziehen. Dann lässt man mehrmals am Tag einen Teelöffel Sirup langsam im Mund zergehen. Die Inhaltsstoffe der Zwiebel wirken desinfizierend.
Lutschtabletten, Gurgel-Lösungen und Rachensprays aus der Apotheke können die Heilung dank ihrer desinfizierenden und entzündungshemmenden Wirkung ebenfalls unterstützen.
Bei schweren Entzündungen im Hals reichen Hausmittel nicht mehr aus
Doch die Schmerzen im Hals sind nicht immer auf eine Erkältung zurückzuführen. Manchmal können auch schwerwiegendere Erkrankungen hinter den Symptomen stecken wie eine Grippe, Scharlach, eine eitrige Mandelentzündung oder eine akute Rachenentzündung. Dann kommen Hausmittel und frei verkäufliche Arzneimittel schnell an ihre Grenzen.
Antibiotika drängen Bakterien zurück
Kritisch wird es vor allem, wenn es zu einem Bakterienbefall kommt. Dieser muss in den meisten Fällen mit Antibiotika zurückgedrängt werden, damit sich die Erreger nicht weiter ausbreiten. So auch häufig bei einer akuten Mandelentzündung. Diese wird zwar meist durch Viren ausgelöst, doch in Folge kommt es immer wieder zu einer Streptokokken-Besiedelung. Unbehandelt kann diese zu gefährlichen Komplikationen führen, etwa wenn die Erreger auf andere Organe ausstreuen. Experten sprechen dann von einer sogenannten Herdinfektion.
Wann zum Arzt? Die Faustregel für Halsschmerzen
Allerdings ist es für den Patienten oft schwierig, den Schweregrad der Halsschmerzen richtig einzuschätzen. Als Orientierung hilft folgende Faustregel: Eine harmlose Erkältung mit leicht erhöhter Temperatur und Halsschmerzen kann man in der Regel selbst auskurieren. Stellt sich in den kommenden Tagen allerdings keine Besserung ein, sollte man einen Arzt zu Rate ziehen.
Vorsicht bei diesen Symptomen
Der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte rät bei folgenden Symptomen zu einem Arzt:
- bei extrem starken Halsschmerzen
- bei hohem Fieber und Abgeschlagenheit
- sobald die Symptome plötzlich und sehr heftig einsetzen
- wenn die Mandeln gerötet, geschwollen und mit Belägen überzogen sind
- bei einseitigen Halsschmerzen, die mit starken Schluckbeschwerden und einer "kloßigen" Sprache einhergehen.
- wenn die Lymphknoten im Hals stark geschwollen sind.
- sobald Bauchschmerzen und Übelkeit zu den Halsschmerzen hinzukommen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.