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Hepatitis B: Ursachen, Symptome und Therapie


Leberentzündung
Hepatitis B: Ursachen, Symptome und Therapie

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Aktualisiert am 06.09.2017Lesedauer: 4 Min.
Hepatitis B wird vor allem durch Sexualkontakt übertragen.Vergrößern des Bildes
Hepatitis B wird vor allem durch Sexualkontakt übertragen. (Quelle: alex-mit/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis B-Virus (HBV) ausgelöst wird. Fast jeder dritte Mensch weltweit war schon einmal mit dem Virus infiziert. Damit ist Hepatitis B eine der häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Die Impfung gehört in Deutschland zu den Standardimpfungen. Hier erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten.

Welche Ursachen hat Hepatitis B?

Hepatitis B ist eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger HBV verursacht wird. Nur der Mensch kann für das Virus als natürlicher Wirt fungieren. Die Übertragung des Virus erfolgt über das Blut oder über andere Körperflüssigkeiten wie Speichel, Tränenflüssigkeit oder Sperma. Die häufigste Ursache für eine Übertragung des HBV-Virus sind sexuelle Kontakte. Das Risiko einer Infektion wird durch häufig wechselnde Sexualpartner und ungeschützten Geschlechtsverkehr erhöht.

Aber auch Menschen, die oft mit Blut in Kontakt kommen, beispielsweise medizinisches Personal, müssen besonders vorsichtig sein. Schon ein kleiner Bluttropfen reicht für eine Ansteckung mit Hepatitis B aus.

Übertragung von Hepatitis B durch verunreinigte Gegenstände

Einer Übertragung von Hepatitis B liegt oftmals auch der Kontakt mit infizierten Haushaltsgegenständen zugrunde. Die Krankheit kann zum Beispiel durch die gemeinsame Benutzung eines Rasierapparats oder einer Zahnbürste übertragen werden. Weitere Übertragungsmöglichkeiten bieten außerdem Tätowierinstrumente, Piercings, Ohrlochstecher – jegliche Gegenstände, die mit Blut verunreinigt sein könnten. Drogenabhängige können an Hepatitis B erkranken, wenn sie verunreinigte Spritzen oder Nadeln verwenden.

Symptome der akuten und der chronischen Hepatitis B

Grundsätzlich wird zwischen einer chronischen und einer akuten Hepatitis unterschieden. Bis sich die ersten Symptome der Hepatitis B-Erkrankung zeigen, können ein bis sechs Monate vergehen. Bei einer akuten Hepatitis äußern sich anfangs Symptome wie Übelkeit, Müdigkeit, leichtes Fieber, Appetitlosigkeit und Gelenkbeschwerden. Außerdem kann der Urin eine dunklere Farbe annehmen und sich der Stuhl entfärben. Manchmal erscheinen Haut und das Augenweiß gelblich. Etwa vier bis sechs Wochen nach Ausbruch der Krankheit verschwinden die Symptome wieder.

Laut der Deutschen Leberhilfe heilt Hepatitis B bei über 90 Prozent der Erwachsenen im ersten halben Jahr von selbst aus. Danach sind Betroffene lebenslang gegen das Virus immun. In sehr seltenen Fällen kann die akute Leberentzündung einen schweren Verlauf nehmen. Aufgrund der ausgedehnten Leberschäden kann es zu einem Leberausfallskoma kommen.

Fünf bis zehn Prozent der Erwachsenen und bis zu neunzig Prozent der Neugeborenen, die sich durch ihre infizierte Mutter anstecken, entwickeln eine chronische Hepatitis B. Oftmals verläuft eine chronische Hepatitis B-Infektion ohne Symptome. In manchem Fällen kann die chronische Hepatitis B aber auch aggressiv verlaufen. Infolge der Erkrankung kann zum Beispiel das Lebergewebe schrumpfen und eine Leberzirrhose entstehen.

Therapie: So wird Hepatitis B behandelt

Welche Therapie bei Hepatitis B geeignet ist, hängt insbesondere davon ab, seit wann ein Patient bereits infiziert ist. Bei einer akuten Hepatitis B werden keine speziellen Therapiemaßnahmen eingeleitet. Betroffenen wird empfohlen, sich zu schonen, indem sie Bettruhe einhalten und Medikamente und Lebensmittel vermeiden, die die Leber belasten könnten – beispielsweise Alkohol oder Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol. Da die Krankheit in der Regel von allein ausheilt, ist eine medikamentöse Therapie in der Regel nicht notwendig.

Die chronische Hepatitis B wird mit verschiedenen antiviralen Medikamenten therapiert. Diese hemmen die Vermehrung der Hepatitis-Viren. Die Medikamente müssen jahrelang regelmäßig eingenommen werden. Behandelt wird mit sogenannten Virostatika. Mit dieser Dauertherapie wird die Vermehrung der Viren unterdrückt und das Risiko für Leberkrebs oder Leberzirrhose wird so gesenkt. Verwendet wird das Arzneimittel Tenofovir.

Neue Forschungsergebnisse zur Behandlung von Hepatitis B

Inzwischen liegen Studienergebnisse vor, die gezeigt haben, dass eine chronische Hepatitis B nicht unbedingt medikamentös behandelt werden muss. Forscher vom Uniklinikum Leipzig haben in einer kleinen Untersuchung die Medikamente von Patienten abgesetzt, die sich bereits in Dauertherapie befanden. "Bislang traut sich niemand so recht, die Tabletten nach Jahren abzusetzen, weil man Reaktivierungen der Erkrankung fürchtet", erklärt Professor Thomas Berg, Leiter der Sektion Hepatologie am Uniklinikum Leipzig.

Das Wissenschaftlerteam um Professor Berg hat bei einigen Patienten eine Tenofovir-Dauertherapie abgesetzt. "Die Fallzahl der Studie war zwar nur klein, dennoch konnten wir zeigen, dass die Hälfte der Patienten auch ohne Therapie so stabil war, dass sie keine erneute Behandlung benötigten. Rund 20 Prozent der Patienten hatten nach zwei Jahren die chronische Krankheit sogar ausgeheilt", berichtet Berg.

In der Kontrollgruppe, die die Hepatitis-B-Medikamente weiter eingenommen hatte, konnten bei keinem dauerhaft die Viren im Körper bekämpft werden. "Ein Absetzen der mehrjährigen Hepatitis-B-Therapie kann bei vielen Patienten zu vorübergehender Reaktivierung der Hepatitis führen. Das Immunsystem reagiert darauf und behandelt wahrscheinlich die Reaktivierung wie eine Neuinfektion", so Berg.

Der Körper scheint in der Lage zu sein, das Virus allein zu bekämpfen, so dass die Infektion von selbst ausheilt.

Lebertransplantation bei besonders akuten Fällen

Kommt es infolge eines besonders schweren Verlaufs zu einem Leberversagen, ist eine Lebertransplantation oft unvermeidbar. Dabei wird einem Patienten die Leber eines Verstorbenen transplantiert. Wie die "Apotheken Umschau" informiert, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich einen Teil der Leber eines nahen Angehörigen einpflanzen zu lassen. Nach der Transplantation müssen Patienten lebenslang Medikamente einnehmen, um zu verhindern, dass der Körper das neue Organ abstößt.

Hepatitis B: Vorbeugen durch Impfung

Mit einer Impfung kann effektiv gegen Hepatitis B vorgebeugt werden. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Institutes (STIKO) zählt die Hepatitis-B-Impfung zu einem Bestandteil des Impfprogramms. Babys werden in der Regel schon kurz nach der Geburt geimpft, Erwachsene sollten sich laut der STIKO vor allem dann impfen lassen, wenn sie mit Erkrankten zu tun haben, ob im privaten Rahmen oder beruflich.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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