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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krankheiten & Symptome Wann Alkohol den Blutdruck in die Höhe treibt
Wer zu hohem Blutdruck neigt, sollte mit Bier und Wein vorsichtig sein. Zwar erweitert Alkohol kurzfristig die Gefäße, was die Werte kurzzeitig sinken lässt. Langfristig treibt regelmäßiger Alkoholkonsum jedoch den Blutdruck in die Höhe, wie die Deutsche Herzstiftung auf ihren Seiten schreibt. Das Ausmaß des Anstiegs ist dabei von Mensch zu Mensch verschieden.
Alkohol stimuliert das Zwischenhirn
Warum der Blutdruck bei größeren Alkoholmengen steigt, ist nicht ganz geklärt. Man vermutet jedoch, dass bestimmte Bereiche im Zwischenhirn stimuliert werden. Dies führt dazu, dass blutdrucksteigernde Hormone ausgeschüttet werden und das Herz schneller schlägt - man ist leichter erregt. Bei regelmäßigem Alkoholkonsum kommen noch weitere Faktoren hinzu: Zu Wein, Bier und Spirituosen wird oft mehr gegessen, was auf Dauer zu Übergewicht führen kann. Oft nimmt man auch mehr Salz auf. Beides lässt den Blutdruck steigen.
Bei Männern und bei Rauchern steigt der Blutdruck stärker
Wie stark der Blutdruck durch Alkohol steigt, ist individuell verschieden. Der obere Wert kann um etwa 7 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) in die Höhe klettern, der untere Wert um etwa 5 mmHg. Dabei steigt der Druck in den Gefäßen bei Männern stärker als bei Frauen und bei Rauchern stärker als bei Nichtrauchern. Wer gleichzeitig aufgeregt oder verärgert ist, muss ebenfalls mit einem stärkeren Anstieg rechnen.
Ab zwei Gläsern Wein oder Bier wird es kritisch
Nicht jeder Tropfen Bier oder Wein schadet. Doch ab welcher Menge wird es kritisch? Laut Deutscher Herzstiftung gelten für Männer bis zu 30 Gramm Alkohol pro Tag als unproblematisch. Das entspricht maximal zwei Gläsern Bier oder Wein. Bei Frauen sind es zwei Drittel dieser Menge. Da Alkohol aber vielen Organen schaden kann und zum Beispiel als Risikofaktor für verschiedene Krebsarten gilt, wird rät die Deutsche Herzstiftung generell von regelmäßigem Alkoholgenuss ab.
Blutdruck regemäßig messen
Doch ab wann ist der Blutdruck eigentlich zu hoch? Eine einmalige Messung gibt hier wenig Aufschluss. Erst wenn drei Messungen Werte über 140/90mmHg ergeben, liegt ein behandlungsbedürftiger Bluthochdruck vor. In welchen Fällen der Patient Medikamente nehmen muss, hängt von zahlreichen Faktoren wie beispielsweise der Höhe des Blutdrucks, der Vorerkrankungen sowie dem Allgemeinzustand ab. Im Einzelfall kann das nur der Arzt entscheiden. Doch selbst wer Medikamente nehmen muss, sollte seinen Lebensstil ändern und auch seinen Alkoholkonsum überprüfen. So lässt sich die Dosis der Medikamente verringern.
ratgeber.t-online.de: Blutdruck messen: Wann und wie oft ist es sinnvoll?
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.