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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schlaganfall Schlafapnoe kann Schlaganfall verursachen
Schlaganfall ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache. Dabei kann man durch eine gesunde Ernährung oder Nikotinverzicht sein Schlaganfallrisiko verringern. Manche Risikofaktoren werden von den Patienten und Ärzten allerdings unterschätzt. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe warnt: Schlafapnoe verdoppelt das Schlaganfall-Risiko und ist genauso gefährlich wie Bluthochdruck.
Schlafapnoe so schlimm wie Bluthochdruck
Neuere Studien aus Schweden und den USA zeigen, dass Schlafpanoe-Patienten ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko haben, einen Schlaganfall zu erleiden. Schlafmediziner sind daher der Meinung, dass die nächtlichen Atemaussetzer in Bezug auf Schlaganfall einen ähnlichen Stellenwert wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern haben. Mindestens ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden unter Schlafapnoe. Eine italienische Studie zeigte bereits kürzlich, dass sich das Schlafverhalten erheblich auf das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen auswirkt.
Schlafstörung nicht auf die leichte Schulter nehmen
Nicht nur bei schweren Apnoen, auch bei leichten oder mittelschweren Ausprägungen kann es zu einem Hirnschlag kommen. Eine Schlafapnoe äußert sich zunächst durch Müdigkeit und Konzentrationsverlust. Betroffene wachen auch häufig mit Kopfschmerzen auf und neigen zu Sekundenschlaf. Patienten, die unter dieser Schlafstörung leiden, sollten darauf achten, ob sie selbst durch ihr eigenes Schnarchen aufwachen oder das Bett morgens zerwühlt ist. Wenn Ihnen bei Ihrem Partner ein unregelmäßiger Atemrhythmus oder schnappende Schnarchgeräusche auf, sollten Sie Ihn darauf hinweisen und einen Arzt aufsuchen.
So wird Schlafapnoe behandelt
Bei Verdacht auf Schlafapnoe weist der Arzt Betroffene in ein Schlaflabor ein, um die nächtlichen Atemaussetzer zu analysieren und eine passende Therapie zu empfehlen. Meistens wird ein Atemtherapiegerät verordnet, das durch Überdruck verhindert, dass sich die Atemwege schließen. Falls Anomalien in der Nasenhöhle die Ursache sind, ist unter Umständen eine Operation nötig. In leichteren Fällen können auch Medikamente oder Bissschienen helfen. Betroffene können auch selbst einer Schlafapnoe vorbeugen. Mögliche Maßnahmen sind zum Beispiel mit höher gelagertem Oberkörper zu schlafen, das Gewicht zu reduzieren, abends keinen Alkohol zu trinken und nicht zu rauchen sowie Stress im Alltag möglichst reduzieren.
Schlaganfall kann auch Apnoe verurusachen
Professor Jean Haan, Neurologe und Schlafmediziner, stellte außerdem bei Untersuchungen in seinem zertifizierten Schlaflabor fest, dass ein Schlaganfall die Schlafapnoe bei Betroffenen sogar verschlechtert oder zu einer solchen führen kann. Deshalb spricht er sich dafür aus, bei Patienten mit schweren Schlaganfällen eine Schlafapnoe abklären zu lassen. "Der Risikofaktor ist zu bedeutend, als dass man ihn vernachlässigen dürfte", unterstreicht der Experte seine Forderung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.