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Darm: Diese Angewohnheiten machen das Organ krank


Schlechte Verdauung
Acht Angewohnheiten, die den Darm krank machen

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 23.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Frau hält sich den Bauch vor SchmerzenVergrößern des Bildes
Ein Frau hält sich den Bauch: Schmerzen in der Magen-Darm-Gegend können durch Stress oder falsche Ernährung verursacht werden. (Quelle: Tharakorn/getty-images-bilder)
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Der Darm ist ein sensibles Organ. Ist er überfordert, lassen Verdauungsprobleme nicht lange auf sich warten. Wer ein paar Tipps beherzigt, kann diese verhindern.

Hastig nebenbei etwas essen, bevor es zum nächsten Termin geht: Für viele ist Zeitdruck beim Essen normal. Sie haben sich an den schnellen Rhythmus gewöhnt. Doch der Darm reagiert empfindlich auf Hektik. Das liegt nicht nur daran, dass Stress an sich die Darmfunktion negativ beeinflusst und sogar zu Durchfall führen kann. Wie sich Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen gut vorbeugen lassen und sogar das Risiko für Darmkrebs sich senken lässt.

1. Wenig Kauen macht dem Darm zu schaffen

Werden die Speisen unter Zeitdruck hinuntergeschlungen, kommt das Kauen meist zu kurz. Für den Magen-Darm-Trakt bedeutet das deutlich mehr Arbeit. Zudem schluckt man beim schnellen Essen meist auch viel Luft. Damit diese wieder entweichen kann, müssen wir entweder aufstoßen oder haben mit Blähungen zu kämpfen.

2. Kantinen-Routine sorgt für Völlegefühl

Auch an deftige Mahlzeiten und große Portionen haben sich viele gewöhnt. Der Teller wird in der Kantine ganz automatisch bis zum Rand gefüllt. Doch zu große Mengen bekommen der Verdauung nicht gut. Das Essen liegt lange Zeit schwer im Magen. Wer nach dem Mittagessen immer wieder im "Suppenkoma" landet und mit Völlegefühlen zu kämpfen hat, sollte seinen Hunger über den Tag verteilt mit mehreren kleinen Portionen stillen. Das entlastet den Darm.

Tipp: Ein Glas warmes Wasser vor dem Essen sorgt für eine erste Sättigung und regt zudem die Darmtätigkeit an.

3. Zu viele Ballaststoffe können belasten

Ballaststoffe sind gesund und wirken sich positiv auf die Verdauung aus, das ist bekannt. Sie machen den Stuhl voluminöser und lockerer und regen die Darmbewegung an. Übertreiben sollte man es aber nicht. Morgens Müsli, mittags Linsensuppe, abends Vollkornbrot: Die vermeintlich gesunde Ballaststoffversorgung tut nicht jedem Darm gut. Blähungen und Verstopfung sind häufig die Folge.

Das liegt zum einen daran, dass jeder Mensch anders verdaut, eine ganz eigene Zusammensetzung der Darmbakterien hat und bestimmte Nahrungsmittel einfach weniger gut verträgt. Zum anderen sind es vor allem Kohlenhydrate, die Luft im Darm bilden. Wer außerdem zu wenig trinkt, riskiert Verstopfung, weil die Ballaststoffe nicht richtig aufquellen können.

Tipp: Eine große Tasse Kümmel- oder Kamillen-Fenchel-Tee nach dem Essen unterstützt den Darm bei der Verdauung und kann Blähungen lindern.

4. Alkohol – es geht auch mal ohne

Hier ein Bier, dort ein Wein und schnell noch ein Verdauungsschnaps: Alkohol gehört für viele zu einem geselligen und entspannten Beisammensein dazu. Wenig entspannt ist dabei allerdings der Darm. Denn zu viel Alkohol schadet der Darmflora und bringt die Verdauung aus dem Takt. Und nicht nur das. Auch das Risiko für Darmkrebs steigt bei regelmäßigem Alkoholkonsum. Es lohnt sich also, auch mal dankend abzulehnen und alkoholfreie Tage einzulegen. Männer sollten maximal einen halber Liter Bier oder einen Viertelliter Wein (etwa 20 Gramm Alkohol) pro Tag trinken, Frauen nicht mehr als die Hälfte.

5. Angebrannte Speisen meiden

Auch mit angebrannten Speisen gehen viele zu sorglos um, schwarze Stellen werden oft mitgegessen. Doch diese enthalten krebserregende Substanzen, die vor allem das Risiko für Magen- und Dickdarmkrebs erhöhen, da sie bei der Verdauung dort am längsten "lagern". Beim Backen, Braten, Frittieren, Grillen und Toasten sollte man zu hohe Temperaturen daher vermeiden.

Tipp: Den sorglosen Umgang mit verbrannten Stellen überdenken und das Essen besser nur "vergolden".

6. Nikotin erhöht das Darmkrebsrisiko

Zigaretten stellen für die Darmgesundheit ebenfalls eine Gefahr dar, denn der Konsum von Tabak erhöht das Darmkrebsrisiko, wie der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) warnt. Der Zusammenhang sei zwar nicht so stark wie bei Lungenkrebs. Die vorliegenden Studienergebnisse würden jedoch ausreichen, um zur Senkung des Darmkrebsrisikos den Verzicht auf Zigaretten und andere Tabakprodukte zu empfehlen.

7. Fleisch auf dem Teller: große Mengen dem Darm zuliebe vermeiden

Auch das tägliche Stück Fleisch auf dem Teller ist für viele zur Gewohnheit geworden. Doch dem Darm machen große Mengen Fleisch zu schaffen. So betont die Deutsche Krebshilfe in ihrem Blauen Ratgeber zu Darmkrebs: "Wenn weniger Fleisch und Wurstwaren gegessen würden – und hier sind vor allem Männer angesprochen – ließen sich nach Experteneinschätzungen pro Jahr bis zu 10.000 Dickdarmkrebsfälle vermeiden." Besonders rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm und Wild) sowie gepökelte und geräucherte Wurstwaren werden als riskant eingestuft.

8. Fettiges Essen bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht

Vorsicht geboten ist auch bei zu viel Fett. So fanden Wissenschaftler heraus, dass eine zu fettreiche Ernährung die Darmflora aus ihrem sensiblen Gleichgewicht bringt. Ihr Fazit: Diese Veränderungen in der Darmflora spielen eine ganz entscheidende Rolle bei der ernährungsbedingten Entstehung von Darmkrebs. Eine weniger fettreiche Ernährung unterstützt somit die Darmgesundheit.

Die Empfehlungen zeigen: Jeder kann etwas für seinen Darm tun. Wer Risikofaktoren reduziert, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung Wert legt, sich genügend bewegt und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet, leistet einen wertvollen Beitrag für einen gesunden Darm.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsches Krebsforschungszentrum
  • Deutsche Krebshilfe
  • Eigene Recherche
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