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Italien: Gondel stürzt in die Tiefe – vier Tote bei Seilbahn-Unglück


Sekunden vor dem Gipfel beginnt das Grauen
Nur eine Gondel stürzt ab – deutsche Familie überlebt

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 18.04.2025 - 15:57 UhrLesedauer: 3 Min.
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Im Video: Einsatzkräfte retten Passagiere aus einer weiteren Gondel. (Quelle: t-online)
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Ein Ausflug in Süditalien endet in einer Tragödie, als eine Seilbahngondel abstürzt. Deutsche Urlauber überleben aber, da die Notbremse ihrer Gondel rechtzeitig greift.

Kurz vor dem Gipfel des Monte Faito endete ein Ausflug in Süditalien tödlich: Am Gründonnerstag riss ein Seil der Seilbahn bei Neapel – eine Gondel stürzte ab, mindestens vier Menschen starben. Deutsche Urlauber entkamen nur knapp dem Unglück.

Die Tragödie ereignete sich gegen 15 Uhr nahe der Küstenstadt Castellammare di Stabia. Eine der Gondeln war nur wenige Meter von der Bergstation entfernt, als plötzlich ein Kabel riss. Die Kabine raste laut Ermittlungen Hunderte Meter talwärts und schlug an einem Pfeiler auf. Der genaue Hergang muss aber noch geklärt werden.

Bremse der zweiten Gondel hält

Die Todesopfer im Alter zwischen 25 und 59 Jahren kommen nach Angaben der Bergwacht aus England, Italien und Israel. Ein weiterer Israeli liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus. Mehrere deutsche Touristen, die auf derselben Strecke in einer anderen Gondel saßen, kamen mit dem Schrecken davon: Die Notbremse ihrer Kabine hielt.

Sieben Deutsche aus der zweiten Gondel gerettet

Nach dem Fall gab es zu der verunglückten Gondel mehr als anderthalb Stunden keinen Kontakt. Wegen des schlechten Wetters – Regen, dichter Nebel und heftiger Wind – kamen die Rettungskräfte am Berg nur mit Mühe zur Absturzstelle durch. Schließlich wurden die Kabine und die Toten mehrere Hundert Meter unterhalb des Gipfels im Gestrüpp gefunden. Bei dem lebensgefährlich verletzten Touristen handelt es sich um einen 30 Jahren alten Israeli, der nun künstlich beatmet werden muss.

Bei einer anderen Gondel, die fast schon an der Talstation war, funktionierte die Notbremse. Etwa ein Dutzend Ausflügler konnten schließlich mehrere Meter nach unten abgeseilt werden. Der Tageszeitung "Corriere della Sera" waren darunter auch eine fünfköpfige deutsche Familie sowie zwei deutsche Studenten. Eine Studentin berichtete im Fernsehsender Rai, die Kabine sei plötzlich nach unten gesackt. Dann habe man längere Zeit in der Luft gehangen und auf Hilfe warten müssen. "Wir hatten große Angst."

Seilbahn nach Winterpause erst seit einer Woche in Betrieb

Der Chef der Seilbahn-Gesellschaft EAV, Umberto De Gregorio, äußerte sich erschüttert. Er betonte, dass das Unglück nicht auf die ungünstigen Wetterbedingungen zurückzuführen sei. Bei zu schlechtem Wetter werde der Betrieb immer durch eine automatische Sperre eingestellt. Dies sei am Donnerstag aber nicht geschehen.

Die Seilbahn auf den Monte Faito war nach der Winterpause erst seit einer Woche wieder in Betrieb. Vergangenes Jahr fuhren damit mehr als 100.000 Menschen. 1960 hatte sich dort schon einmal ein tödlicher Unfall ereignet. Damals kamen beim Absturz einer Gondel vier Menschen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt. 2021 steckte eine Kabine infolge eines Stromausfalls mit 31 Passagieren mehr als eine Stunde fest. Verletzt wurde niemand.

Bei einem anderen Seilbahnunglück in Italien im Mai 2021 kamen am Lago Maggiore 14 Menschen ums Leben. Damals riss kurz vor der Bergstation ebenfalls das Zugseil. Die Notbremse am Tragseil griff nicht, weil sie zuvor Störungen verursacht hatte und mit Klammern blockiert worden war. Die Gondel raste dann ebenfalls talwärts und schlug auf dem Boden auf.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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