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Was Ihr Puls über die Gesundheit sagt – und wie Sie ihn messen


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Was Ihr Puls über die Gesundheit sagt – und wie Sie ihn messen

Von t-online, mra, lk

Aktualisiert am 01.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Puls messen: Der Ruhepuls wird an der Innenseite des Handgelenks gemessen.Vergrößern des Bildes
Puls messen: Der Ruhepuls wird an der Innenseite des Handgelenks gemessen. (Quelle: mheim3011/getty-images-bilder)
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Der Puls rast oder das Herz schlägt bis zum Hals: Nicht nur bei Aufregung lässt sich unsere körperliche oder psychische Verfassung am Puls ablesen.

Pulsmessung bedeutet, dass man die durch die Arterien laufende Druckwelle des Blutes ertastet und und ihre Frequenz beschreibt. Als Ruhepuls (Die Herzfrequenz bei Ruhe), auch Normalpuls genannt, wird der Puls bezeichnet, den man im Zustand ohne körperliche Belastung messen kann.

Messtechnik: So messen Sie Ihren Ruhepuls

Zunächst sollten Sie mindestens fünf Minuten vor der Pulsmessung ruhig sitzen, denn bei Bewegung erhöht sich der Puls. Noch genauer wird die Messung, wenn man sie direkt morgens noch im Bett liegend durchführt. Am leichtesten lässt sich der Puls an der Innenseite des Handgelenks fühlen und zwar unterhalb des Daumens. So gelingt die Messung Ihres Puls: Legen Sie Zeige- und Mittelfinger fest auf die Ader am Handgelenk und der Puls lässt sich gut spüren.

Jetzt werden die Herzschläge pro Minute gezählt. Man kann auch die Schläge für 15 Sekunden zählen und dann mal vier rechnen oder für 30 Sekunden und den Wert verdoppeln. Exakter ist es jedoch, eine ganze Minute zu messen. Vor allem, wenn Sie bei jemand anderem den Puls messen, sollten Sie ebenfalls Ihre Finger, nicht aber den Daumen benutzen, denn der hat einen starken Puls. Das machen viele beim Pulsmessen falsch. Weil der Pulsschlag im Daumen sehr intensiv ist, könnten Sie durcheinander geraten, ob es sich um den Puls Ihres Gegenübers oder Ihren eigenen handelt.

Gut zu wissen: Der Ruhepuls lässt sich auch an anderen Arterien des Körpers bestimmen. Geeignet sind die Arterien am Hals (Halsschlagader), unter der Achsel, in der Leiste, am Innenknöchel oder in der Kniebeuge. Darüber hinaus lässt sich die Pulzfrequenz auch mithilfe eines Blutdruckmessgerätes feststellen. Wichtig: Beim Pulsmessen sollte immer die gleiche Arterie verwendet werden, damit die Messergebnisse vergleichbar sind.

Tabelle: Welcher Puls ist normal in welchem Alter?

Gesunde Erwachsene haben im Durchschnitt einen Ruhepuls von 60 bis 80 Schlägen in der Minute. Die meisten liegen mit ihrem Ruhepuls bei 72 bis 73 Schlägen.

  • Schlägt das Herz schneller, spricht man von einer Tachykardie
  • Schlägt das Herz langsamer, spricht man von einer Bradykardie

Wichtig: Diese Werte gelten nicht für Kinder! Je jünger das Herz ist, desto schneller ist der Herzschlag im Ruhezustand.

Außerdem ist der Ruhepuls abhängig von Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und Trainingsstand des Körpers. Sportler haben einen niedrigeren Ruhepuls.

Die nachfolgenden Durchschnittswerte können daher von Person zu Person abweichen:

Personengruppe Pulswert (Schläge pro Minute)
Babys bis 1 Jahr 129
1 – 3 Jahre 118 – 107
4 – 5 Jahre 96
6 – 11 Jahre 85
12 – 18 Jahre 77
Erwachsene 72 – 73

Bedenkliche Werte: Bei welchem Ruhepuls sollte man zum Arzt gehen?

Kurzfristig kann der Druck der Pulswellen (Pulsfrequenz) im Ruhezustand durch Fieber, Stress oder Flüssigkeitsmangel steigen. Pumpt der Herzmuskel das Blut dauerhaft mit mehr als 90 Schlägen pro Minute durch die Gefäße, sollte ärztlich untersucht werden, ob eine ernste Erkrankung dahintersteckt. Ein dauerhaft erhöhter Ruhepuls (Tachykardie) belastet zudem das Herz.

Neuere Studien zeigen, dass Menschen mit einem Ruhepuls ab 77 Pulsschlägen pro Minute bereits ein erhöhtes Herzinfarktrisiko haben. Ebenso steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu bekommen. Gesunde Erwachsene können ihren Ruhepuls durch regelmäßiges Ausdauertraining senken. Bei untrainierten Menschen ist dagegen ein Ruhepuls von unter 60 Schlägen pro Minute ein Warnsignal, zum Beispiel für eine Herzschwäche.

Unregelmäßigkeiten: Was ein unruhiger Puls bedeutet

Unregelmäßige Pulswellen sollten ebenfalls beobachtet werden. Denn ein unregelmäßig schlagendes Herz kann ein Hinweis auf eine Erkrankung, wie Vorhofflimmern, sein. Wenn das Herz nur ab und zu stolpert, zum Beispiel bei Stress, ist das normal. Häufigere Extraschläge oder Aussetzer sollten aber immer ärztlich abgeklärt werden, um Herzrhytmusstörungen auszuschließen. Per Elektrokardiogramm (EKG) wird überprüft, ob und wann das Herz aus dem Takt gerät.

Optimaler Trainingspuls: So können Sie ihn bestimmen

Sportler überprüfen gerne ihren Puls während des Trainings mithilfe einer Pulsuhr mit Handgelenkssensoren. Doch nicht nur mithilfe einer Uhr, sondern auch über einen Brustgurt kann die Pulsmessung erfolgen. Das Ergebnis ist meist genauer.

Sportwissenschaftlern zufolge gibt es für jeden einen optimale Herzfrequenz beim Training, auch Belastungspuls genannt. Er bezeichnet einen Pulsbereich, in dem der Sauerstofftransport und die Fettverbrennung besonders gut funktionieren. Der Trainingspuls berechnet sich aus der sogenannten maximalen Herzfrequenz. Sie bezeichnet den schnellsten Puls, den man unter Belastung überhaupt erreichen kann – das sind 220 Schläge. Als Faustregel gilt, dass der Maximalpuls bei 220 abzüglich Lebensalter liegt. Der optimale Trainingsbereich liegt dann bei 50 bis 75 Prozent dieses Maximalwertes.

Beispiel optimaler Trainingspuls:

  • Maximal erreichbarer Belastungspuls = 220 Pulswellen pro Minute
  • Alter: 45 Jahre
  • 220 - 45 = 175
  • 175 Schläge entsprechen dem Maximalpuls einer 45-jährigen Person
  • 50 bis 75 Prozent davon sind 88 bis 132 Schläge pro Minute

88 bis 132 Schläge pro Minute ergeben den optimalen Trainingspuls einer 45-jährigen Person.

Bei diesen Auffälligkeiten sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • bei einem dauerhaften Puls über 90 Schlägen pro Minute (bei Erwachsenen)
  • bei einem unregelmäßigen hohen Puls
  • bei einem erhöhten Puls mit Begleitsymptomen wie Unwohlsein, Luftnot, Brustschmerzen oder Schwindel
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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