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Schweinegrippe: Viele Todesfälle nach der Impfung sind reiner Zufall


Schweinegrippe
Viele Todesfälle nach der Impfung sind reiner Zufall

Inga Radel, dpa / AP

Aktualisiert am 17.11.2009Lesedauer: 3 Min.

Zur Furcht vor Schweinegrippe kommt nun die Furcht vor der Impfung gegen das H1N1-Virus. Mehr als drei Wochen nach dem Start der bislang größten deutschen Impfkampagne ist die Verunsicherung der Deutschen immer noch groß. Das liegt auch Meldungen über Todesfälle, die kurz nach der Impfung gegen die Schweinegrippe eingetreten sind. Ist die Impfung wirklich so gefährlich? Die Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen (Hessen), Susanne Stöcker, erklärt im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur, dass die meisten Todesfälle auf bestehende Erkrankungen zurückgehen und andere reiner Zufall sind.


Impfen oder nicht? Fünf Antworten zur Schweinegrippe-Impfung

Verstorbene waren schon vorher schwer krank

Frage: Es kursieren derzeit verschiedenste Zahlen über Todesfälle, die mit der Schweinegrippe-Impfung in Verbindung gebracht werden. Können Sie uns diesbezüglich aufklären?

Susanne Stöcker: "Es sind verschiedene Todesfälle gemeldet worden - nach Impfungen. Nur ist nicht zwangsläufig jedes Ereignis, was nach einer Impfung auftritt, verursacht durch die Impfung. Einiges wird - gerade wenn sehr viele Menschen geimpft werden - zufällig im zeitlichen Zusammenhang auftreten. In der Datenbank des Paul-Ehrlich-Instituts sind bis 21. November zwei Todesfälle gemeldet, die derzeit noch untersucht werden. Das ist einmal ein knapp zweijähriges Kind und dann noch eine 92-jährige Frau. In beiden Fällen lagen sehr schwere Vorerkrankungen vor; das Kind hatte einen ganz schweren Herzfehler. So dass wir jetzt auf das Ergebnis der Obduktion warten, um zu bewerten, ob möglicherweise nicht beide an ihrer Grundkrankheit gestorben sind."

Bis zu 27 zufällige Todesfälle pro Tag

Frage: Es sterben also immer wieder auch zufällig Menschen nach Impfungen?

Susanne Stöcker: "Wir haben beim Statistischen Bundesamt mal nachgefragt zur Todesfall- und Todesursachen-Statistik: Wenn eine Million Menschen repräsentativ aus der Bevölkerung geimpft würde, wäre auf Basis der Daten, die wir für 2007 bekommen haben, innerhalb von 24 Stunden mit 27 rein zufälligen Todesfällen zu rechnen. Insgesamt sterben in Deutschland pro Tag über 2000 Menschen."

Chronisch Kranke haben höheres Sterberisiko

Frage: Im Moment werden ja auch vor allem die chronisch Kranken geimpft. Ist bei denen die Wahrscheinlichkeit, zu sterben, nicht sowieso höher?

Susanne Stöcker: "Je schwerer die Krankheit ist, desto höher ist die Gefahr, dass der betreffende Mensch einfach an seiner Krankheit stirbt. Man möchte verhindern, dass diese Gefahr durch das Schweinegrippevirus noch verstärkt wird und impft ihn deswegen. Das heißt dann also nicht, dass die Impfung zum Tode geführt hat, sondern dass er trotz - aber nicht wegen - der Impfung gestorben ist."

Frage: Und je mehr Menschen sich impfen lassen, desto häufiger werden zufällig Todesfälle in Verbindung mit der Impfung auftauchen?

Susanne Stöcker: "Ja, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ganz viele Reaktionen und Ereignisse bis hin zum Tod zufällig im zeitlichen Zusammenhang auftauchen."

Keine Zweifel an Sicherheit des Impfstoffes

Frage: Für Sie besteht derzeit also keine Zweifel an der Sicherheit des Impfstoffs Pandemrix?

Susanne Stöcker: "Aufgrund der derzeit vorliegenden Daten ergibt sich kein Hinweis, dass man das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Pandemrix in irgendeiner Form ändern müsste. Das ist nach wie vor absolut positiv in Richtung zum Nutzen."

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