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Nachtschweiß ohne Fieber: Ursachen und wann ein Arztbesuch wichtig ist


Von harmlos bis ernst
Nachtschweiß ohne Fieber – welche Ursachen infrage kommen


Aktualisiert am 22.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Frau liegt im BettVergrößern des Bildes
Nachtschweiß muss nicht bedeuten, dass die Person auch Fieber hat. (Quelle: Kiwis/getty-images-bilder)

Fieber geht häufig mit nächtlichem Schwitzen einher. Doch was bedeutet es, wenn eine Person immer wieder unter Nachtschweiß leidet, ohne Fieber zu haben?

Im Rahmen eines fieberhaften Infekts ist starkes Schwitzen in der Nacht nichts Ungewöhnliches. Nachtschweiß kann aber auch ohne Fieber auftreten. Die Ursachen dafür sind vielfältig – sie können harmlos, aber auch ernst sein.

Was ist Nachtschweiß?

Gelegentliches leichtes nächtliches Schwitzen ohne Fieber kommt relativ häufig vor. Oft ist es schlichtweg Faktoren wie einer zu hohen Raumtemperatur, zu dicker Kleidung oder der falschen Bettdecke geschuldet. Auch scharfe Gewürze oder Alkohol am Vorabend können dazu führen, dass der Körper die Schweißproduktion ankurbelt – ebenso wie Albträume.

Schwitzen in der Nacht muss also nicht zwingend krankhaft sein. Ist es jedoch sehr ausgeprägt und ist keine harmlose Ursache erkennbar, könnte sich hinter dem Nachtschweiß (mit oder ohne Fieber) eine Erkrankung verbergen.

Nachtschweiß: Mehr als leichtes Schwitzen

Im Vergleich zu einem leichten Schwitzen ist "echter" Nachtschweiß meist deutlich stärker ausgeprägt: Betroffene schwitzen so sehr, dass sie Bettzeug und -kleidung mitunter mehrmals in der Nacht wechseln müssen. Übermäßiges Schwitzen (am Tag oder in der Nacht) bezeichnen Fachleute als Hyperhidrosis.

Nachtschweiß mit und ohne Fieber: Mögliche Ursachen

Zu möglichen Ursachen von Nachtschweiß – mit oder ohne Fieber – zählen unter anderem:

  • akute Infektionen, etwa eine Grippe oder pfeiffersches Drüsenfieber
  • lang anhaltende (chronische) Infektionen, etwa Tuberkulose, Borreliose oder Infektionen im Rahmen einer Aids-Erkrankung
  • Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Kollagenosen (bestimmte Bindegewebserkrankungen), Polymyalgia rheumatica (auch entzündliches Weichteilrheuma genannt)
  • bösartige Erkrankungen, etwa Leukämie, Lymphome (zum Beispiel Hodgkin-Lymphom), Karzinome
  • neurologische Krankheiten, etwa Parkinson, Epilepsie
  • Erkrankungen, die den Hormonstoffwechsel beeinflussen, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes mellitus
  • hormonelle Schwankungen, etwa in den Wechseljahren
  • Medikamente, zum Beispiel Antidepressiva, Steroide
  • Schlafapnoe
  • Drogenabhängigkeit und -entzug
  • Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) als eigenständiges Krankheitsbild

Bei einigen dieser Erkrankungen tritt zum Nachtschweiß häufig Fieber hinzu – etwa, wenn die Person eine Grippe hat. Auch im Rahmen mancher Krebserkrankungen kann Nachtschweiß mit Fieber einhergehen.

Nachtschweiß ohne Fieber kann nicht zuletzt auch psychische Ursachen haben und zum Beispiel bei starkem Stress oder als Anzeichen einer Angststörung auftreten.

Nachtschweiß: Wann zum Arzt?

Wenn eine Person ohne ersichtlichen Grund immer wieder unter Nachtschweiß leidet, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.

Eine zeitnahe Abklärung ist wichtig, wenn der Nachtschweiß mit weiteren Beschwerden einhergeht. Dazu zählen insbesondere Fieber und starker, ungewollter Gewichtsverlust (mehr als fünf Prozent des Körpergewichts innerhalb von sechs bis zwölf Monaten), aber auch Symptome wie Schmerzen, Durchfall oder Husten. Alleiniger Nachtschweiß ohne Fieber oder andere Beschwerden sollte ebenfalls ein Grund für den Arztbesuch sein, wenn er länger anhält.

Wichtiger Hinweis

Treten Fieber, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust kombiniert auf, kann dies auf eine sogenannte Begleitsymptomatik (B-Symptomatik) hinweisen, die etwa im Rahmen von Krebserkrankungen auftreten kann. Ein Beweis für Krebs ist diese Symptomkombination jedoch nicht, denn es können zahlreiche (meist harmlose) Ursachen dahinterstecken. Zur Sicherheit ist jedoch eine ärztliche Untersuchung empfehlenswert.

Nachtschweiß: Was macht der Arzt?

Um die mögliche Ursache für den Nachtschweiß einzugrenzen, wird die Ärztin oder der Arzt zunächst einige Fragen stellen. Zum Beispiel wird sie oder er wissen wollen,

  • seit wann die Beschwerden bestehen.
  • wie häufig der Nachtschweiß auftritt.
  • ob der Nachtschweiß mit oder ohne Fieber einhergeht.
  • ob die Person in den letzten Monaten unbeabsichtigt auffällig viel Gewicht verloren hat.
  • ob der Person weitere Beschwerden aufgefallen sind.
  • ob die Person bestimmte Medikamente einnimmt.

Je nach vermuteter Ursache können sich verschiedene Untersuchungen anschließen, etwa eine Blutuntersuchung. Lässt sich kein körperlicher Grund für einen Nachtschweiß ohne Fieber finden, haben die Beschwerden möglicherweise psychische Ursachen. In manchen Fällen lässt sich auch kein Auslöser für das nächtliche Schwitzen ermitteln: Es gibt Personen, die von Natur aus stärker schwitzen als andere.

Fazit

Hält Nachtschweiß mit oder ohne Fieber länger an, sollten dies Betroffene ärztlich abklären. Oft sind die Ursachen harmlos, Nachtschweiß kann aber auch durch verschiedene Erkrankungen hervorgerufen werden. Ein zeitnaher Arztbesuch ist vor allem wichtig bei Beschwerden wie Gewichtsverlust, Fieber und weiteren Symptomen wie etwa anhaltendem Husten oder Durchfall.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Ungewollte Gewichtsabnahme". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 15.4.2024)
  • "Night sweats". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 20.1.2024)
  • "Night sweats". Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 9.11.2023)
  • "Polymyalgia rheumatica". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V.: www.internisten-im-netz.de (Stand: 27.3.2023)
  • "Nachtschweiß". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Oktober 2021)
  • Füeßl, H., Middecke, M.: "Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung". Thieme, Stuttgart 2018
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