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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fortschreitende Schwerhörigkeit Otosklerose erkennen und behandeln
Ursache einer zunehmenden Schwerhörigkeit kann eine Otosklerose sein. Wie macht sie sich bemerkbar und welche Behandlung hilft?
Bei einer Otosklerose lässt das Hörvermögen allmählich immer weiter nach. Vor allem die tieferen Frequenzen werden dabei schlechter wahrgenommen. Paradoxerweise hören Betroffene in lauter Umgebung mitunter besser als ohne Lärm. Dieser Effekt hängt möglicherweise damit zusammen, dass die Hörfähigkeit in den tieferen Frequenzen nachlässt und störende Einflüsse gewissermaßen weggefiltert werden.
- Möglicher Hörsturz-Vorbote: Druck auf den Ohren durch Stress
Obwohl die Schwerhörigkeit im Laufe einer Otosklerose zunimmt, sprechen Betroffene oft auffallend leise. Das liegt daran, dass sie ihre eigene Stimme beim Sprechen häufig ungewöhnlich laut wahrnehmen.
Daneben kann eine Otosklerose mit weiteren Symptomen einhergehen. So treten etwa in der Hälfte der Fälle zusätzlich Ohrgeräusche (Tinnitus) auf. Eher selten kann es im Verlauf der Erkrankung auch zu Schwindel kommen. Ohrenschmerzen sind bei einer Otosklerose hingegen untypisch.
Häufig macht sich eine Otosklerose zuerst nur auf einem Ohr bemerkbar. Meist ist im weiteren Verlauf jedoch auch das andere Ohr von der zunehmenden Schwerhörigkeit betroffen.
Otosklerose: Was sind die Ursachen?
Bei Menschen mit Otosklerose ist der Knochenstoffwechsel im Felsenbein und dort vor allem im Bereich des Innenohrs und des im Mittelohr liegenden Steigbügels verändert. Dadurch kommt es zu überschießenden Verknöcherungen, die verhindern, dass die Gehörknöchelchen normal schwingen können. Das ist jedoch nötig, damit das Ohr Schallwellen weiterleiten kann und das Hörvermögen unbeeinträchtigt ist.
Was genau den veränderten Knochenstoffwechsel verursacht, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich tragen mehrere Faktoren dazu bei, dass sich eine Otosklerose entwickelt, wie zum Beispiel:
- Vererbung: Bei etwa jedem zweiten Betroffenen gibt es weitere Fälle in der Familie.
- Virusinfektionen (wie Masern)
- Autoimmunerkrankungen
- hormonelle Einflüsse (wie etwa während einer Schwangerschaft)
Otosklerose: Wie häufig kommt sie vor?
Statistisch gesehen kommt eine Otosklerose bei etwa 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung vor, wobei Frauen ungefähr doppelt so oft betroffen sind wie Männer.
Die knöchernen Veränderungen im Ohr schreiten bei einer Otosklerose nur langsam voran. Häufig macht sich die Erkrankung erstmals zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr durch Symptome bemerkbar.
Otosklerose behandeln: Was hilft?
Bislang lässt sich eine Otosklerose nicht ursächlich behandeln. Daher zielt die Therapie vor allem darauf ab, das beeinträchtigte Hörvermögen zu verbessern. Anfangs lässt sich der Hörverlust mit einem Hörgerät ausgleichen. Das kann jedoch nicht verhindern, dass sich die Schwerhörigkeit im Laufe der Otosklerose langsam verschlimmert. Daher ist es wichtig, dass Betroffene regelmäßige Hörtests in ihrer HNO-ärztlichen Praxis wahrnehmen.
Lässt sich das Hörvermögen bei einer Otosklerose nicht ausreichend durch Hörgeräte verbessern oder ist die Erkrankung bereits stark fortgeschritten, empfiehlt der Arzt oder die Ärztin möglicherweise einen operativen Eingriff. Bei starker Schwerhörigkeit kann etwa ein Cochlea-Implantat infrage kommen.
Eine andere Möglichkeit bei fortgeschrittener Otosklerose ist eine Stapedotomie. Bei dieser Operation ersetzt die Ärztin oder der Arzt einen Teil des Steigbügels durch eine Prothese (sogenannte Stapesplastik). Etwa neun von zehn Betroffenen können nach dem Eingriff wieder dauerhaft besser hören.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 28.8.2024)
- "Otosklerose". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 3.6.2024)
- "Otosclerosis". Online-Informationen der National Library of Medicine: medlineplus.gov (Stand: 2.5.2024)
- "Otosclerosis". Online-Informationen des National Institute on Deafness and Other Communication Disorders: www.nidcd.nih.gov (Stand: 16.3.2022)