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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kleine Wunden versorgen Welche Hausmittel die Wundheilung fördern können
Ob bei einem Schnitt oder einem Kratzer: Bestimmte Hausmittel können dabei helfen, die Heilung kleiner Wunden zu unterstützen.
Der Körper verfügt über gute Selbstheilungskräfte und Reparaturmechanismen. Kleinere Verletzungen heilen nach ein paar Tagen in der Regel komplikationslos von selbst ab. Eine gute Wundpflege unterstützt diesen Prozess und hilft, das Narbenrisiko zu senken. Neben der klassischen Wundsalbe können Hausmittel den Heilungsprozess unterstützen.
Hausmittel nur bei kleinen Wunden nutzen
Kleine, akute Alltagsverletzungen sind meist unkompliziert. Einen Kratzer bei der Gartenarbeit oder einen Schnitt beim Gemüseschneiden lassen sich beispielsweise in der Regel gut ohne ärztliche Hilfe Hause versorgen. Anders sieht das bei größeren Verletzungen aus. Ärztlich untersucht werden sollten:
- tiefere Wunden
- Wunden, die stark oder immer wieder bluten
- Wunden, die stark schmerzen oder pochen
- gerötete, geschwollene Wunden
- Wunden, die stark nässen oder gelbliches Sekret (Eiter) bilden
- Wunden, die unangenehm riechen
- verschmutzte Wunden
- Wunden in Nähe der Augen, am Hals oder des Intimbereichs
- Wunden, die durch einen Tierbiss entstanden sind
- Wenn kein Tetanus-Schutz besteht
- Wunden, die von Fieber begleitet sind
Die richtige Erstversorgung bei Wunden
Die klassische Erstversorgung bei Wunden ist Pflicht: Reinigen, Desinfizieren, Schützen. Reinigen sollten Sie die Wunde am besten mit kaltem Wasser. Es ist nicht nur schnell zur Hand, sondern betäubt sanft und bewirkt, dass sich die Gefäße zusammenziehen. Schmerzen und Blutungen lassen nach. Anschließend erfolgt die Desinfektion über ein Wunddesinfektionsmittel.
Der Wundschutz wird in der Regel über eine dünn aufgetragene Wundsalbe sowie ein Pflaster gewährleistet. Die Wundsalbe fördert den Heilungsprozess, indem sie die Haut feucht und geschmeidig hält und mithilfe antiseptischer Wirkstoffe Infektionen vorbeugt. Das Pflaster schützt die Wunde vor Reibung, Druck, unbedachtem Kratzen und Verunreinigungen. Außerdem sorgt ein Pflaster dafür, dass die Wundsalbe nicht wieder abgetragen wird.
Honig zur Wundpflege – darauf ist zu achten
Wer keine Wundsalbe zur Hand hat, kann es mit Honig als Hausmittel zur Wundversorgung versuchen. Honig ist ein beliebtes Hausmittel zur Wundbehandlung zu Hause, da ihm entzündungshemmende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften zugeschrieben werden. Zum Einsatz kommen sollte Honig allerdings erst, wenn die Wunde bereits zu heilen begonnen hat. Honig kann den Heilungsweg begleiten: Das feuchte Milieu hilft, Narben zu reduzieren und unterstützt die Regeneration der Haut.
Wichtig: Das Pflaster und den Wundschutz ein- bis zweimal am Tag erneuern, um einem möglichen Bakterienwachstum entgegenzuwirken. Die Wundversorgung mit Honig ist nur bei kleinen, oberflächlichen und bereits angeheilten Wunden geeignet.
Wer Honig auf die frische Wunde geben möchte, sollte medizinischen Manuka-Honig aus der Apotheke wählen. Bei diesem ist nicht nur gewährleistet, dass er die desinfizierenden und wundheilenden Wirkstoffe in ausreichender Menge enthält – darunter der Wirkstoff Methylglyoxal (MGO).
Auch spezielle Reinheits- und Sicherheitsanforderungen sind erfüllt – was das Infektionsrisiko senkt. In Studien ist die antibakterielle Wirkung des Manuka-Honigs bei äußerlicher Anwendung zur Wundheilung gut belegt. In Krankenhäusern wird speziell aufbereiteter und sterilisierter Manuka-Honig teilweise als natürliches Antibiotikum zur Behandlung von größeren Brandwunden eingesetzt.
Natürlicher Wundschutz mit Kokosöl
Ein weiteres Hausmittel bei der Wundpflege ist Kokosöl. Kokosöl wird eine sanfte, mikrobielle Wirkung zugesagt. Auch wirkt es bei kleinen Wunden befeuchtend und hautschützend. Dünn aufgetragen legt es sich wie ein Schutzfilm über die Haut. Kokosöl sollte nicht auf offene, blutende oder nässende Wunden aufgetragen werden. Es eignet sich – ebenso wie Honig – vor allem für Verletzungen, die bereits etwas angeheilt sind.
Da Kokosöl meist kaltgepresst ist, sind Keime nicht ganz auszuschließen. Für eine frische Wunde ist das ungünstig. Kokosöl daher auf Wunden anwenden, die bereits oberflächlich verschlossen sind. Hat sich bereits eine leichte Wundkruste gebildet, hilft Kokosöl, den Wundbereich geschmeidig zu halten. Auch kann das Öl unter Umständen heilungsbedingten Juckreiz lindern helfen. Pflaster und Kokosöl für die Wundpflege regelmäßig erneuern.
Hausmittel Vaseline bei kleinen Wunden
Vaseline wird von manchen Menschen beim Wandern gerne genutzt, um Wundreiben am Fuß zu reduzieren und Blasen vorzubeugen. Sie kann aber auch als Hausmittel bei Wunden verwendet werden
Auch für Vaseline gilt: Dünn auftragen, damit die Wunde atmen kann und Keime sich nicht unter einer dicken Schicht vermehren. Vaseline hat einen hautschützenden Effekt und kann, ebenso wie Kokosöl, Scheuern und Reibung der Wunde durch das Pflaster etwas abmildern. Auch Vaseline sollte als Hausmittel nur bei kleinen Wunden Anwendung finden.
Das gilt ebenso für feuchtigkeitsspendendes Aloe-vera-Gel und antiseptische Zinksalbe. Die Wunde einmal am Tag neu versorgen. Gut zu wissen: Zinksalbe wirkt austrocknend. Das macht sie für Wunden interessant, die mehr Wundsekret bilden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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