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Plötzliches Nasenbluten aus einem Nasenloch: Ursachen und was hilft


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Erste Hilfe
Plötzliches Nasenbluten aus einem Nasenloch? Was hilft


Aktualisiert am 10.06.2024Lesedauer: 4 Min.
Mann mit Nasenbluten auf dem SofaVergrößern des Bildes
Bei Nasenbluten ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. (Quelle: Antonio_Diaz/getty-images-bilder)

Nasenbluten kann harmlos, aber auch bedrohlich sein. Was zu tun ist, wenn es plötzlich aus einem Nasenloch blutet und wann ein Arztbesuch fällig ist.

Ob Kinder, Erwachsene oder ältere Menschen: Nasenbluten kommt in allen Altersgruppen vor. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist mindestens einmal im Leben davon betroffen. Meist blutet es aus einem Nasenloch, es können aber auch beide Nasenlöcher gleichzeitig betroffen sein.

Plötzliches Nasenbluten aus einem Nasenloch (oder aus beiden Nasenlöchern) ist oft harmlos und lässt sich selbst stoppen. Seltener steckt ein Notfall dahinter – und dann ist schnelles Handeln wichtig.

Schon gewusst?

Der Fachbegriff für Nasenbluten lautet Epistaxis.

Nicht den Kopf in den Nacken legen

Viele legen bei Nasenbluten intuitiv den Kopf in den Nacken, damit nicht noch mehr Blut aus der Nase läuft. Das ist jedoch falsch: Denn dadurch fließt das Blut über den hinteren Rachenbereich in die Speiseröhre und den Magen. Dies kann zum einen Übelkeit und Erbrechen auslösen. Zum anderen kann Blut in die Atemwege gelangen, was vor allem dann gefährlich ist, wenn die betroffene Person bewusstlos ist.

Was Sie stattdessen tun können und welche Ursachen plötzliches Nasenbluten aus einem Nasenloch hat, lesen Sie in den nächsten Kapiteln.

Wie plötzliches Nasenbluten entsteht

Dass Nasenbluten häufiger vorkommt, hat einen Grund: Unter der Nasenschleimhaut – vor allem im vorderen Bereich der Nase – befinden sich viele feine Gefäße. Diese werden relativ leicht verletzt, sodass sie bluten. Schon ein kräftiges Schnäuzen kann so unter Umständen zum plötzlichen Nasenbluten aus einem Nasenloch führen.

Manchmal sind Blutungen auf einen Auslöser zurückzuführen, der den ganzen Körper betrifft – zum Beispiel eine Gerinnungsstörung. Meist liegt die Ursache für Nasenbluten jedoch direkt im Nasen-Rachen-Raum, etwa bei einer Verletzung.

Vor allem der vordere Nasenabschnitt, in dem zahlreiche kleine Blutgefäße aufeinandertreffen (Locus Kiesselbachi), ist besonders anfällig. Seltener entsteht eine Blutung im hinteren Bereich der Nase. Ob es nur aus einem Nasenloch oder aus beiden Löchern blutet, ist von der Ursache der Blutung abhängig.

Welche Ursachen für Nasenbluten infrage kommen, lesen Sie im nächsten Kapitel.

Ursachen für plötzliches Nasenbluten

Oft entsteht plötzliches Nasenbluten ohne einen ersichtlichen Grund. Kommt es nur gelegentlich vor, ist das (bei leichten Blutungen und ohne weitere Beschwerden) kein Problem – tritt es hingegen immer wieder auf, sollte es unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

In vielen Fällen ist Nasenbluten harmlos. Besonders häufig entsteht es schlichtweg durch Bohren in der Nase oder zu starkes Schnäuzen. Auch eine trockene oder beschädigte Nasenschleimhaut – etwa durch eine Erkältung oder eine andere akute Infektionskrankheit, eine Allergie oder trockene Luft – kann Nasenbluten begünstigen.

Zu weiteren möglichen Ursachen von plötzlichem Nasenbluten zählen unter anderem:

  • die längerfristige Anwendung von abschwellenden Nasensprays
  • Verletzungen an der Nase (zum Beispiel ein Nasenbeinbruch), etwa durch einen Schlag
  • Fremdkörper in der Nase, etwa, wenn sich ein Kind einen Gegenstand (Erbse, Plastikteile …) in die Nase steckt
  • Gerinnungshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS), Phenprocoumon oder Clopidogrel
  • Störungen der Blutgerinnung, zum Beispiel durch Hämophilie (Bluterkrankheit), Thrombozytopenie (verminderte Zahl an Blutplättchen), Von-Willebrand-Syndrom, Leberversagen
  • Krümmung der Nasenscheidewand
  • gut- und bösartige Tumoren des Nasen-Rachen-Raums, Leukämie (selten)
  • Drogenkonsum (Schnupfen von Kokain)
  • Gefäßfehlbildungen, etwa durch Erkrankungen wie Morbus Osler
  • Operationen oder Untersuchungen im Bereich des Nasen-Rachen-Raums

Vermutlich kann auch ein zu hoher Blutdruck Nasenbluten begünstigen. Ob ein unmittelbarer Zusammenhang zu Bluthochdruck besteht, ist jedoch nicht eindeutig belegt.

Bestimmte Personengruppen leiden eher unter Nasenbluten. Dazu gehören vor allem Kinder, da ihre Blutgefäße leichter verletzt werden können. Zudem besteht bei ihnen eher die Gefahr, dass sie sich Fremdkörper in die Nase stecken, sodass es zu Blutungen in einem Nasenloch kommt. Ältere Personen haben ebenfalls häufiger Nasenbluten. Ebenso Schwangere: Ihre Nase blutet leichter, weil die Nasenschleimhaut in der Schwangerschaft besser durchblutet ist.

Blutung aus einem Nasenloch: Was hilft?

Bei einer plötzliche Blutung aus einem Nasenloch oder aus beiden Nasenlöchern sollte man zunächst Ruhe bewahren. Handelt es sich um ein Kind, ist es besonders wichtig, beruhigend auf es einzuwirken.

In den meisten Fällen lässt sich Nasenbluten mit drei Maßnahmen gut selbst behandeln, in dem Betroffene

  • sich gerade und leicht vorgebeugt hinsetzen,
  • die Nasenflügel mit den Fingern zusammendrücken und
  • den Nacken kühlen.

Durch eine gerade, leicht vorgebeugte Haltung fließt das Blut aus der Nase und nicht in die Speiseröhre oder die Atemwege. Blut im Mundraum sollten Betroffene ausspucken.

Um die Blutung zu stoppen, hilft es, die Nasenflügel mit den Fingern zusammenzudrücken und währenddessen durch den Mund zu atmen – bei Kindern für höchstens bis zu 10, bei Erwachsenen bis zu 15 Minuten lang.

Eine Blutung wird verringert, wenn sich die Blutgefäße zusammenziehen. Daher kann ein in ein Tuch gewickeltes Kühlpack oder ein in kaltes Wasser getauchtes, ausgewrungenes Tuch helfen, das in den Nacken gelegt wird.

Sollte die Blutung trotzdem nicht aufhören, reichen solche Maßnahmen nicht mehr aus. Und auch, wenn zusätzlich bestimmte Beschwerden auftreten, ist ärztlicher Rat gefragt. Was dann zu tun ist, lesen Sie im nächsten Kapitel.

Plötzliches Nasenbluten: Wann zum Arzt?

Umgehende ärztliche Hilfe ist nötig, wenn:

  • die Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht geholfen haben und die Blutung nicht zu stoppen ist
  • die Blutung sehr stark ist (Bei Babys und kleinen Kindern auch schon bei einer mittelstarken, nicht zu stoppenden Blutung)
  • die Nase verletzt ist
  • das Blut vor allem den Rachen hinunterfließt, anstatt vorne aus der Nase zu laufen (ein Anzeichen dafür, dass sich die Blutung vermutlich im hinteren Bereich der Nase befindet)
  • nach einer Verletzung helle Flüssigkeit aus der Nase läuft (es könnte sich um Hirnflüssigkeit handeln)
  • die Person vor Kurzem am Kopf, an der Nase oder den Nebenhöhlen operiert worden ist
  • zusätzlich Beschwerden wie Schwindel, Atemnot oder Bewusstlosigkeit auftreten

Alarmieren Sie dann umgehend den Rettungsdienst (112) oder gegebenenfalls den ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117). Halten Sie die Nasenflügel gedrückt, bis ärztliche Hilfe eintrifft.

Auch Nasenbluten, das sich zwar stoppen lässt, aber immer wieder auftritt, sollte abgeklärt werden. Eine erste Anlaufstelle kann die kinder- oder hausärztliche Praxis oder direkt die HNO-Ärztin oder der HNO-Arzt sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Nasenbluten". Online-Informationen des Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 8.3.2024)
  • "Nasenbluten". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 28.2.2024)
  • "Nosebleeds". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 13.9.2022)
  • "Epistaxis". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Oktober 2020)
  • "Nasenbluten". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 1.7.2019)
  • Beck, R.; Sorge, M.; Schneider, A.; Dietz, A.: "Therapiekonzepte der Epistaxis in Praxis und Klinik". Deutsches Ärzteblatt, Jg. 115, Vol. 1-2, pp. 15-22 (2018)
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