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Durchbruch in Australien: Forscher finden Ursache von Plötzlichem Kindstod


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Durchbruch in Australien
Forscher finden Ursache von Plötzlichem Kindstod


Aktualisiert am 17.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Schlafendes Baby: Der Plötzliche Kindstod galt lange als ein Rätsel. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Schlafendes Baby: Der Plötzliche Kindstod galt lange als ein Rätsel. (Symbolbild) (Quelle: kieferpix/getty-images-bilder)
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Es ist der Albtraum aller Eltern: Das Baby wacht nicht wieder auf. Australische Wissenschaftler haben jetzt offenbar das Mysterium um den Plötzlichen Kindstod entschlüsselt und wollen so Leben retten.

Im Jahr 2020 starben in Deutschland 84 Babys am sogenannten Sudden Infant Death Syndrome (SIDS), zu Deutsch: Plötzlicher Kindstod. Gesunde Kinder sterben im Schlaf. Bislang gab es dafür keine Erklärung. Nun haben australische Forscher offenbar den Mechanismus dahinter entschlüsselt. Ihre Studie wurde im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht.

Blutproben als Schlüssel

Untersucht wurden getrocknete Blutproben von 67 Babys, die im Alter von einer Woche bis zu zwei Jahren am Plötzlichen Kindstod verstarben. Die Forscher verglichen sie mit denen anderer Kinder.

Das Ergebnis: Bei den verstorbenen Babys war die Aktivität eines bestimmten Enzyms signifikant niedriger als bei gesunden Kindern oder solchen, die an anderen Ursachen gestorben waren.

Auch das Baby der Studienleiterin starb

Das Enzym mit dem Namen Butyrylcholinesterase (BChE) ist vor allem für die Kommunikation im Gehirn wichtig. Eine zu geringe Aktivität könnte dazu führen, dass das Kind nicht aufwacht, wenn im Schlaf die Atmung aussetzt. Das würde auch erklären, warum der Plötzliche Kindstod im Schlaf auftritt.

Die Leiterin der Studie, Dr. Carmel Therese Harrington vom Kinderkrankenhaus Westmead in Sydney, verbindet eine besondere Geschichte mit ihrer Forschung. Vor 30 Jahren verlor sie ihren Sohn an die Krankheit. Damals arbeitete sie noch als Anwältin. Als einige Jahre später auch das Kind einer Freundin dem Plötzlichen Kindstod zum Opfer fiel, beschloss sie, sich der Forschung zu diesem Thema zu widmen. So beschreibt Harrington es in ihrem Crowdfunding-Aufruf.

Screening-Test könnte Risiko-Babys identifizieren

Die Erkenntnisse der Biochemikerin und ihres Teams sollen nun künftig Babys vor dem Plötzlichen Kindstod schützen. So könnten in Zukunft Säuglinge identifiziert werden, deren Risiko erhöht ist. Dazu könnte das Enzym BChE als Biomarker genutzt werden und eine Art Screening-Test entwickelt werden. So könnten Risikobabys besser geschützt werden.

Eine wichtige Botschaft hat Harrington an die Eltern, die ihr Kind an den Plötzlichen Kindstod verloren haben: "Sie wissen nun, dass es nicht ihre Schuld war."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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