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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Diarrhoe Durchfall-Stopper machen alles nur schlimmer
Durchfall ist ein äußerst unangenehmes Magen-Darm-Leiden. Vor allem auf Reisen oder am Arbeitsplatz möchte man sich den ständigen Gang zur Toilette lieber verkneifen. Schnell wird da zur Tablette gegriffen. Doch auf Dauer ist das ein großer Fehler, der nicht nur den Darm schädigen kann. Was Durchfall-Stopper im Körper bewirken und welche Hausmittel besser gegen die Beschwerden helfen.
Viele Medikamente bekämpfen die Ursache nicht
Wer plötzlich mit Durchfall zu kämpfen hat, braucht schnelle Hilfe. Diese versprechen zahlreiche Medikamente aus der Apotheke. Das Problem dabei ist aber, dass die meisten Tabletten nur die Symptome lindern. Der Wirkstoff Loperamid beispielsweise, der in vielen Durchfall-Medikamenten enthalten ist, unterdrückt lediglich die Darmtätigkeit. Die eigentliche Ursache der Darmerkrankung, wie etwa eine bakterielle Infektion oder Lebensmittelvergiftung, bekämpft er nicht.
Durchfall-Stopper können Darm und Nieren schaden
Gerade bei akutem Durchfall versucht der Körper, sich von den Erregern zu befreien. Wer jetzt den Darm lahmlegt, verhindert, dass dieser die Keime bekämpfen und ausscheiden kann. Auf diese Weise kann der verlängerte Kontakt mit den Erregern den Darm sogar schädigen - und nicht nur das: Häufig bilden die Durchfallerreger sogenannte Enterotoxine. Das sind Giftstoffe, die Nierenschäden und Bluthochdruck herbeiführen können. Breiten sich die Bakterien weiter ungehindert aus, gelangen sie sogar ins Blut wandern und dadurch weitere Organe schädigen. Wichtige Anzeichen für solch eine Blutinfektion sind Fieber und eine schnelle, flache Atmung.
Aber auch Antibiotika, die die Bakterien bekämpfen, sollten nicht ohne vorherige ärztliche Untersuchung eingenommen werden. Denn auch sie können dazu beitragen, dass sich Giftstoffe im Darm bilden, die sich im Körper ausbreiten. ´
Suppen und Äpfel lindern die Beschwerden
Das wichtigste bei einer Durchfall-Erkrankung ist, den Flüssigkeit- und Salzverlust auszugleichen. Dazu bedarf es keiner Medikamente, sondern ausreichend Wasser, einem halben Teelöffel Salz und fünf Teelöffeln Traubenzucker. Diese Mischung stabilisiert den Elektrolythaushalt. Auch salzhaltige Suppen, Bananen und geriebene Äpfel helfen gegen die Beschwerden. Die im Obst enthaltenen Ballaststoffe binden Flüssigkeit und stärken die Darmflora gegen die schädlichen Keime. Auf Milch und blähende oder fettige Nahrungsmittel sollten Sie hingegen verzichten, bis sich Magen und Darm wieder beruhigt haben.
Bei Fieber und Blut im Stuhl sofort zum Arzt
Bessern sich die Beschwerden aber nicht und kommen zum Durchfall auch Übelkeit, Fieber, Gelenkschmerzen und blutiger Stuhlgang hinzu, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Er kann die genaue Ursache der Beschwerden klären und gezielt Infusionen und spezielle Antibiotika verabreichen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.