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Verstopfung: Stuhlgang drückt, aber kommt nicht – Lösung


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Stuhlgang drückt, aber kommt nicht
Verstopfung: Das können Sie dagegen tun


Aktualisiert am 31.05.2024Lesedauer: 4 Min.
Verstopfung: Sie kann viele Ursachen haben - und nicht immer ist die Ernährung schuld.Vergrößern des Bildes
Verstopfung: Sie kann viele Ursachen haben – und nicht immer ist die Ernährung schuld. (Quelle: Larisa Stefanuyk/getty-images-bilder)

Lange Toiletten-Sitzungen ohne Erfolg sind vielen Menschen bekannt. Lesen Sie hier, was gegen Verstopfung hilft und wann Sie besser zum Arzt gehen sollten.

Wie oft man Stuhlgang hat, ist individuell verschieden. Von dreimal am Tag bis dreimal in der Woche ist alles normal. Schwierig wird es, wenn der Stuhlgang drückt, aber nicht kommt. Dann liegt meist eine Verstopfung vor. Was Sie in einem solchen Fall tun können.

Verstopfung: Diese Symptome können auftreten

Bei einer Verstopfung, auch Obstipation genannt, ist die Darmentleerung erschwert. Experten sprechen von einer Verstopfung, wenn Betroffene weniger als zweimal pro Woche Stuhlgang haben.

Wird der Darm über mehrere Tage kaum bis gar nicht entleert, staut sich der Kot im Enddarm an. Je länger er darin verbleibt, desto mehr Wasser wird ihm entzogen. In der Folge wird der Stuhl immer härter. Dieser Kot-Stau führt außerdem dazu, dass Gase nur noch erschwert entweichen können. Typische Merkmale einer Verstopfung sind daher, dass:

  • der Darm seltener entleert wird, als gewohnt
  • die ausgeschiedene Stuhlmenge geringer ist, als gewohnt
  • die Stuhlentleerung nur unter Anstrengung möglich ist (beispielsweise heftiges Pressen)
  • der Stuhlgang härter ist, als gewohnt
  • man das Gefühl hat, der Darm wurde nur unvollständig entleert
  • man das Gefühl hat, der Darm ist blockiert

Begleitend kann es zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit und Blähungen kommen. Auch eine tastbare Ansammlung von Stuhl im Darm ist möglich.

Bei chronischer Obstipation sollten Sie zum Arzt

Treten über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten zwei oder mehr der genannten Symptome auf, sprechen Mediziner von einer chronischen Verstopfung. Dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Denn eine Verstopfung birgt auch immer gewisse Risiken.

Zum Beispiel ist es bei Veranlagung möglich, dass durch starkes Pressen Hämorrhoiden entstehen. Auch steigt das Risiko für Stuhlinkontinenz, Analfissuren (Verletzungen in der Schleimhaut des Analkanals) oder einen sogenannten Mastdarmvorfall, auch Rektumprolaps (Ausstülpung des Mastdarms aus dem After) genannt. Mehr zu den Folgen von Verstopfungen finden Sie in diesem Artikel.

Gut zu wissen

Um Hämorrhoiden, Analfissuren oder andere Verletzungen am Anus (Darmausgang), Rektum (Mastdarm) und Dickdarm festzustellen, nutzen Fachärzte eine sogenannte Anoskopie, Rektoskopie oder Koloskopie. Dabei wird ein mit einer kleinen Kamera ausgestattetes Endoskop über den After in den Darm eingebracht.

Ebenfalls zu Warnzeichen, mit den Sie zum Arzt gehen sollten, gehören Blut im Stuhl, starke Schmerzen sowie langanhaltende Blähungen.

Mögliche Ursachen einer Verstopfung

Häufig finden sich die Gründe für eine Verstopfung im Lebensstil: Eine ungünstige Ernährung mit zu wenig Ballaststoffen und Flüssigkeit, spielt eine große Rolle – vor allem, wenn Sie sich gleichzeitig zu wenig bewegen.

Aber nicht immer ist das Essen schuld an der Verstopfung. Auch ernste Krankheiten können der Auslöser sein. Dazu gehören etwa:

  • Schilddrüsenleiden
  • psychische Ursachen wie Depressionen, Magersucht, Stress
  • Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Diabetes
  • Darmkrebs
  • gastrointestinale Motilitätsstörung (Bewegungsstörungen) etwa durch Reizmagen oder Reizdarm

Zudem wirken sich bestimmte Medikamente auf die Darmtätigkeit aus. Dazu gehören beispielsweise Medikamente gegen Gemütsstörungen, eine überaktive Blase oder starke Schmerzen. Funktionsstörungen oder Schäden am Schließmuskel sind ebenfalls möglich. Um die Ursache für die Verstopfung herauszufinden, sollten die Betroffenen zum Arzt gehen – auch wenn es unangenehm ist, über das Problem zu sprechen.

Daneben ist es wichtig, dass Sie aktiv auf Ihren Stuhldrang achten. Denn auch das Ignorieren oder Unterdrücken des natürlichen Stuhldranges kann langfristig zu Verstopfungen führen. Haben Sie das Gefühl auf die Toilette zu müssen, sollten Sie dem nachgehen.

Stuhlgang drückt, aber kommt nicht: Das können Sie tun

Kommt es durch eine ungünstige Lebensweise zu Verstopfung, können Sie selbst einiges dagegen tun. Wichtig ist:

  • auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten (1,5 bis 2 Liter täglich)
  • sich regelmäßig zu bewegen
  • sich ballaststoffreich zu ernähren (viel Vollkorn, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten)

Im Akutfall können zudem Quellmittel wie Floh- und Leinsamen oder Weizenkleie helfen sowie Trockenobst wie Feigen, Datteln, Pflaumen und Rosinen. In Verbindung mit Quellmitteln müssen Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, mehr dazu, erfahren Sie hier. Auch die Sitzhaltung kann dazu beitragen, die Darmentleerung zu erleichtern. Welche Haltung dabei am besten ist, erfahren Sie hier.

Zu guter Letzt kann auch eine kleine Bauchmassage vor dem Aufstehen und ein Glas Wasser oder Saft die Darmtätigkeit unterstützen.

Stopfende Lebensmittel meiden

Andererseits gibt es Lebensmittel, die eine Verstopfung fördern können. Dazu zählen Eier und Reis, aber auch Fertiggerichte und Chips. Auch Fleisch kann den Verdauungsprozess verlangsamen – was zu Verstopfung führen oder sie verschlimmern kann. Weitere Lebensmittel, die bei übermäßigem Verzehr zu Verstopfung führen können, finden Sie hier.

Vorsicht bei Abführmitteln

Bei Abführmitteln ist Vorsicht geboten, denn sie können den Darm träge machen, da er sich an die Unterstützung von außen gewöhnt. Sie sollten nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, ohne dass ein Arzt die Ursache der Verstopfung untersucht hat.

Osmotische Abführmittel wie Milchzucker oder der Wirkstoff Macrogol erhöhen den Wassergehalt im Stuhl dadurch, dass dem Körper das Wasser entzogen wird. Diese sanften Wirkstoffe können Experten zufolge auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Aber auch hier sollte die Wahl des Präparates sowie die Länge der Einnahme mit einem Arzt besprochen werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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