Gesundheit Zungenbrennen ist nicht immer harmlos
Das kennt jeder: Nach dem Genuss von Ananas oder Kiwi brennt und kribbelt es auf der Zunge. Nach wenigen Minuten ist das unangenehme Gefühl aber verschwunden. Tritt das Brennen unabhängig vom Essen auf und äußert es sich sogar als Schmerz, kann auch eine Krankheit dahinterstecken.
Funktionsstörung der Speicheldrüsen
Eine brennende, schmerzende Zunge kann beispielsweise auf eine angeborene Funktionsstörung der Speicheldrüsen hinweisen. "Bei Menschen mit dem sogenannten Sjögren-Syndrom greifen die körpereigenen Abwehrzellen Schleimhautdrüsen wie die Speicheldrüsen an, so dass ihre Produktion nach und nach versiegt", erklärt Leif Erik Walther vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Frauen ab 40 betroffen
In der Folge könne es zu Mundtrockenheit, Missempfindungen der Zunge und häufigen Entzündungen im Mundraum kommen. Das Sjögren-Syndrom betrifft vor allem Frauen ab 40. Nicht selten leiden Patienten mit dieser Autoimmunerkrankung auch an rheumatischen Beschwerden.
Bei Diabetes oder Vitamin-B-Mangel brennt die Zunge
Zungenbrennen, welches in der Medizin als Glossodynie bezeichnet wird, kann aber auch andere Ursachen als das Sjögren-Syndrom haben. Das Phänomen trete öfter als Begleiterscheinung chronischer Erkrankungen wie Diabetes oder Multipler Sklerose auf, als Mangelerscheinung - zum Beispiel bei Vitamin-B-Mangel - oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente, erläutert Walther. Bei entsprechenden Beschwerden sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.