Bislang keine Zertifizierungen Corona: Antikörper-Schnelltests für daheim gibt's noch nicht
Berlin (dpa/tmn) - Ab sofort ist die Abgabe von Corona-Schnelltests an Laien zwar erlaubt - allerdings erstmal nur in der Theorie. Denn es fehlt nach Angaben von Experten noch an zertifizierten Produkten.
"Bislang gibt es keine laienkompatiblen Antikörper-Schnelltests am Markt", stellt Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) klar. Wann es soweit sein wird, dazu kann Sellerberg keine Einschätzung geben: "Es wird stark nachgefragt, aber noch müssen wir die Kunden vertrösten."
Der Verband der Diagnostica-Industrie teilte auf Anfrage mit: "Es ist auch nach unserem Kenntnisstand so, dass - zumindest in Deutschland - noch kein Test zur Eigenanwendung CE-markiert wurde." Man gehe davon aus, dass es voraussichtlich noch einige Wochen dauern werde, bis die ersten Hersteller solche Tests in den Handel brächten.
Mit der CE-Kennzeichnung versichern Hersteller die Einhaltung europäischer Schutz- und Qualitätsstandards. Eine vierstellige Nummer hinter dem CE-Zeichen gibt außerdem einen Hinweis darauf, dass das Produkt von einer unabhängigen Prüfstelle wie Tüv oder Dekra zertifiziert wurde. Dies soll garantieren, dass Produkte wie in diesem Fall die Antigen-Schnelltests für Laien leicht anwendbar sind. Dabei geht es um Verständlichkeit und Ergebnisqualität der Produkte.
Höhere Hürden für Eigentests
Der Grund für die Verzögerung liegt laut dem Branchenverband darin, dass die regulatorischen Hürden für Tests, die an Verbraucher abgegeben werden sollen, deutlich höher seien. Es sei allerdings nicht auszuschließen, dass in anderen Ländern der Europäischen Union in nächster Zeit Tests zur Eigenanwendung in den Handel gebracht werden, die dann auch auf dem deutschen Markt angeboten würden.
Bisher verfügbare Antigen-Schnelltests dürfen nur von Ärzten, Apothekern und anderen Fachkräften angewendet werden - unter anderem, weil der notwendige Abstrich im Körper korrekt genommen werden muss. Tests für daheim müssen den Ablauf sehr gut beschreiben, damit die Anwender letztlich ein möglichst korrektes Ergebnis erhalten.
Von Werbung nicht in die Irre führen lassen
Seit dem 3. Februar 2021 ist die Abgabe von Schnelltests zur Eigenanwendung zwar prinzipiell erlaubt, und zwar durch eine Änderung derMedizinprodukte-Abgabeverordnung. Doch weil noch keine Tests für zu Hause gibt, sollte sich Verbraucher nicht von irreführender Werbung blenden lassen, die anderes behauptet, betont Sellerberg.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.