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Sucht nach der Sonnenbank
Trotz Hautkrebs unters Solarium

akl

30.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Solarien erhöhen das Risiko für Hautkrebs.Vergrößern des Bildes
Solarien erhöhen das Risiko für Hautkrebs. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Blaues Licht, leises Summen, Wärme: Für viele gehört das Solarium auch dann noch zum Leben dazu, wenn sie bereits an Hautkrebs erkrankt sind, wie eine US-Studie zeigt. Häufig ist die Solarium-Sucht der Grund, warum sie auf die schädlichen UV-Strahlen nicht verzichten können.

Betroffene lassen sich nicht belehren

An der Studie um Brenda Cartmel nahmen 178 Patienten und Patientinnen mit weißem Hautkrebs (Basalzellkarzinom) teil. Über 80 Prozent der Teilnehmer waren Frauen um die 40 Jahre, die bereits seit ihrer Jugend regelmäßig Solarien besuchten. Auch wenn für einige nach der Diagnose klar war: "Nie wieder" - so war dennoch für 15 Prozent der Hautkrebs kein Schock. Sie gingen weiter unter das künstliche Licht, um sich zu bräunen.

Ein Fragebogen, den die Forscher von der Yale School of Public Health in Connecticut den Studienteilnehmern vorlegten, zeigte, dass bei denen, die auf den Gang unters UV-Licht auch nach der Krebsdiagnose nicht verzichten wollten, häufig eine Sucht vorlag. Diese wird auch als Tanorexie bezeichnet.

Solarium trotz Hautkrebs

Trotz gesundheitlicher Schäden können die Betroffenen einfach nicht aufhören, sich unter das Kunstlicht zu legen. So waren die Betroffenen bereits vor der Krebsdiagnose in Schnitt 175 Mal im Solarium gewesen. Zum Vergleich: Die Probanden, die nach der Diagnose auf das künstliche Licht verzichteten, waren im Durchschnitt 33 Mal auf der Sonnenbank.

Woran man Tanorexie erkennt

Die Sucht lässt sich weniger an körperlichen Merkmalen fest machen als an Verhaltensweisen. So genannte Tanorektiker ignorieren die gesundheitlichen Risiken ihrer zwanghaften Angewohnheit. Sie gehen häufig, oft sogar täglich, ins Solarium und reagieren oft aggressiv, wenn man sie an die Gefahren erinnert.

Teilweise werden sogar andere Termine für das Sonnenbad abgesagt. Selbst wenn der Solariumsüchtige sich schuldig fühlt und gerne weniger oder gar nicht mehr unter die Bank gehen möchte, gelingt es ihm nicht. Verzichtet er, können Entzugserscheinungen wie Nervosität, Gereiztheit oder Depressionen auftreten.

So gefährlich ist das blaue Licht

2009 hat die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC), die zur Weltgesundheitsorganisation gehört, nicht nur die UV-Strahlung allgemein, sondern insbesondere auch Solarien in die höchste Kategorie krebsauslösender Faktoren eingestuft. Damit gelten Solarien als ebenso krebserzeugend bewertet wie Tabak oder Asbest.

Solarium verdoppelt das Hautkrebsrisiko

Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe sind insbesondere künstliche UV-Strahlen der Hauptrisikofaktor für die Entstehung für Hautkrebs: "Wer bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig Solarien nutzt, verdoppelt sein Risiko, an einem malignen Melanom zu erkranken." Obwohl die Gefahren, die von Sonne und Solarien ausgehen, bekannt sind, erkranken jedes Jahr 224.000 Menschen in Deutschland an einem Tumor der Haut.

Damit ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland, so die Deutsche Krebshilfe.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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