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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lieferengpass ist "kritisch" Bekanntes Medikament Oxazepam fehlt seit Monaten
Seit mehr als einem Jahr mehren sich die Meldungen über Medikamentenengpässe. Aktuell fehlt vielerorts ein weitverbreitetes Beruhigungsmittel.
Lieferengpässe bei Medikamenten werden in Deutschland zu einem immer größeren Problem. Knapp 500 Arzneimittel sind laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit nicht lieferbar – darunter wichtige Präparate wie Antibiotika und Insuline.
Lieferengpass bei Oxazepam hält weiter an
Betroffen ist auch das Beruhigungsmittel Oxazepam. Dieses wird zur Behandlung von Angst- und Spannungszuständen sowie Schlafstörungen verwendet. Bereits seit Ende vergangenen Jahres gibt es einen Engpass – und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.
So wirkt Oxazepam
Oxazepam, ein Benzodiazepin, besitzt erregungsdämpfende Eigenschaften sowie sedierende und hypnotische Effekte. In hohen Dosen wirkt es zudem muskelentspannend und krampflösend. Die Anwendung kann jedoch auch zu psychischer und physischer Abhängigkeit führen – selbst im therapeutischen Dosierungsbereich.
Im November 2024 meldeten gleich drei namhafte Hersteller – Aliud, CT und Ratiopharm – Lieferschwierigkeiten bei oxazepamhaltigen Arzneimitteln. Als Ursache wurde eine erhöhte Nachfrage angegeben. Ursprünglich sollte die eingeschränkte Verfügbarkeit bis Ende 2024 andauern, doch kurz vor Weihnachten wurde diese Frist auf Februar verlängert. Ob die Medikamente dann verfügbar sein werden, ist ungewiss.
Auch das BfArM nennt eine erhöhte Nachfrage als Grund für die aktuellen Lieferschwierigkeiten von Oxazepam. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt. Jedoch rät es Patienten generell: Medikamente sollten nicht in übermäßigen Mengen gehortet werden, da dies die Engpässe weiter verschärfen könne.
Zur Erklärung
Als Lieferengpass wird eine über voraussichtlich zwei Wochen hinausgehende Unterbrechung einer Auslieferung im üblichen Umfang definiert. Auch eine deutlich vermehrte Nachfrage, der nicht angemessen nachgekommen werden kann, kann einen Lieferengpass bedeuten.
Beirat warnt vor "kritischer" Situation
In einem Protokoll des Beirats für Liefer- und Versorgungsengpässe heißt es zur aktuellen Versorgungslage: "Beiratsmitglieder schätzen den Lieferengpass [von Oxazepam] als kritisch ein." Alternative Anbieter könnten zwar weiterhin liefern, aber die Situation bleibe angespannt.
Betroffenen Patienten bleibt aktuell nichts anderes übrig, als abzuwarten oder in der Apotheke nach Alternativen zu suchen – immer in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- bfarm.de: "Lieferengpässe für Humanarzneimittel"
- anwendungen.pharmnet-bund.de: "Veröffentlichte Lieferengpassmeldungen"
- apotheke-adhoc.de: "Oxazepam: Lieferengpass ist 'kritisch'"
- akamai.mayoclinic.org: "Oxazepam (Oral Route)" (englisch)
Quellen anzeigen
