Demenz: So lange überlebt man nach der Diagnose

Erschreckende Studie

So lange überlebt man nach der Diagnose Demenz

55 Millionen Menschen leiden weltweit unter Demenz. Jedes Jahr kommen zehn Millionen neue Fälle hinzu. Wie lange überlebt man mit der Diagnose?

Schreckensdiagnose Demenz: Prognosen zufolge könnte die Zahl der Erkrankten weltweit bis zum Jahr 2050 auf knapp 140 Millionen steigen. Wie ist die Prognose für die Betroffenen für die verbleibenden Lebensjahre?

Dieser Frage sind nun niederländische Forscher nachgegangen, und zwar in einer breit angelegten Analyse. Sie werteten 261 Studien aus, in die die Daten von mehr als 5,5 Millionen Menschen einflossen. Die Auswertungen wurden zwischen 1984 und 2024 veröffentlicht. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Lebenserwartung nach einer Demenzdiagnose stark schwankt.

Im Schnitt bleiben noch fünf Jahre

Etwa die Hälfte der Neupatienten überlebt demnach die Diagnose Demenz etwa fünf Jahre. Doch je nach Alter, Geschlecht und Art der Diagnose (welche Form der Demenz liegt vor?) gibt es erhebliche Unterschiede.

Die gute Nachricht: 90 Prozent der Demenzpatienten lebt ein Jahr nach der Diagnose noch. Doch dann wird die Prognose schlechter, zehn Jahre später lag die Überlebenschance nur noch bei 21 Prozent.

Frauen leben länger

Durchschnittlich variierte die Lebenserwartung ab der Diagnose zwischen 2,2 Jahren für Männer mit Mitte 80 und 8,9 Jahren für Frauen mit Diagnose im Alter von etwa 60 Jahren. Tendenziell leben Frauen länger. Sind beide 65 Jahre alt, wenn bei Ihnen die Erkrankung ärztlich attestiert wird, leben Frauen noch acht Jahre, Männer hingegen nur 5,7 Jahre. Im Alter von 82 sind es bei Männern noch im Schnitt 2,2 Lebensjahre, bei Frauen 4,5.

Auch ein Ergebnis der Studie: Die Lebenserwartung in der asiatischen Bevölkerung war tendenziell höher als bei Europäern oder Amerikanern. Generell verkürzt die Krankheit aber die Lebenserwartung – und zwar in erheblichem Ausmaß. Eine Diagnose im Alter von 65 Jahren führt zu einem Absinken der verbleibenden Zeit um bis zu 13 Jahre.

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"Die Krankheit unterbricht die Lebenserwartung, die sonst viel höher wäre", sagte Professor Julien Dumurgier vom Zentrum für kognitive Neurologie des Lariboisière-Krankenhauses in Frankreich, dem TV-Sender Euronews Health.