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Öko-Test: Geschrotete Leinsamen wegen Blausäure besser nicht roh essen


Besser nicht roh essen
Wegen Blausäure: Öko-Test warnt vor geschroteten Leinsamen

Von dpa, t-online
27.12.2024 - 12:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Leinsamen: Verkauft werden sie unter anderem in ganzer und geschroteter Form.Vergrößern des Bildes
Leinsamen: Verkauft werden sie unter anderem in ganzer und geschroteter Form. (Quelle: panco971/getty-images-bilder)
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Geschrotete Leinsamen gelten als Superfood. Allerdings wird beim Zerkleinern der Samen auch giftige Blausäure freigesetzt. Was Sie vor dem Verzehr wissen sollten.

Viele Ballaststoffe sowie Omega-3-Fettsäuren und Proteine: Das sind die Vorteile von Leinsamen. Sie kommen allerdings vor allem in geschroteten Samen zum Tragen, erklärt die Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 1/25).

Der Nachteil: Beim Schroten wird auch Blausäure freigesetzt. Und die ist hochgiftig. Ab einer gewissen Konzentration kann sie im Körper zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Atemnot und Schwindel führen – und in schweren Fällen bis zum Koma oder sogar zum Tod.

Trotz Grenzwerten lieber nicht roh essen

Weil das Blausäure-Problem bekannt ist, gibt es Grenzwerte, wie viel davon in geschroteten Leinsamen enthalten sein darf: In der EU liegt dieser bei 150 Milligramm Blausäure pro Kilo Leinsamen. Ein höherer Maximalwert gilt, wenn dieser Hinweis auf der Verpackung steht: "Nur zum Kochen und Backen verwenden. Nicht roh verzehren!". Dann dürfen die Leinsamen 250 Milligramm Blausäure pro Kilogramm enthalten.

Die Experten von "Öko-Test" befürchten aber: Viele Menschen essen Leinsamen trotz der Warnung womöglich aus Gewohnheit roh. Daher raten sie: Möchten Sie Joghurt oder Müsli mit geschroteten Leinsamen verfeinern, erhitzen Sie sie leicht. Denn Blausäure verflüchtigt sich schon bei über 26 Grad. Unbedenklich sind geröstete, gebackene oder gekochte Leinsamen, ebenso Leinöl.

Weitere Hinweise sind wichtig

Um auf Nummer sicher zu gehen, hält Öko-Test aber weitere Hinweise auf der Verpackung für nötig. Entsprechende Empfehlungen, wie etwa in Österreich, gebe es in Deutschland nicht. Daher stehen sie auch nicht unbedingt auf den Verpackungen, stellten die Tester bei 19 geschroteten Bio-Leinsamen fest, die sie untersucht haben. Auf folgende Punkte weisen sie deshalb hin:

  • Weil Leinsamen stark aufquellen, können sie – wenn man nicht genug dazu trinkt – zu Verstopfung, im schlimmsten Fall sogar zu einem Darmverschluss führen.
  • Erwachsene sollten nicht mehr als einen Esslöffel, das sind etwa 15 Gramm, geschroteten Leinsamen pro Mahlzeit zu sich nehmen, Kinder höchstens einen Teelöffel (etwa vier Gramm) am Tag. Für Kinder unter vier Jahren sind geschrotete Leinsamen gar nicht geeignet.

Leinsamen und Verstopfung

Leinsamen enthalten einen hohen Anteil an Ballaststoffen und sind daher eigentlich gut für die Verdauung. Denn die Ballaststoffe binden im Darm eine Menge Flüssigkeit. Dadurch wird der Stuhl weicher und voluminöser, was die Verdauung fördert und Verstopfungen vorbeugt. Dafür ist es allerdings wichtig, dass Sie die Leinsamen mit viel Flüssigkeit einnehmen oder in Wasser vorquellen lassen. Die gequollenen Samen schmieren die Darmwände, sodass der reibungslose Abtransport des Nahrungsbreis gelingt. Diese abführende Wirkung fördert nicht nur die einfache Darmentleerung, sondern auch die allgemeine Darmgesundheit, da mögliche Giftstoffe aus der Nahrung weniger Zeit haben, mit den Darmzellen zu interagieren. Mehr Informationen, warum Ballaststoffe so gesund sind, finden Sie hier.

Auch schädliche Rückstände gefunden

Beim Leinsamen-Check achteten die Tester auch auf Verunreinigungen durch Pestizide und Mineralölrückstände, das Schwermetall Cadmium sowie Fettverderb und ranzigen Geschmack.

Testsieger mit dem einzigen "Sehr gut" war demnach von Lidl der "Crownfield Bio Leinsamen geschrotet". Hier fanden sich problematische Inhaltsstoffe nur in Spuren. Ansonsten ist die Bilanz mit viermal "ungenügend", sechsmal "mangelhaft", dreimal "ausreichend" und fünfmal "befriedigend" nur mäßig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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