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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neue Studie Wer so schläft, altert schneller
Im Schlaf erholt und regeneriert sich der Körper. Seine Art und die Dauer haben somit auch Einfluss darauf, wie wir altern.
Durchschnittlich schlafen die Deutschen acht Stunden und 37 Minuten pro Nacht. Klar ist: Der nächtliche Schlummer, seine Dauer und seine Qualität beeinflussen unsere Gesundheit. Und offenbar auch die Art, wie und wann wir altern.
Zu diesem Ergebnis kommt eine chinesische Studie. Sie berücksichtigte verschiedene Analysen aus den Jahren 2011 bis 2020. Das Durchschnittsalter der 3.306 Teilnehmer betrug 60 Jahre. Die Forscher definierten fünf Kriterien für – wie sie es nennen – erfolgreiches Altern. Dazu zählen:
- das Fehlen chronischer Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Krebs oder Diabetes
- die körperliche Fähigkeit, die täglichen Aktivitäten des Alltags zu verrichten
- kognitive Funktionsfähigkeit
- wenig bis keine Anzeichen von Depression
- soziales Wohlbefinden durch die Teilnahme an Gemeinschaftsveranstaltungen.
Die Teilnehmer wurden je nach ihrem Schlafverhalten in fünf Kategorien eingeteilt:
- kurz stabil (weniger als sieben Stunden)
- normal stabil (sieben bis acht Stunden)
- lang stabil (mehr als acht Stunden)
- zunehmend (die Schlafdauer verlängerte sich im Beobachtungszeitraum)
- abnehmend (die Probanden schliefen kürzer)
Nach dem Beobachtungszeitraum von neun Jahren hatten 81 Prozent der Teilnehmer keine schwerwiegenden chronischen Krankheiten. Aber nur 13,8 Prozent erfüllten die Kriterien für erfolgreiches Altern.
Normalschläfer mit den besten Chancen
Es zeigte sich: Die Teilnehmer mit normal stabilem Schlafverhalten hatten die höchste Erfolgsrate beim Altern. Normal stabile und lang stabile Schlafmuster waren günstiger für ein erfolgreiches Altern. Alle anderen Schlafmuster wurden mit geringeren Chancen auf erfolgreiches Altern verbunden.
Bekannt ist, dass chronischer Kurzschlaf die Ausschüttung von Stresshormonen erhöht und Entzündungen verstärkt. Langfristige Schlafprobleme können auf kognitiven Abbau, Sarkopenie (Muskelschwund) und Stoffwechselstörungen hindeuten. Nimmt die Schlafdauer allmählich zu, kann dies auf Schlafapnoe oder Depressionen verweisen. All diese Erkrankungen stehen erfolgreichem Altern entgegen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- BMC Public Health: "The association between sleep duration trajectories and successful aging: a population-based cohort study" (1.11.2024, englisch)
- News Medical life sciences: "Study links stable sleep patterns to successful aging" (05.11.2024, englisch)