Ab 70 Jahren Warum Ältere schlechter schlafen
Viele ältere Menschen kommen nachts nicht zur Ruhe – und schlafen generell kürzer als in jungen Jahren. Woran das liegt und welche Schlafdauer empfohlen wird.
Der Schlaf unterscheidet sich in höherem Alter oft von dem in jüngeren Jahren: Leichtere Schlafphasen und häufigeres Aufwachen sind zwar normal, diese Veränderungen können aber zu einem weniger erholsamen Schlaf führen. Und: Nicht nur Lebensstilfaktoren spielen eine Rolle dabei, wie viel Schlaf Senioren brauchen und wie viel sie tatsächlich bekommen. Auch gesundheitliche Probleme und Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit und Schlafapnoe sowie chronische Schmerzen oder Nebenwirkungen von Medikamenten können den Schlaf beeinträchtigen.
Ab 70: Das ist die optimale Schlafdauer für Senioren
Menschen ab einem Alter von 70 Jahren werden meist sechs bis acht Stunden Schlaf pro Nacht empfohlen – wobei die Qualität des Schlafs wichtiger ist als die genaue Stundenzahl. Weniger als sechs Stunden oder mehr als neun Stunden Schlaf können jedoch laut Studien mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein.
Warum der Schlaf im Alter kürzer ausfällt
Im Alter treten Veränderungen im Schlafmuster auf:
- Die Tiefschlafphasen werden kürzer, die Leichtschlafphasen nehmen dagegen zu, was zu einem häufigeren Aufwachen und auch zu längerem Wachliegen führen kann.
- Es gibt mehr Schlafunterbrechungen, etwa durch nächtlichen Harndrang oder gesundheitliche Probleme wie chronische Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Atemstörungen.
- Der Schlaf-Wach-Rhythmus verschiebt sich häufig, sodass ältere Menschen früher müde werden und früher aufwachen.
Diese Anpassungen sind in der Regel harmlos, können aber dazu führen, dass sich Betroffene tagsüber schläfrig fühlen. Viele ältere Menschen haben tagsüber Zeit für einen Mittagsschlaf. Wer jedoch zu lange Mittagsschlaf hält, ist abends weniger müde. Das erhöht das Risiko für Einschlafprobleme.
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Gesundheitliche Vorteile
Ausreichender Schlaf kann das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Demenz verringern. Zudem stärkt er das Immunsystem, was insbesondere im Alter wichtig ist, um Infektionen abzuwehren. Auch die Stimmung und die geistige Leistungsfähigkeit profitieren von einem gesunden Schlaf.
Tipps für einen gesunden Schlaf ab 70 Jahren
- Feste Schlafroutine: Gehen Sie möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie zur gleichen Zeit auf.
- Schlafumgebung: Sorgen Sie für ein dunkles, ruhiges und gut belüftetes Schlafzimmer.
- Bewegung und Ernährung: Regelmäßige Bewegung und eine leichte Mahlzeit am Abend fördern einen guten Schlaf.
- Stressabbau: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, den Geist zu beruhigen.
Bei anhaltenden Schlafproblemen einen Arzt aufsuchen
Sollte der Schlaf über längere Zeit nicht erholsam sein, ist eine Abklärung durch den Arzt ratsam. Schlafstörungen (Insomnie) und Schlafapnoe sind behandelbar und sollten nicht ignoriert werden, da sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können. Ein gesunder Schlaf ist wesentlich für das Wohlbefinden und die geistige und körperliche Fitness im Alter.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- nia.nih.gov: "A Good Night's Sleep" (englisch)
- sleepfoundation.org: "Aging and Sleep" (englisch)
- thensf.org: "How Much Sleep Do You Really Need?" (englisch)
- gesundheitsforschung-bmbf.de: "Schlafstörungen im Alter - Warum die Krankheit unterschätzt wird und was Betroffenen helfen kann"