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Herzinfarkt bei Frauen: Häufige Krankheit erhöht Risiko deutlich


Studie aus Dänemark
Herzinfarkt: Häufige Krankheit kann das Risiko deutlich erhöhen


Aktualisiert am 17.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Nicht nur Ältere betroffen: Auch jüngere Frauen ab 40 Jahren erleiden zunehmend Herz-Kreislauf-Ereignisse – vor allem, wenn sie familiär belastet oder vorerkrankt sind.Vergrößern des Bildes
Nicht nur Ältere betroffen: Auch jüngere Frauen ab 40 Jahren erleiden zunehmend Herz-Kreislauf-Ereignisse – vor allem, wenn sie familiär belastet oder vorerkrankt sind. (Quelle: arto_canon/getty-images-bilder)

Dass heutzutage mehr jüngere Frauen an Herzkrankheiten leiden, liegt oft an einem ungesunden Lebensstil. Forscher haben aber noch einen weiteren Grund dafür ausgemacht.

Bewegungsmangel, Rauchen und Bluthochdruck sind altbekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine neue Studie aus Dänemark zeigt nun: Auch eine weitverbreitete Krankheit bei Frauen kann zu Herzproblemen führen.

Herzinfarkt und Schlaganfall: Endometriose steigert das Risiko

Dabei handelt es sich um Endometriose, eine chronische Erkrankung der Gebärmutter. Betroffene Frauen haben den Forschern zufolge ein deutlich höheres Risiko für einen akuten Herzinfarkt oder ischämischen Schlaganfall als Frauen ohne diese Erkrankung. Die European Society of Cardiology (ESC) berichtete kürzlich von den neuen Erkenntnissen, die auf ihrer Jahrestagung vorgestellt wurden.

Zur Erklärung

Endometriose ist eine gutartige, jedoch chronisch verlaufende Erkrankung. Bei Endometriose wächst Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter. Dieses Gewebe siedelt sich beispielsweise an den Eierstöcken, im Bauch- und Beckenraum, am Darm oder Bauchfell an.

Im Rahmen der Studie untersuchten die Forscher fast 300.000 Probandinnen aus Dänemark, darunter waren 60.508 Frauen mit diagnostizierter Endometriose und 242.032 gesunde Kontrollpersonen. Die teilnehmenden Frauen wurden über einen Zeitraum von bis zu 45 Jahren beobachtet, wobei das Durchschnittsalter zu Beginn der Studie bei 37 Jahren lag.

"Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Frauen mit Endometriose ein um etwa 20 Prozent höheres Risiko für einen akuten Herzinfarkt oder einen ischämischen Schlaganfall haben", erklärte Studienleiterin Dr. Eva Havers-Borgersen vom Rigshospitalet in Kopenhagen auf dem Kongress.

Besonders alarmierend: Nicht nur das generelle Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist laut Studie erhöht, sondern auch spezifische Risiken wie Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Das Risiko für einen akuten Herzinfarkt stieg bei einzelnen Personen sogar auf etwa 35 Prozent an.

Jede dritte Frau stirbt an Herz-Kreislauf-Erkrankungen

"Jahrzehntelang galten Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Männerkrankheiten und Risikofaktoren wurden aus der männlichen Perspektive betrachtet", sagte Dr. Havers-Borgersen. Sie gab zu bedenken, dass jede dritte Frau an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterbe und jede zehnte Frau an Endometriose leide.

Die neuen Erkenntnisse seien deshalb für die medizinische Praxis von großer Bedeutung. Angesichts der hohen Verbreitung von Endometriose in der Bevölkerung seien die langfristigen Auswirkungen auf die Herzgesundheit nicht zu unterschätzen. Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen mit Endometriose sollte daher routinemäßig berücksichtigt werden, so die Forscherin. Noch aber seien weitere Untersuchungen erforderlich, um die Erkenntnisse zu bestätigen.

Endometriose – häufige Unterleibserkrankung bei Frauen

Rund 40.000 Frauen in Deutschland bekommen jährlich die Diagnose Endometriose gestellt. Die Krankheit kann lange unbemerkt bleiben oder starke Schmerzen verursachen, besonders während der Menstruation. In einigen Fällen führt Endometriose zu Unfruchtbarkeit. Lesen Sie hier, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und wie die Krankheit das Leben der Patientinnen bestimmen kann.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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