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Herzinfarkt: Fünf Risikofaktoren machen dem Herzen zu schaffen


Fünf Risikofaktoren
Das sind die häufigsten Auslöser für einen Herzinfarkt

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 04.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Brustschmerzen: Einen hundertprozentigen Schutz vor einem Herzinfarkt gibt es nicht.Vergrößern des Bildes
Brustschmerzen: Einen hundertprozentigen Schutz vor einem Herzinfarkt gibt es nicht. (Quelle: dragana991/getty-images-bilder)
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Ein Herzinfarkt kommt meist plötzlich – seine Vorgeschichte aber reicht oft weit zurück. Vor allem fünf Faktoren können Herzprobleme begünstigen.

Einer der größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt ist die genetische Veranlagung. Sind in der Familie bereits Herzinfarkte aufgetreten, vor allem bei den Eltern oder Geschwistern, ist das eigene Risiko deutlich erhöht. Während man gegen genetische Einflüsse nichts ausrichten kann, lässt sich mit einem gesunden Lebensstil eine Menge erreichen.

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Die fünf wichtigsten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

"Ein krankes Herz ist die häufigste Todesursache in Deutschland", weiß Professor Thomas Voigtländer, Kardiologe und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. "Die fünf wichtigsten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt sind neben der genetischen Veranlagung Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte, ein zu hoher Blutzucker sowie Rauchen."

Mit jedem zusätzlichen Risikofaktor steigt das Herzinfarktrisiko an. Laut dem Herzexperten sind nur fünf Prozent der über 50-Jährigen komplett frei von den genannten Risikofaktoren. Bereits jeder zweite Deutsche über 50 leidet unter Bluthochdruck. Aber was genau machen diese Risikofaktoren mit dem Herzen?

Arteriosklerose verengt die Herzkranzgefäße

Ein ungesunder Lebensstil und die damit einhergehenden Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus begünstigen Arteriosklerose. Arteriosklerose gehört zu den häufigsten Auslösern für einen Herzinfarkt. Hierbei verengen die Herzkranzgefäße und der Herzmuskel wird in Folge nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. "Die Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen heißen Plaques. Sie bestehen vor allem aus Kalk und Cholesterin und verschließen im Laufe der Jahre die Gefäße", erklärt Voigtländer.

Zudem kann es passieren, dass instabile Plaques einreißen. Dadurch wird ihre Oberfläche rau und es können sich Blutplättchen ablagern. Ein Blutgerinnsel bildet sich und kann am Entstehungsort zu einer Verstopfung führen. Es kommt zum Herzinfarkt.

Sport ist Mord?

Auch intensiver Sport kann unter bestimmten Voraussetzungen für das Herz gefährlich werden. "Bei Marathonläufen kommt es immer wieder vor, dass ein Läufer oder eine Läuferin wiederbelebt werden muss. Oft ist eine unerkannte Erkrankung der Herzkranzgefäße der Auslöser. Zusätzlich können Verschiebungen im Elektrolythaushalt auftreten, die dem Herzen zu schaffen machen", sagt Voigtländer.

"In seltenen Fällen kann es zudem passieren, dass es durch die starke Anstrengung zu Veränderungen an den Plaques kommt. Sie können einreißen." Wer sportlich aktiv sein möchte, sollte regelmäßig sein Herz untersuchen lassen, so der Rat des Experten.

Lässt Stress das Herz stehen?

Stress geht am Herzen ebenfalls nicht spurlos vorbei. Allerdings ist es Voigtländer zufolge nicht der Stress an sich, der riskant ist, sondern die damit einhergehenden Körperreaktionen sowie ein ungesunder Lebensstil. So lässt Stress nicht nur den Blutdruck steigen. Viele rauchen deutlich mehr und essen fett- und zuckerreicher. Auch die Bewegung bleibt oft auf der Strecke und Übergewicht entsteht. Über einen längeren Zeitraum hinweg hat das für das Herz negative Folgen.

Was viele nicht wissen: Plötzlich auftretender Stress in Form eines emotionalen Schocks, etwa bei extremer Freude oder Trauer, kann herzinfarktähnliche Symptome auslösen. Bekannt ist dieser Effekt unter dem Begriff "Broken-Heart-Syndrom" beziehungsweise "Tako-Tsubo-Syndrom". Dabei handelt es sich um eine seltene, schwerwiegende und plötzlich auftretende Funktionsstörung des Herzmuskels, ausgelöst durch Stresshormone. "Es kommt zu einem Spasmus eines Abschnittes des Herzkranzgefäßsystems. Dadurch wird der Herzmuskel vorübergehend minder durchblutet und es kommt zu einer Bewegungsstörung des Herzens. Allerdings erholt sich das Herz hiervon in der Regel wieder."

Herzgewebe, wie das bei einem echten Herzinfarkt der Fall ist, stirbt nicht ab", erklärt der Voigtländer. "Bei einer älteren Patientin wurde solch ein schwerer Herzanfall ausgelöst, als abends plötzlich ihr Hund weglief", erklärt der Kardiologe.

Vorsicht bei der Einnahme von Schmerzmitteln

Auch Schmerzmittel können das Herzinfarktrisiko erhöhen. Wie Voigtländer berichtet, haben diese einen negativen Einfluss auf die Stabilität der in den Arterien befindlichen Plaques. "Die genauen Zusammenhänge sind allerdings noch nicht geklärt. Untersuchungen aber haben gezeigt, dass Patienten, die regelmäßig Schmerzmittel einnehmen, vor allem mit den Wirkstoffen Diclofenac und Ibuprofen, ein erhöhtes Herzinfarktrisiko aufweisen."

Tipps für ein gesundes Herz

Einen hundertprozentigen Schutz vor einem Herzinfarkt gibt es nicht. Man kann in seiner Lebensweise alles richtig machen und trotzdem kann das Herz plötzlich aufhören zu schlagen. Besonders groß ist das Risiko, wenn genetische Einflüsse mit hineinspielen. Trotzdem lässt sich das Herzinfarktrisiko mit einem gesunden Lebensstil deutlich senken. Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung – der Herzexperte empfiehlt vor allem die mediterrane Kost – spielen der Verzicht auf Zigaretten sowie regelmäßige sportliche Betätigung eine wichtige Rolle.

Mindestens drei Mal in der Woche sollte man für etwa 30 Minuten ordentlich ins Schwitzen kommen. Besonders Ausdauertraining tut dem Herzen gut. "Joggen etwa hilft, den Blutdruck einzustellen und die Cholesterin- sowie Blutzuckerwerte zu regulieren. Kraftsport erhöht den Kalorienverbrauch des Körpers, beugt Übergewicht vor und mindert Stress", sagt Voigtländer und rät: "Auch junge Menschen sollten sich an die genannten Empfehlungen halten. Herzinfarkt ist keineswegs eine Frage des Alters. Es gibt Patienten, die gerade einmal 30 Jahre alt sind."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Deutsche Herzstiftung e.V.
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