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China: Gefährlicher Pilz zeigt Resistenz gegen Medikamente


Alarm aus China
Neue Pilzinfektionen beim Menschen entdeckt


20.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine Petrischale mit dem Hefepilz Candida auris (Symbolbild): Pilzerkrankungen können durch den Klimawandel begünstig werden.Vergrößern des Bildes
Eine Petrischale mit dem Hefepilz Candida auris (Symbolbild): Weltweit nehmen die Pilzinfektionen offenbar zu. (Quelle: Nicolas Armer/dpa/dpa-bilder)

Nicht nur Viren, sondern offenbar auch Pilzinfektionen können zur Gefahr werden, wenn sich die klimatischen Bedingungen ändern. In China haben Forscher neue Erkenntnisse gewonnen.

Verändertes Klima führt auch zu veränderten Bedrohungen. So könnte man zusammenfassen, was viele Wissenschaftler weltweit bewegt. Nun haben Forscher eine neue bedrohliche Entdeckung gemacht: Auch Pilzinfektionen können mit steigenden Temperaturen offenbar gefährlich werden.

Wie das wissenschaftliche Medizin-Magazin "Science" berichtet, wurden in China Pilzinfektionen beim Menschen beobachtet, die es früher so noch nie gab. Es handelt sich um den Pilz Rhodosporidiobolus fluvialis.

Im Magazin heißt es: "Bei einer Untersuchung von Pilzinfektionen in chinesischen Krankenhäusern entdeckten die Forscher einen Pilz, der zuvor bei Menschen noch nie aufgetreten war und zwei Patienten erkranken ließ."

Der neue Erreger ist resistent

Das Besorgniserregende: Der Erreger war bereits gegen die beiden gängigsten Mittel, die gegen Pilzinfektionen eingesetzt werden, resistent. Die Behandlung lief also ins Leere.

Die Studie war breit angelegt. Zwischen 2009 und 2019 haben die Forscher im Land über 27.000 Proben analysiert. Zwei von ihnen zeigten den Erreger, der offenbar den gängigen Medikamenten entgeht.

Je höher die Temperatur, desto gefährlicher

Doch die Entdeckung der Forscher war weitreichender: "Als der Pilz höheren Temperaturen ausgesetzt wurde, entwickelte er schnell eine Resistenz gegen ein drittes Medikament, wodurch er mit den derzeit verfügbaren Medikamenten praktisch unbehandelbar wurde", heißt es in "Science".

Und weiter: "Das Ergebnis unterstützt die Idee, dass die globale Erwärmung zur Entwicklung dieses oder anderer neuer Pilzerreger beitragen könnte."

Dass die Temperaturen weltweit steigen, wird in der Medizin mit Sorge betrachtet. David Denning, Infektionsforscher an der Universität Manchester, sagte "Science": "Das ist ein bemerkenswertes und wirklich unerwartetes Ergebnis, das für die Zukunft nichts Gutes verheißt."

Zum Verständnis: Pilze verursachen beim Menschen in der Regel weniger (schwere) Krankheiten als Erreger wie Bakterien oder Viren. Aber auch sie können gravierende Auswirkungen haben, vor allem für Ältere und Immungeschwächte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Science: "Climate change could make fungi more dangerous" (19. 06. 2024, englisch)
  • livescience: "New fungal infection discovered in China" (16.07.2024, englisch)
  • Studie: nature: "Pan-drug resistance and hypervirulence in a human fungal pathogen are enabled by mutagenesis induced by mammalian body temperature" (16.07.2024, englisch)
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